Elke Wilken und Alfred Tjaden aus Ihlow hatten gemeinsam mit Christel und Dieter Straßberger aus Frankfurt/M vom 21. bis 24. Mai 2010 zum Jahrestreffen nach Ostfriesland eingeladen und ein kurzweiliges und interessantes Programm zusammengestellt. Bei unserer Anreise, die für Freitag, den 21. Mai anberaumt war, staunten wir nicht schlecht, dass schon über 30 Einheiten den Platz am Reitsport-Touristik-Centrum in Timmel (RTC) in Beschlag genommen hatten, die größten teils schon am Vortag angereist waren. Aber keine Bange, das Gelände war ausreichend groß, so dass die "Nachzügler" alle noch einen schönen Platz bekamen. Bis zum Anmeldeschluss, der bis 19:00 Uhr ging, hatten sich ca. 65 Einheiten eingefunden, die nicht allesamt mit einem Hobby 600 vorfuhren. Etwa die Hälfte kam mit einem 600er der Baureihe bis 1993. Die Anderen kamen entweder mit Hobbymodellen neuerer Bauart oder als so genannte "Exoten" die inzwischen auf Fremdfabrikate umgestiegen sind. Diese Mischung tat der guten Stimmung jedoch keinen Abbruch, kannten sich doch viele Besatzungen schon seit Jahren.
Mit der Anmeldung, die mit einem Begrüßungstrunk und einem kleinem Präsent verbunden war, wurden die Freunde gleich in drei Gruppen eingeteilt, da sich die einzelnen Programmpunkte der folgenden Tage nicht für alle über 100 Teilnehmer gleichzeitig durchführen ließen. Am Abend des ersten Tages trafen sich fast alle zum gemütlichen Beisammensein im Seminarraum des Reitsport-Touristik-Centrums, das auch bestens für das leibliche Wohl ausgestattet ist. Aber nicht nur dieser Raum stand uns für das Treffen zur Verfügung, auch die Toiletten, Waschräume und Duschen konnten benutzt werden.
Am Samstag, den 22. Mai 2010, nahm das Programm nach dem Frühstück,
zu dem jeden Morgen frische Brötchen am Platz angeboten wurden, bei
strahlenden Sonnenschein, der übrigens über alle Tage hinweg anhielt,
seinen Lauf. Reisebusse brachten die einzelnen Gruppen zu den
unterschiedlichen Programmpunkten. Unsere Gruppe fuhr zunächst durch
das "Fehentjer Tief" zur Naturschutzstation "Lübbertsfehn", wo wir
einen nachhaltigen Einblick in die Arbeit des örtlichen Naturschutzes
bekamen.
Auf Schusters Rappen ging es anschließend mit Blickkontakt zu Wasserbüffeln, die das ganze Jahr über die Arbeit des Naturschutzes unterstützen, vorbei an geschützten Pflanzen und Orchideen, zum Fehnmuseum "Eiland" in Westgroßefehn. Das in einem ebenfalls unter Schutz stehenden, ehemaligen Gehöft untergebrachte Museum, bietet seinen Besuchern nicht nur einen Einblick in die schwere Arbeit der Torfgewinnung früherer Zeiten, es lädt seine Besucher auch zu Kaffe bzw. Tee und vorzüglichen Kuchen in original ausgestatteten Räumen ein.
Als nächstes brachte uns der Bus zum Sportheim BV Germania in Lübbertsfehn, wo wir von Aktiven des Vereins in den "Ostfriesischen Volkssport", Bosseln, eingeführt wurden. Laienhaft erklärt geht es dabei darum, eine Hartgummikugel die Straße entlang zu werfen. Kegel gibt es keine, dafür gewinnt derjenige, der die Kugel am weitesten wirft, also rollt. Die Bestleistungen sollen bei über 250 Meter liegen. Wer daran keinen Spaß fand, konnte sich so lange ein Päuschen bei einem kühlen Getränk unter dem Sonnenschirm gönnen.
Anschließend brachte uns der Bus zum Hafen von Timmel, wo uns Manni,
der humorvolle und stimmungsgeladene Kapitän der MS Marion an Bord
empfing. Eine gute Stunde lang tuckerten wir nun durch Seen und Kanäle
des "Fehntjer Tiefs", begleitet von humorigen Einlagen und sachkundigen
Erklärungen zu Flora und Fauna durch unseren Kapitän Manni. Zu guter
Letzt schnallte er sich noch sein Schifferklavier um und alle sangen zu
Liedern, deren Texte Manni vorher ausgeteilt hatte. Ein großes
Gelächter brach los, als Manni das Schifferklavier abnahm, an einem
unserer Gruppe übergab und die Musik ohne Pause weiter spielte. Jetzt
war es an der Zeit für Manni sich zu outen, im Schifferklavier war ein
CD-Player integriert und Manni führte lediglich tonlose Bewegungen aus.
So war es nur selbstverständlich, dass Manni uns als die beste Gruppe
lobte, die er jemals an Bord hat begrüßen dürfen.
Wieder zurück auf dem Platz blieb uns ausreichend Zeit, die Eindrücke des Tages zu verarbeiten, bevor sich wieder alle im Reitsportcentrum trafen. Für den heutigen Abend war Grillen angesagt. Hierzu hatte der Pächter der Reitsportschänke, ein uriger Koch aus Oberbayern, der hauptberuflich ein Landhotel in Timmel betreibt, einen ganzen Grillwagen organisiert und eigenhändig den Grill bedient. Neben Steaks, Bratwurst, Leberkäse und Sparrips hatte er diverse Salate, Brot, Brötchen, Kartoffelsalat und Friten aufgefahren. So hieß es "all you can eat" und alles, wie das Meiste der ganzen Tage, war im Preis von 95,00 € pro zwei Personen enthalten. So war es nur selbstverständlich, dass es ein kurzweiliger Abend wurde, zumal der Koch, aber auch einige Hobbyaner zu ihren Instrumenten griffen und einiges zum Besten gaben.
Am Sonntag, den 23.Mai 2010, nach dem obligatorischen Brötchen zum Frühstück, trafen sich alle die konnten - und das waren die Meisten - zur Fahrradtour zur ca. 18 km entfernten Klosterstätte Ihlow. Für Nichtradler war ein Busshuttle eingerichtet. Obwohl in drei Gruppen gestartet, hatte sich schon nach kurzer Zeit ein Lindwurm, bestehend aus gut 100 Radlern, gebildet, der von fleißigen "Ordnern" an den einzelnen Verkehrsknoten bestens eskortiert wurde. Auf halben Weg zur Klosterstätte hatten Elke und Alfred auf ihrem Hof eine Rast eingeplant und für ausreichend Getränke gesorgt, die natürlich ebenfalls im Preise inbegriffen waren. Frisch gestärkt nahmen wir die zweite Hälfte des Weges unter die Räder, wobei der oder die Einzelne ganz froh darüber waren, dass die Strecke von nun an durch den Wald verlief und so die Sonne nicht noch zusätzlich das Schwitzen förderte.
Vom Kloster aus dem 15. Jh. sind nur noch ein paar Mauerreste erhalten, die durch einen Überbau vor weiterer Verwitterung geschützt sind. Über diesen Raum, der gleichzeitig eine Stätte der Besinnung ist, hat man in jüngster Zeit eine Stahlkonstruktion errichtet, die einer Kirche im weitesten Sinne nachgebildet ist. Der Glockenturm, ebenfalls aus Stahl, ist begehbar und bietet seinem Besteiger oder seiner Besteigerin eine Aussicht auf das Umland. Die Meisten zogen einer Besteigung ein Eis oder einen Kaffee mit Kuchen aus dem Klostercafé vor, das sie im angrenzenden Klostergarten verzehrten.
Zurück am WOMO blieb nur wenig Zeit zur Erfrischung wer am Spaziergang zum Timmeler Hafenfest und Pfingstmarkt teilnehmen wollte. Neben unzähligen Marktständen fand im Festzelt ein "Sängerwettstreit" diverser Shantychöre aus ganz Ostfriesland und den nahe gelegenen Niederländischen Gemeinden statt. Wir beließen es bei einem kleinen Rundgang durch das Markgewühl und lauschten lieber bei einem kühlen Blonden den Weisen der Shantychöre.
Wieder zurück auf dem Platz hieß es etwas ausruhen, denn für den Abend war wieder Treffen im Reitsportcentrum angesagt. Neben geselligen Beisammensein, Essen und Trinken, warteten alle schon auf die sonst obligatorische Tombola, die, wie Christel, die "Chefin des Freundeskreises" erklärte, in diesem Jahr zu Gunsten einer großzügigen Spende des Hobbywerkes entfiel. So warteten alle gespannt auf das, was da wohl kommen mag und so wurden die Augen immer größer, als schier endlos Packen von Outdoorjacken, regendicht mit herausnehmbarem Fleecefutter und dezentem Hobbyschriftzug hereingetragen wurden. Während sich die einzelnen Paare Gedanken machten, wer von beiden nun eine Jacke bekommen soll, war das Erstaunen noch größer, als bekannt wurde, dass Hobby für alle gemeldeten Teilnehmer eine Jacke spendiert hatte. Jetzt kam es nur noch darauf an die richtige Größe zu ergattern und für den Fall, dass man falsch gewählt hatte, fand sich meist jemand, dem es ebenso erging und ein Tausch wurde vollzogen. Gut gelaunt und mit einem aufrichtigen Dankeschön an das Hobbywerk, zogen sich die Einzelnen in ihre "vier Wände" zurück.
Am Montag, den 24. Mai 2010, hieß es für den Ein oder Anderen nach
dem Frühstück an die Heimreise zu denken, denn mitunter waren die
Anfahrtswege doch sehr weit und längst nicht alle hatten es so gut wie
wir, während es zu Hause kalt und regnerisch war, im sonnigen
Ostfriesland weitere drei Wochen unterwegs sein zu können. Für alle,
die noch etwas Zeit erübrigen konnten, gab es ab 10:00 Uhr Kaffee und
Kuchen, wie immer vom Koch höchstpersönlich und seinen fleißigen
Helferinnen serviert. Noch etwas smalltalk, die ein oder andere Adresse
ausgetauscht und schon löste sich die muntere Gesellschaft so ganz
allmählich auf, um sich in einem Jahr womöglich beim nächsten
Pfingsttreffen in Sachsen wieder zu sehen.
Fazit: Es waren vier tolle Tage bei wunderschönem Wetter, erstklassiger Organisation und vielen neuen Eindrücken. Wir danken den vielen fleißigen Helfern/innen, insbesonders den Organisatoren Elke, Alfred, Christel und Dieter.



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