Andi,
--- Roman Anfang ----
hast du die ausgebrochenen Ecken noch? Mit etwas Mühe lassen sich die wieder einschweißen. Allerdings wird die "Schweißnaht" weiß. Ich hatte mal Kontakt zu einer Firma, die auf diese Weise alle Thermoplastischen Kunststoffe repariert. Als Schweißgerät wird eine Lötpistole mit einer Spitze zum Schneiden von Styropor benutzt. Mit gleichem Material kann man eventuelle Lücken auffüllen. Geht, sieht aber nicht super aus. Das nur am Rande.
Ich persönlich würde die Fenster allerdings austauschen. Ob du bereit bist ca. 200 Euro für 10 mm gefräste Fenster auszugeben, oder etwa 50 bis 60 Euro für 5 oder 6 mm dicke Scheiben, und dann die Form selber ausschneidest/ausfräst, sei dir überlassen.
Originalfenster gibs nur zu Schweinepreisen, wenn einer einen Hobby schlachtet. Wie die aussehen weißt du nicht, wie lange die Halten, denn die sind ja genauso alt wie deine jetzigen, auch nicht.
Es ist jedenfalls kein Hexenwerk und mit etwas Geschick und geeignetem Werkzeug gut selber zu machen. Was der TÜV dazu sagt...? Auf ne Frage gehört ne Antwort. Geh also ggf. einfach hin und frage.
Ach ja: unbedingt Makrolon nehmen, kein Plexiglas! Makrolon bricht Splitterfrei (hab ich gelesen, wird auch so angeboten). Ich habe für meine beiden 5mm Scheiben im passenden Rechteckformat (mit ca. 2 cm Aufmaß), Bronxefarben, etwa so um 50 bis 60 Euro im Online-Kauf bezahlt. Passende Stichsäge und Oberfräse, ein paar Schraubzwingen, eine gerade Schiene, neue Schrauben (Edelstahl), Schmirgelpapier, Ziehklinge sowie Bohrmaschine inklusive Bohrer hatte ich.
Der Rest ist eben Arbeit. Du musst jedenfalls die Kreuzschlitzschrauben aus der unteren oder besser der oberen Führungsschiene rausschrauben, um das Fenster nach außen rauszunehmen. Geht teilweise etwas schwer. Ich musste 2 Schrauben ausbohren.. hat mich ein paar Bohrer gekostet, weil die weicher waren als die Schraube.
Nachdem der Kopf der Schrauben ab war, konnte ich den Gewinderest mit einem Seitenschneider rausschrauben...
Ich habe dann die jeweilige Scheibe auf das Makrolon gelegt (ist ja noch abgeklebt) und die Umrisse aufgezeichnet. Mit der Führungsschiene als Lineal nachgezeichnet, grob, mit Aufmaß ausgeschnitten, anschließend mit der Oberfräse unter Zuhilfenahme der Führungsschiene nachgefräst. Anschließend die Kanten mit einer Ziehklinge gebrochen. Danach Anprobe und ggf. Nacharbeit, sprich noch nen paar Millimeter nachgefräst. Zum Schluss die Rundungen gesägt und geschliffen, und die Löcher ausgemessen und gebohrt. Alle gefrästen Kanten nochmal sauber nachgeschliffen und die Ecken leicht gerundet, damit die Kanten bessser in den Schienen gleiten. Dann noch den Verschluss einbauen und die Schmutzschiene vorsichtig vom alten Fenster abschieben und auf's Neue draufschieben.. fertig. Bei 6mm Scheibendicke musst du erst noch dort, wo die Schmutzschiene aufgeschoben wird, einen Millimeter abfräsen, weil die nur auf 5 mm passt. Vor dem Einbau das abziehen der Schutzfolie nicht vergessen!
Früher hat man irgendwie nicht darauf geachtet, ob die Schrauben gerade eingeschraubt sind. Wenn die, was zumindest bei mir der Fall war, teilweise Schräg verschraubt wurden stehen die Köpfe zum Teil hoch und verhindern ein sauberes Gleiten. Deshalb habe ich alle Schrauben rausgeschraubt und darauf geachtet diese Gerade wieder einzuschrauben und die Köpfe ordentlich zu versenken.
Das Ganze läßt sich, bei beiden Fenstern, an einem trockenem Nachmittag gut erledigen.
--- Roman Ende ----
Gruß Dirk