Aufbaubatterie Blei oder Lithium - das ist hier die Frage ;-)

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06 Feb 2018 20:22 #1 von tezet
Hallo,

meine Aufbaubatterie stirbt langsam. Ich kann natürlich wieder eine billige (ca. 150 Euro) einbauen, dann muss ich aber damit ein paar Jahre leben.

Also das ist eine gute Zeit um zuküftige Aufrüstmöglichkeiten durchzugehen.

Aktuelle Situation:
- IUoU-Ladegerät; ein 100Ah-Akku; Verdunstungsklimaanlage/Lüfter; KaffeePadMaschine (bei Landstrom); kein Wechselrichter; kein Solar
- ich stehe oft frei (dann muss ich den Kaffee klassisch aufbrühen)

Geplantes/Wünsche:
- Batteriemonitor (150 Euro als Panel bzw. 200 fürs Handy)
- Beim Freistehen auch einen Kaffee drücken können, also Wechselrichter und mehr Akkuleistung
- Ggf. Solar (Platz ist für 100Wp)

Möglichkeiten:
A) Jetzt eine 100Ah-Batterie + Batt.Monitor kaufen; später eine zweite hinzuschalten
- ist nicht so günstig (wegen anderer/jüngerer ZweitBatterie)
Kosten: 350 Euro (Batt. + Monitor)
Gewicht: 30 kg

B) Jetzt 2 Batterien + Batt.Monitor kaufen;
- bei Nachrüstung von Solar werden die Akkus oft nicht voll aufgeladen -> verkürzte Lebensdauer
Kosten: 500 Euro (2 Batt + 1 Monitor)
Gewicht: 60 kg

C) Jetzt 2 "gute" Akkus (Deep Cycle; Solar; AGM/Gel) kaufen (Stückpreis: 200-300 Euro; also 250 Euro)
- besser wenn Solar nachgerüstet wird
Kosten: 700 Euro (2 Batt + 1 Monitor)
Gewicht: 60 kg

D) Jetzt einen 100Ah-Lithium-Akku kaufen
- entspricht 200Ah-Blei-Akkuleistung
- muss nicht immer voll aufgeladen werden (super bei Solar)
- viele tausend Ladezyklen (überlebt viele Womos, kann vererbt werden)
Kosten: 1000 Euro (inkl. Monitor)
Gewicht: 15 kg

Bis April muss ich mich entscheiden, aber die zukunftsorientierten Lösungen (B bis D) sind ein ganz schöner Kostenposten.

Auf den ersten Blick ist ein Lithium-Akku extrem teuer - aber die vergleichbare Variante (C) ist auch nicht gerade billig. Und das Gewicht erst...

Vielleicht kann ja jemand mal schreiben, was er so für zwei Akkus gezahlt hat und ob er damit zufrieden ist.

Jeder, der seinen Senf dazugeben will, kann es gerne machen. Ich denke dann darüber nach.

aws

Thomas
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06 Feb 2018 22:23 #2 von Lollo_C
Hallo Thomas,
Du gehst schon richtig an die Sache ran, aber das ein Li-Ionen Akku mehrere Wohnmobile überlebt und vererbt werden kann, halte ich für ein Gerücht. Es sei denn, Du verschrottest Deinen 600er. ...aus welchen Gründen auch immer. Ich kann mir nicht vorstellen, das jemand sein Womo verkauft und den Li-Akku wieder zurück baut.
Zu Deiner bevorstehenden Entscheidung kann ich nur meine Meinung beitragen. Li-Ionen Akku kämen nur in Frage, wenn das Gewicht die entscheidende Rolle spielt. Ansonsten würde ich in in 2x 100 Ah Blei-Säure-Batterien (ca. 220 €), einen Batteriecomputer (ca. 160€), einen Sinus Wechselrichter (ca. 400€) und eine Solaranlage (so groß wie möglich) investieren.
Meine Solaranlage hat 130 W und damit habe ich im Sommer die 200 Ah abends immer voll. Okay, wir brühen unseren Kaffee von Hand :woohoo: , aber mit ein paar Platten mehr sollte das auch kein Problem sein.

Mit freundlichen Grüßen und Glückauf
Wilfried


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07 Feb 2018 16:55 #3 von tezet
Hallo Wilfried,

mein erster Gedanke war, einen Batteriemonitor anzuschaffen und zu gucken wie akut die Lage ist.

Langlebigkeit Lithium:
bei 80% Entladungsrate >3.000 Zyklen
bei 100% Entladungsrate >2.000 Zyklen
Das ist schon eine Ansage.

Solar:
Ich fahre lieber in der Vor- und Nachsaison und stehe möglichst schattig. Im Sommer schicke ich lieber meine Leute in den Urlaub (wegen Ferien). Deshalb bin ich mir nicht sicher, ob Solar bei meinem Verhalten der Bringer ist. Unvollständige Ladungen sind dann sicher "Alltag".

Lithium:
Es gibt Systeme, bei denen alles (Batteriemanagement, Über- und Unterspannungsschutz etc.) getrennt sind und verkabelt werden müssen. Das ist mir ein zu hoher Aufwand.
Ich denke da eher an eines, wo alles zusammen fix und fertig in einem Batteriegehäuse steckt. Einfach nur austauschen, anschließen, fertig.

Und nein, ich habe nicht vor, meinen Hobby umzutauschen. Aber wenn das Schicksal es will, dann könnte ich die Akkus einfach mit tauschen. (nur als Möglichkeit)

Vielleicht hast du recht: teure Blei-Akkus müssen nicht sein. Wenn dann zwei billige oder eine Lithium.

aws

Thomas
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07 Feb 2018 19:29 #4 von derbaer21
Moin Thomas,

wir fahren mit 2 Gel-Batterien mit je 95 AH und 2 x 75 W Solar auf dem Dach. Batteriecomputer und Solarregler. Funzt hervorragend. Kommen mit dieser Ausrüstung gut klar. 2 Kompressorkühlis werden damit problemlos versorgt. Kaffee machen aber von Hand wie früher, weil wir ihn so lieber mögen :daumen2: .

Viele Grüße Dirk
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08 Feb 2018 15:21 #5 von Hundebites
Hallo Thomas,

Ich stand vor kurzem vor der gleichen Entscheidung und hab auch ewig überlegt.. Ich brauchte viel Batteriekapazität, da wir oft mit dem Womo zum Offroad Biken fahren. Der Wunsch war, mindestens ein mal 2 Ebike Akkus Autark laden zu können. Für mich war auch die Frage, 2x Blei Gel, 3 x Yellow Kap AGM oder halt Lithium. Wenn man sowieso neue Batterien kaufen muß, ist der Unterschied der Kosten nicht mehr sooo groß. Da der erhebliche Gewichtsvorteil noch dazu kam, habe ich mich für Litium entschieden.. Natürlich auch, weil ich heiß auf die neue Technik war.. ;) Ich brauchte auch nur eine, weil man sie ja bis zu 100% entladen kann. Ein weiterer Vorteil ist für mich die hohe Stromaufnahme beim Laden. Gel sind da sehr träge und brauchen länger, um wirklich voll zu werden.
Ich habe mich für Victron Energy entschieden, mit externem BCM. Diese sind problemlos erweiterbar.
Testen konnten wir das ganze noch nicht so richtig, weil wir am Gardasee hauptsächlich am Landstrom standen. Auch die Solaranlage ist noch nicht ganz fertig. Der Ladebooster (Büttner) liefert sogar im Leerlauf 45A Ladestrom, finde ich klasse..
Beim Rest der Reise haben wir auch die E Bike Akkus geladen, hat super geklappt..
Natürlich hätte man das ganze auch mit Solar Säure Batterien realisieren können und wäre erheblich günstiger weg gekommen..
Gruß Olli
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08 Feb 2018 16:01 #6 von Hundebites
Der Olli nochmal,

zu den Kosten:



Das BMS braucht man wie gesagt nur ein mal und man kann weitere Batterien hier anschließen..
Ich hatte so ne schöne Liste erstellt, zur Entscheidungsfindung, mit Kosten, Platzbedarf, Gewicht und Vorteilen.. leider kann ich sie nicht mehr finden ;(
Einen Bateriewächter in entsprechender Ausführung kann man von den Kosten für Lithium natürlich noch abziehen, weil er im BMS integriert ist.. ;)

Gruß Olli
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08 Feb 2018 17:44 #7 von tezet
Hallo Olli und natürlich auch alle anderen,

das Victron-System habe ich mir auch angeschaut. Da muss man aber beachten, dass die Aufbaumasse von der Fahrzeugmasse getrennt sein muss (oder man braucht noch einen DC/DC-Wandler).

Ich weiß nun spontan nicht, ob nicht die Heizung über Gehäuse/Lüfter Kontakt zum Radkasten/Fahrzeugmasse hat.

hohe Stromaufnahme beim Laden

Ja, deshalb braucht man auch weniger Solarpower.

Ich habe noch ein anderes "System" im Auge (Es gibt auch andere Hersteller):

GreenAkku Smart BMS LiFePO4 Batterie 100Ah mit Bluetooth Überwachung für 990 Euro

Dort kann man auch noch weitere einfach parallelschalten und die Umrüstung ist auch einfacher.

Der Ladebooster (Büttner) liefert sogar im Leerlauf 45A Ladestrom, finde ich klasse.


Ich wusste garnicht, dass die Lichtmaschine soviel liefern kann. Da ist ja ein leerer Akku nach 2 Stunden Fahrt wieder voll.

Also ich freunde mich auch mehr mit Lithium an - auch wenn es einmal weh tut. Ein EBike hab ich auch noch...

aws

Thomas
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08 Feb 2018 21:34 - 08 Feb 2018 21:37 #8 von Hundebites
Hallo Thomas,

Ja, die Masse muß komplett übers BMS laufen. Ich war mir damals unsicher, ob der Wechselrichter hier Probleme macht, weil er ja auch nochmal über PE an Masse hängt. (Jedenfalls das Gehäuse) Ich habe deshalb direkt mit dem Hersteller Telefoniert. Man sagte, das wäre kein Problem, mann soll nur drauf achten, daß alle Verbraucher und Ladegeräte darüber laufen, damit kein Verbraucher bei Unterspannungsabschaltung weiter Strom ziehen kann. Die Originale Heizung wäre ja egal, der Multivent hat keine Verbindung zur Masse..
Da beim Hobby ja sowieso alles schön Masseseitig im Sitzkasten zusammenläuft, war es leicht zu realisieren.
Green Akku habe ich auch angesehen. Die Firma ist sogar hier bei mir im Ort. Nach einem Anruf mußte ich leider feststellen, daß die nicht wirklich kompetent waren, und unfreundlich. Da hatte ich keine Lust mehr.. ;) Das heißt aber nicht, daß die Produkte schlecht sind.. Vielleicht hatten sie nur nen schlechten Tag..

Die Lima liefert ja max. 55A. Wenn du jetzt noch Licht an hast und andere Verbraucher, regelt der Ladebooster runter, damit die Starterbatterie nicht entladen wird. Es muss dafür noch eine Extra Leitung zur Batterie gelegt werden, die die Starter Batteriespannung misst. Bei voller Starterbatt. und ohne Licht hast du volle Ladeleistung.
Ich fürchte nur, daß die Lima jetzt evl schneller verschleißt ;)
Also ich bereue die Entscheidung nicht und würde es wieder machen. Auch wenn es einmal weh tut ;)

Gruß Olli
Letzte Änderung: 08 Feb 2018 21:37 von Hundebites.
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09 Feb 2018 14:56 #9 von tezet
Hallo Olli,

wenn man diesen linken Anschluß (Chassi AB) nicht anschließt, dann ist es egal, ob der Aufbau mit der Fahrzeugmasse verbunden ist oder nicht. BIld
Alle Verbraucher und Lader/Booster werden identisch angeklemmt. Es macht ja auch keinen Sinn, einen Booster durch unseren BC zu jagen ...

Die GreenAkku-Leute sind Verkäufer. Der eigentliche Hersteller ist Smartec Alibaba und Produkt
Aber welche Zellen konkret verbaut sind, weiß ich nicht. Victron hat bessere Kennwerte.

Ich als Kurzzeitsteher und Schattenparker werde mir wohl Solar sparen und dafür einen Booster nehmen. Wenn ich spontan zur Ostsee fahre, dann brauche ich vorher nicht mal Landstrom über Nacht. Wenn ich dort bin ist der Akku längst voll.

aws

Thomas
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10 Feb 2018 17:25 #10 von tezet
+++ ACHTUNG +++

So ein GreenAkku und baugleiche verleiten zum einfachen Austausch des Bleiakkus gegen den Lipo. Ohne Umbau der Elektrik kann das aber fatal sein.

Hintergrund:
Durch den viel geringeren Innenwiderstand des Lipos kann dieser beim Laden viel mehr Strom ziehen als ein Bleiakku.

Situation:
Voller StarterAkku und leerer Aufbau-Lipo
Beim Motorstart wird das Trennrelais über D+ geschaltet. Dann fließt aber ein sehr hoher Ausgleichsstrom zwischen den Akkus. Durch den Spannungsabfall schaltet sich auch noch die Lima hinzu. Dafür sind aber die Kabel und das Trennrelais nicht ausgelegt.

Abhilfe:
Beim Umstieg auf Lipo MUSS das Trennrelais oder der Strang deaktiviert werden. Dann kann der AufbauAkku nur durch Solar und Landstrom geladen werden oder es wird ein Booster eingebaut.

Eine Umstellung ist also nicht ganz trivial.

aws

Thomas
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11 Feb 2018 00:57 #11 von Hundebites
Hallo Thomas,

ich hoffe du hast diese Erkenntnis nicht aus eigener Erfahrung;) Warst du schon shoppen? :ironie:
Danke. Ja so ist das wohl. Die Originale Ladeleitung finde ich auch für Bleiakkus zu dünn..
Für den Booster hab ich ne 25mm2 Leitung zur Lima verlegt.
Gruß Olli
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11 Feb 2018 14:01 #12 von volkerkoenig
Hallo Olli,
kurze Nachfrage, hast Du das Ladegerät für die Akkus an einem Wechselrichter, oder hast Du einen DC/DC Lösung gefunden?
Schönen Gruß,
Volker
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11 Feb 2018 19:56 #13 von Hundebites
Hallo Volker,

ich habe ne DC DC Lösung, und zwar den Büttner Ladebooster LB45. Der meines Wissens bis aufs Gehäuse baugleiche Votronic VCC 1212-45 ist günstiger.
Noch günstiger wäre zB ein Dometik (Waeco) DC20. Dieser hat allerdings nur 14,2V, was evl für Lipo zu niedrig ist.

Über nen Wechselrichter ein normales Ladegerät anzuschließen würde wahrscheinlich auch funktionieren, nur die Verlustleistung, bzw der Wirkungsgrad wäre mir dann doch zu gering..

Gruß Olli
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11 Feb 2018 22:58 #14 von volkerkoenig
Hallo Olli,
danke für die Nachricht. Ich denke aber, dass die Lösungen bei mir etwas zu aufwändig wäre. Wir haben Smart E-bikes mit Binox Antrieben, das sitzt der Laderegler schon im Akkupack. Ich brauch in Wirklichkeit nur max. 4A bei 26V Gleichspannung.
Hab das mit dem Labornetzteil probiert und es funktioniert gut. Ich denke, ich probier das mal mit einem 12V Step Up, der kostet nur ein paar Euro. Bin gespannt auf den Wirkungsgrad. Melde mich.
Schönen Gruß,
Volker König
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12 Feb 2018 08:18 #15 von Lollo_C
Moin Volker,
ich glaube Ihr redet hier an einander vorbei. Thomas und Olli sprechen hier über LiFoPo Aufbaubatterien für ihren Hobby 600; Du meinst die Akkus von Deinen Pedelecs. Das sind verschiedene paar Schuhe.

@Thomas: Deine Ausführungen zu dem Trennrelais und den Leitungen kann ich nicht ganz nachvollziehen. Wenn beides richtig ausgelegt ist, dann sitzen am Anfang und Ende der Verbinduingsleitungen zwischen den Batterien 20A bzw. 30 A Sicherungen. Wenn der Ausgleichsstrom größer sein sollte, dann gehen sie durch. ....und dann kann man immer noch verstärken. (Bei einem Booster muss man natürlich, wenn man mehr als 20A haben will.)

Mit freundlichen Grüßen und Glückauf
Wilfried


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