Egal welcher Batterietyp im Aufbau des Hobby 600 verbaut ist, Tiefentladungen sind immer ein Problem. Je tiefer die Entladung umso höher der Verschleiß der Batterie. Und wer hat noch nie im Waschraum das Licht angelassen und es erst bemerkt, als nichts mehr ging. Entweder ist die Aufbaubatterie sofort hin, oder in ihrer Kapazität so stark eingeschränkt, dass freies Stehen ohne Landstrom kaum noch möglich ist.
Doch soweit muss es nicht kommen. Im Zubehörhandel werden verschiedene Batteriewächter angeboten, die aber leider nicht alle ohne weiteres für den Einbau im Hobby 600 geeignet sind. Vor geraumer Zeit habe ich mich auch mit dem Thema beschäftigt und will Euch hier meine Überlegungen bis hin zu einer Einbaubeschreibung wiedergeben.
Grundsätzlich soll ein Batteriewächter zwischen Batterie und Verbraucher geschaltet werden, um bei Unterschreitung eines unteren Grenzwertes die Verbraucher vom Netz zu trennen. Dabei muss man aber bedenken, dass die Batterie bei angesprochenem Wächter auch wieder aufgeladen werden muss, da die Wächter sich nach Erreichen einer zweiten Schaltschwelle wieder automatisch einschalten. Darüber hinaus sollte der Wächter eine Notfunktion besitzen, mit der man auch kurzzeitig noch einen Verbraucher einschalten kann.
Will man nun einen Batteriewächter in den Hobby 600 einbauen, so muss man sich erst einmal intensiver mit der Aufbauelektrik beschäftigen. Die Aufbaubatterie befindet sich unter dem Fahrersitz und der Ladetrafo unter der vorderen Sitzbank. Nun muss man allerdings wissen, dass die Laderegelung im Controlpanel (CP) über dem Beifahrersitz integriert ist. Zum besseren Verständnis habe ich einmal die Aufbauelektrik in einer Übersichtszeichnung dargestellt.
Baut man den Batteriewächter nun unmittelbar neben die Batterie (1*), so sieht man, dass er beim Auslösen zu einem Selbstmord führt. Der Ladestrom erreicht die Batterie nicht mehr. Hier wird jetzt eine Überbrückung erforderlich.
Besser wäre ein Einbau im CP, und zwar dort, wo der Hauptschalter die Verbraucher einspeist (2*). Dieser Einbauort hat zwar den kleinen Nachteil, dass bei einer Abschaltung Teile der Elektronik weiter an der Batterie liegen. Dies nehme ich aber gern in Kauf, da es sich hier nur um ganz geringe Ströme handelt. Zumal die natürliche Selbstentladung der Batterie ja auch nicht abgeschaltet werden kann.
Nachdem ich mich nun für den Einbauort entschieden habe, geht es nun um die Auswahl eines geeigneten Batteriewächter.
Googelt man nach diesem Begriff, so landet man zunächst beim Kemo-Wächter. Der Battery-Guard M148A ist mit rund 16€ zwar sehr preiswert, hat aber den großen Nachteil, dass er dafür konzipiert ist, Geräte zu überwachen, welche an eine Steckdose angeschlossen werden (wie z.B. Kühlschränke etc). Als Masse für diese Geräte muss zwingend die Masse des Moduls verwendet werden, nicht die Fahrzeugmasse, da das Modul die Masse schaltet! Dafür hat das Gerät aber den großen Vorteil, dass die Abschaltspannung zwischen 10,4...13,3 V einstellbar ist. Die Wiedereinschaltspannung liegt ca. 0,8V (+-0,3V) höher als die Abschaltspannung. Bei den Technischen Daten sieht man außerdem die geringe Schaltleistung von 10A (mit Kühlung 20A). Man kann das Gerät aber auch im Hobby 600 verwenden, wenn man damit ein leistungsfähigeres Relais schaltet, welches dann die Batterie trennt.
Der Mercedes unter den Akku-Wächtern ist der MT100 von Büttner Elektronik. Bei ihm kann die Abschaltspannung je nach verwendetem Batterietyp zwischen 9,5V und 11,5V stufenweise eingestellt werden. Mit dem vorgesehenen Not/Ein Schalter können bei Unterspannung die Verbraucher kurzzeitig ans Netzt zurückgeschaltet werden. Optional kann eine Fernbedienung angeschlossen werden. Damit wird der Akku-Wächter zu einem Leistungsfähigen Batterie-Hauptschalter mit 100A. Der Preis des MT 100 Akku-Wächter beträgt 159€; die Fernbedienung kostet 29€.
Zwischen diesen beiden Geräten gibt es zahlreiche weitere Modelle verschiedener Hersteller. Ich habe mich letztendlich für einen Votronic Battery Protector 35 entschieden. Er ist der Vorgänger des Battery Protector 40 und konnte bei ebay günstig „geschossen“ werden. Die 35A Ausschaltleistung sind für den Hobby 600 auch vollkommen ausreichend, zumal ich mich dafür entschieden habe, mit dem Batteriewächter den Steuerstromkreis des Verbraucher-Ein-Relais zu schalten.
So brauchte im CP nur die Leitung vom Hauptschalter zum Stecker SB2 unterbrechen und den Wächter zwischenschalten. Die Messspannung griff ich an dem Sicherungsautomaten für Batterie 2 ab. Da ich das Gerät im CP montieren wollte, musste ich in das Frontblech eine 8mm Bohrung in Höhe des Quittierungsknopfs einbringen. Den Wächter habe ich auf einem Alu-Winkel befestigt und ihn von hinten so verschraubt, dass die Quittierung über die Bohrung von vorne bedient werden kann.
Ich habe den Batteriewächter nun seit Februar 2010 in Betrieb. In dieser Zeit hat er bestimmt schon zwei bis dreimal ausgelöst, weil ich irgendetwas im Netz nicht ausgeschaltet hatte. Ich denke, der Einbau hat sich gelohnt und ich kann ihn nur weiterempfehlen.
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