Feuchtigkeits Messgeräte

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27 Jan 2011 07:50 #1 von berny
Feuchtigkeits Messgeräte wurde erstellt von berny
Da immer wieder Fragen auftauchen, wie man die Feuchtigkeit messen kann und worauf es bei der Bedienung von Messgeräten ankommt, möchte ich diesen Thread eröffnen.
Um die Übersicht zu wahren, wäre es gut, wenn nur sachliche Postings geschrieben werden. Dabei bitte immer angeben, welches Messgerät man meint.

Zum Thema selber:

Soviel ich weiß, gibt es zwei klassische Arten von Messgeräten, mit denen man die Feuchtigkeit im Aufbau von Wohnmobilen messen kann.
1) die klassischen Holzmessgeräte, mit denen man mittels Stiften (oder auch Auflagepunkten) den Widerstand messen kann. Der Nachteil der Stifte liegt auf der Hand, man muß ein Loch in die Wand stechen, was ansich nicht jeder mag.
2) Dielektrische Messgeräte ermöglichen die zerstörungsfreie Messung der Feuchtigkeit mittels Tiefenmessung (zwischen 2 bis 4 cm).

Es gibt aber auch noch andere Geräte, wie zB das Microwellen Messgerät und noch andere.
Da diese im Regelfall sehr teuer sind, vermute ich, dass diese hier nicht unbedingt gefragt sind.

Bei der Bedienung gibt es mehrere Unterschiede, welche ich hier gerne erarbeitet hätte.

Dielektrisches Messgerät:
Ich selber besitze das Trotec 650. Bei diesem Gerät passte für mich das Preis-Leistungs Verhältnis.
Ich versuche mal die Funktion anhand der Praxis zu beschreiben, ich hoffe, dass ich damit richtig liege:blush:

Die Messung erfolgt nicht in %-Angabe der Feuchte (wie bei Widerstandsmessgeräten), sondern über sogenannte Digits, wobei diese von 0 bis 200 reichen. Es werden im Prinzip die elektrischen Eigenschaften des zu messenden Materials ermittelt. Da Wasser andere elektrische Eigenschaften wie Holz hat, kann man mit diesem Gerät Feuchtigkeit aufspüren.
Dabei mißt man bestimmte Felder ab. Wenn sich in den Ergebnissen größere Unterschiede zeigen, kann das ein Hinweis auf Feuchtigkeit haben.
Aber es kann auch sein, dass sich Metalle oder andere Materialien (zB Kabel oder ähnlices) im Verbau befinden, die die Messung beeinflußen.
Insoferne muß man dieses Gerät gezielt und mit Hintergrundwissen über den Aufbau einsetzen.
Wenn man zB im Bereich des Rauchfangs messen will, sollte man bedenken, dass dieser mit einem Metallrohr ausgerüstet ist, und somit die Messung beeinflußt.
Ebenso kann zB eine Alurollo diese Messung beeinflußen.
Natürlich beeinflußt auch die Außenhaut des Wohnmobils die Messung, diese Beeinflußung ist aber irrelevant, zumal man davon ausgehen kann, dass der Aufbau überall die gleiche Stärke hat und daher die Messergebnisse überall gleich sein sollten (von minimalen Unterschieden mal abgesehen).

Fazit:
Vorteil dieser Messung: man muß den Aufbau nicht anstechen, es bleibt unbeschädigt.
Die Messung geht schnell und unkomplizeiert.
Nachteil dieser Messung: es ist ein sehr ungenaues Messsystem, welches nicht den wirklichen Feuchtigkeitsgrad des Materials widerspiegelt.

Trotz dem geschilderten Nachteil ist dieses Gerät trotzdem sehr empfehlenswert, zumal man unkompliziert und einfach messen kann. Wenn man bestimmte Messpunkte im Wohnmobil festlegt, kann man diese immer wieder nachmessen und kontrollieren, ohne das Wohnmobil zu beschädigen. Sollte man gravierende Messunterschiede feststellen, kann man immer noch mit einem Widerstandsmessgerät nachmessen und kontrollieren.
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27 Jan 2011 10:03 #2 von Lollo_C
Lollo_C antwortete auf Aw: Feuchtigkeits Messgeräte
Hallo berny,
dann warte mal, bis Kurt das Thema sieht. Über Feuchtigkeitsmessgeräte hat er seine Doktorarbeit geschrieben.

Mit freundlichen Grüßen und Glückauf
Wilfried


Ich komme aus der alten Schule. Daher antworte ich nicht auf Fragen, die ohne Anrede und Gruß gestellt werden!
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27 Jan 2011 10:14 #3 von berny
berny antwortete auf Aw: Feuchtigkeits Messgeräte
Jepp, auf das warte ich ja :daumen2:
Er war es übrigens, der mir das Trotec 650 empfohlen hat, und ich muß sagen, ich bereue den Kauf absolut nicht!
Auch mein Spezi borgt sich das Gerät regelmäßig aus, weil es eben einfach zu bedienen ist, und die Innenhaut nicht beschädigt wird.

Gerade wenn man sich auf die Suche nach neuen gebrauchten Wohnmobilen macht, ist so ein Gerät eine absolut wichtige Investition.
Wenn ich ein Wohnmobil verkaufen will, und jemand will mir mit einem Widerstandsmessgerät die Innenhaut anstechen, dann wirf ich den hochkantig raus, aber bei diesem Gerät kann ich nix dagegen sagen.
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27 Jan 2011 17:22 #4 von turbokurtla
turbokurtla antwortete auf Aw: Feuchtigkeits Messgeräte
Da brauchst nicht lang zu warten, Berny,B)
Dr. Kurt ist schon da.:woohoo:
Hast sehr gut erklärt und alles Wichtige angesprochen.:daumen2:
Vielleicht eine Sache noch, ist mir wirklich vor 2 Wochen passiert.

Hab einen Hymer i.A. auf Wasser untersucht. Der Besitzer schwörte Stein und Bein, dass sein Wagen absolut trocken wäre. Er hätte sogar einen Händler beauftragt einen Test, den er schriftlich hat, zu machen. Da drin stand "Womo trocken", und dies stimmte sogar. War fast nix zu ermessen. Allerdings war das Ding total verfault, sogar Teile des Fußbodens. Scheinbar die letzten Jahre in einer Scheune gestanden.
Dr. Kurt konnten die natürlich nicht überlisten, logisch.:ironie:
Fazit:
Sollte ein Womo einen alten, also ausgetrockneten Wasserschaden haben, sollte man sich nicht nur aufs Messgerät verlassen, sondern alles auch von Hand abdrücken.


Das Trotec 650 ist ein wirklich sehr gutes Gerät.
Allerdings empfehle ich heute ( die Elektronik ist ja heutzutage fix ) das Voltcraft MF 100 von Conrad. Ist annähern gut aber deutlich billiger.
Wenn mein damaliges Protokoll, mit Aktualisierungen, interessiert, hier ist es zu sehen.
www.meyer-kurt.homepage.t-online.de/Feuc...messungProtokoll.doc
Die Messergebnisse und den riesenlangen Fred, im Womo Forum, erspare ich Euch.
Gruß Kurt
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