Getrieberevision

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25 Aug 2015 17:59 #16 von luke
luke antwortete auf Getrieberevision
Moin Wilfried. Bei einem neuen Synchronring habe ich zwischen Zahnrad und Ring
0,7mm gemessen, die Ringe dürfen sich nicht bis an das Zahnrad drücken lassen.
Schau dir auch die Schiebemuffen von innen an besonders der 5. Gang hat oft verschleiß es sind ja nur 5,5mm die im Eingriff sind.

Gruß Peter
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27 Aug 2015 14:51 - 27 Aug 2015 15:21 #17 von Lollo_C
Lollo_C antwortete auf Getrieberevision
Moin Moin,
kleines update: Am Objekt habe ich das Gestänge für das Ausrücklager der Kupplung ausgebaut.


Dann habe ich mich um die Ersatzteilbeschaffung gekümmert. Bei Axel Augustin habe ich bis auf die Schaltgabel alle Teile bestellen können:

1 x Getriebedichtsatz mit Wedi
1 x Getriebelager Eingangswelle hinten
1 x Getriebelager Hauptwelle hinten
1 x Getriebelager Hauptwelle vorne (Diffi)
2 x Synchronring 1./2. Gang
2 x Antriebswellen Haltering innen
2 x Radlagermutter vorn M28 X 1,5
2 x Differentiallager seitlich
1 x Getriebedeckel Diff Flansch
1 x Platte für Getriebe
1 x Getriebelager Eingangswelle vorne
1 x O-Ring Wasserrohr 2,62 X 17,12

Hier habe ich mich natürlich über die 11% Rabatt für die User von Hobby600.de gefreut; waren immerhin über 60€. Wie von AA gewohnt sind die Teile auch schon im Versand.

Bezüglich der Schaltgabel habe ich von AA einen Tipp bekommen, Da werde ich berichten, wenn es soweit ist (...oder auch nicht).

Vorgestern habe ich bei ebay übrigens einen Fitsch gemacht: Einen hydraulischen Abzieher mit Trennmesser für Kugelgelenke/ -lager für 52,88 €

Heute ist das Teil gekommen (sehr schnelle Lieferung! SUPER!) und wurde gleich getestet:



Damit wird das Abziehen der Lager von den Wellen zum Kinderspiel

Mit freundlichen Grüßen und Glückauf
Wilfried


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Letzte Änderung: 27 Aug 2015 15:21 von Lollo_C. Grund: Tippfehler
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29 Aug 2015 08:53 - 28 Okt 2015 09:36 #18 von Lollo_C
Lollo_C antwortete auf Getrieberevision
Moin Moin,
gestern sind die Teile von Axel Augustin geliefert worden. 24h nach der Bestellung. Einfach Spitze, dieser Service. Es ist auch alles dabei und auf den ersten Blick passt, bis auf den O-Ring für den Getriebedeckel Diff Flansch, auch alles. Der scheint mir etwas dünn. Da werde ich Montag mal telefonieren.

Jetzt fehlt nur noch die Schaltgabel. Von AA bekam ich den Tipp, dass ich es mal bei FIAT versuchen sollte, das die Teile-Nummer noch bei denen im System steht. Ich habe darauf mit meiner FIAT-Werkstatt MW-Fahrzeugtechnik telefoniert. (Ihr habt richtig gelesen: Mario ist seit kurzem offizielle Fiat Professionell Service-Werkstatt) Udo konnte auch in das FIAT-System rein schauen, sah aber keinen Bestand und den Hinweis, das nicht mehr gefertigt.

So musste ich mich zwangsläufig wieder mit partacus beschäftigen. Nach erneutem Studium der AGBs und einer Recherche im Netz habe ich dann dort bestellt. Da ich keinen Zuschlag von 8% für paypal zahlen wollte, habe ich die Vorkasse gewählt. Bei mir ist der Betrag seit Donnerstag abgebucht. Im Online-System zur Bestellung wartet partacus noch auf den Zahlungseingang. Ich bin mal gespannt.

Heute muss ich ein bisschen was im Vorgarten machen. Aber wenn es noch reicht, werde ich am Nachmittag mal am Getriebe weitermachen.

Anmerkung: Meine Erfahrungen mit partacus.de sprengen den Rahmen dieser Dokumentation. Deshalb habe ich sie in einem separaten Thread zusammengefasst!

Mit freundlichen Grüßen und Glückauf
Wilfried


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Letzte Änderung: 28 Okt 2015 09:36 von Lollo_C. Grund: Anmerkung hinzugefügt
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02 Sep 2015 19:59 #19 von Lollo_C
Lollo_C antwortete auf Getrieberevision
Moin Moin,
nach ein paar Tagen mit anderen Beschäftigungen (u.a. Caravan Salon Düsseldorf) konnte ich Heute mal wieder etwas am Getriebe arbeiten.

Vorab zunächst das Unerfreuliche: Partacus kann die Schaltgabel nicht liefern. Ich habe auch mit denen telefoniert und so wie ich das verstanden habe, haben die gar kein eigenes Lager sondern greifen auf die Datensätze eines Großhändlers zurück und der hat die Teile in irgendeinem Lager/Unterhändler, von wo aus sie ggfls. verschickt werden. Auf meine Frage, ob die Gabel den Verfügbar sei, bekam ich die Antwort: Wenn der Datensatz stimmt ja, aber von wo ich sie bekomme, weiß nur der Großhändler. ...bis dann die Mail mit der Stornierung kam. Jetzt warte ich nur noch auf meine Geld!

...und jetzt suche ich weiterhin eine Schaltgabel. Wer also noch ein altes Getriebe oder Teile liegen hat: Ich wäre Euch sehr dankbar!

Trotzdem kann ich erst mal mit der Montage weitermachen. So habe ich zunächst meine Presse etwas umgebaut, damit ich das vordere Lager auf die Eingangswelle pressen konnte.



Anschließend habe ich die Ausgleichsringe von den alten hinteren Lagern mit abgenommen und auf die neuen Lager aufgesetzt.



Im nächsten Schritt habe ich die neuen hinteren Lager in das Getriebegehäuse gesetzt und mit einer Meßuhr das Spiel gemessen. Es soll zwischen - 0,05 mm und +0,02 mm gegenüber der Gehäusefläche betragen.



Dann kurz die neue Sicherungsplatte aufgelegt und ein Kontrollblick



Das Gehäuse habe ich dann erst mal wieder in die Ecke gelegt. Als nächstes muss ich die Sekundärwelle demontieren. Dazu brauche ich aber einen zweiten Mann und jetzt geht es eh erst mal wieder auf Tour. Schließlich fährt der Hobby ja jetzt mit dem anderen Getriebe :drive1:

Mit freundlichen Grüßen und Glückauf
Wilfried


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08 Sep 2015 21:27 - 08 Sep 2015 21:41 #20 von Lollo_C
Lollo_C antwortete auf Getrieberevision
Hallo Zusammen,
nach einer schönen Wochenendtour ging es Heute mal wieder in den Keller an das Getriebe.

Zunächst habe ich den O-Ring der Wahlhebelsteuerung erneuert. Wie Peter (luke) vorgeschlagen hat, habe ich einen etwas stärkeren O-Ring 16x3 verwendet. Unten im Bild sieht man den Vergleich Alt (links) gegen Neu (rechts). Jetzt sitzt die Welle wieder stramm in der Führung.


Anschließend wurde der O-Ring der Rückwärtsgangwelle ebenfalls erneuert.


Wie in einem anderen Beitrag geschrieben, kam gestern die neue gebrauchte Schaltgabel. (Nochmals Dank an Alfred). Ich habe dann alle Schaltgabel und -stangen an den Druckstellen der Kugeln (rote Pfeile) und der Schaltklaue (blaue Pfeile) mit feinem Schmiergel geglättet.


Als nächstes habe ich den Simmerring für die Primärwelle mit Hilfe einer Holzstange eingesetzt und mit Fett gefüllt.




Dann kam die Arbeit, vor der ich mir eigentlich die meisten Sorgen gemacht habe: Das Wechseln des vorderen Lager der Sekundärwelle. Da dazu alle Ritzel und Synchronkörper von der Welle demontiert werden mussten, habe ich dies mit Unterstützung meiner Söhne gemacht; ganz einfach um mehr Hände zu haben B)

Zunächst wurden die Ritzel und Synchronkörper der Gänge 3 und 4 abgezogen. Dies geht noch relativ einfach. Man muss nur darauf achten, dass die Schiebemuffe des Synchronkörper nicht auseinander rutscht. Da der Abstand der Synchronringe zu den Ritzen noch mehr als 1 mm beträgt, habe ich diese Einheit auch so komplett gelassen und nur einfach abgelegt. Bei der gesamten Demontage habe ich übrigens darauf geachtet, dass alle Bauteile in der richtigen Reihenfolge abgelegt wurden.


Dann wurden die Anschlaghalbringe und der Sicherungsring entfernt. Nun ließen sich das Ritzel des 2. Gang und der Synchronring abziehen. Während ein Helfer die Schiebemuffe in Position hielt, entfernte ich den nächsten Sicherungsring. Anschließend Ritzel 1. Gang und Synchronring runter und abgelegt. Jetzt noch ein Sicherungsring und das Lager lag frei und ließ sich auch leicht abziehen.


Für die Montage des neuen Lagers benutze ich wieder meine Presse. Dabei ist darauf zu achten, dass zum Schutz der Kunststoffbuchse am vorderen Wellenende eine 20er Unterlegscheibe zwischengelegt wird!


Anschließend erfolgte die Montage der einzelnen Bauteile wieder in umgekehrter Reihenfolge.


Die Synchronringe des 1. und 2. Gang habe ich vorsichtshalber erneuert, da sie erfahrungsgemäß den größten Verschleiß aufweisen.

Nach einer knappen Stunde war die Sekundärwelle wieder komplett.


Zu guter Letzt wurden die Primär- und Sekundärwellen zusammen in das Gehäuse eingebaut. Dann noch die Welle für den Rückwärtsgang eingesteckt und "Feierabend für Heute".

Mit freundlichen Grüßen und Glückauf
Wilfried


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Letzte Änderung: 08 Sep 2015 21:41 von Lollo_C. Grund: Nachtrag
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09 Sep 2015 21:56 - 09 Sep 2015 22:02 #21 von Lollo_C
Lollo_C antwortete auf Getrieberevision
Moin Moin,
weiter geht es mit der Getriebestory. Nachdem gestern die Hauptwellen wieder montiert wurden, sollte es heute mit der inneren Schaltung weitergehen.

Zunächst müssen die beiden dicken Sperrklinken für die Schaltwellenverriegelung eingesetzt werden. Dafür habe ich mir kurzerhand ein Montagewerkzeug gebaut, dass von unten in die Bohrungen der Schaltwellen gehalten wird.


Nun können die Sperrklinken von oben auf den Schraubenkopf gelegt und mit einem kleinen Schraubendreher in die Bohrungen zwischen die Schaltwellen geschoben werden.


Die kleine Klinke wird in die Welle des 3.und 4. Gang gesteckt. Als erstes wird die Schaltwelle für den 5. /RW- Gang montiert . Das ist etwas fummelig. Letztlich klappte es erst, nachdem ich die Welle für den Rückwärtsgang wieder demontiert hatte und alles gleichzeitig eingeführt habe. Dann Schaltgabel für den 3./4. Gang in die Schiebemuffe einlegen und die Welle einführen. Die Befestigungsschraube für die Schaltgabel habe ich, wie alle Schrauben M8 mit Loctite gesichert und mit 27 Nm angezogen. Das gleiche Spiel dann mit Schaltgabel 1./2. Gang. Dabei immer darauf achten, dass die Sperrklinken nicht versehentlich rausrutschen.


Nun kann das Gehäuse montiert werden. Zunächst den Schalthebel in das Gehäuse eingeschraubt und dann die neue Papierdichtung aufgelegt. Jetzt das Gehäuse langsam aufsetzen und dabei darauf achten, dass der Schalthebel in die Kulissen der Schaltgabel greift. Jetzt kam der erste Schreckmoment: Das hintere Lager der Primärwelle passte nicht. Es wurde nach hinten rausgedrückt, weil der Innendurchmesser des Lagers kleiner als die Welle war. Uff!
Mit der Schieblehre fand ich aber relativ schnell die Lösung: Das hintere Lager ist ein Doppellager, dass bei der Lieferung mit einer Kunststoffhülse zusammen gehalten wurde.


Mit Hilfe des alten Lagers die Hülse rausgetrieben und schon passte das Lager. Das neue Sicherungsblech provisorisch befestigt und dann zunächst die Schrauben des Gehäuses festgezogen. Auf Grund der langen Gewinde habe ich mir dafür aus einem alten Steckschlüssel eine Spezialnuss gefertigt.


Anschließend die Sicherungsplatte angezogen.


Jetzt wollte ich natürlich probieren, ob sich das Getriebe schalten ließ und da kam die zweite Schrecksekunde. Es hakte fürchterlich. Also noch mal in die Montageanleitung geschaut und dann kam das AHA: Ich hatte die Riegelkugeln noch nicht eingebaut!
Jetzt wurde das Getriebe erst einmal gedreht, sodass die Bohrungen nach unten zeigten. Die Schaltwellen mit einem Schraubendreher kurz ausgerichtet, die Kugeln und Federn eingelegt und die Sicherungsplatte mit neuer Dichtung und den beiden M8er Schrauben festgeschraubt.


Jetzt ließ sich das Getriebe auch einwandfrei schalten. Stein vom Herzen!

Und weil ich gerade so gut dabei war, habe ich dann auch gleich noch den 5. Gang montiert. Dazu musste ich zunächst die Kugeln und Federn des Synchronkörpers wieder einsetzen. Den Synchronring habe ich übrigens mit 0,7 mm gemessen; also gut, ebenso wie die Schiebemuffe.

Nach den ersten schlechten Erfahrungen mit herum fliegenden Feder und Kugel habe ich meine Werkbank übrigens mit alten Badematten ausgelegt. So konnten die weg fliegenden Teile nicht weit rollen und ich fand sie relativ schnell wieder. Nach einigen Versuchen war der Synchronkörper auch wieder zusammen und konnte mit der Schaltgabel aufgesetzt werden. Die Schaltgabel wurde noch nicht mit der Welle verschraubt. Zunächst erfolgte das Anziehen der beiden Wellenmuttern.
Dazu wurde das Getriebe wieder auf die Kupplungsglocke gestellt und mit Schraubzwingen mit der Werkbank verspannt. Zum Blockieren der Wellen legte ich diesmal den 4. Gang ein und schob die Schiebemuffe des 5. Gang nach unten . Nach kurzem Spielausgleich waren die Wellen blockiert und ich konnte die beiden Muttern mit 196 Nm anziehen und anschließend durch verstemmen sichern. Jetzt noch Schaltgabel an Welle anschrauben und der Deckel für den 5. Gang konnte aufgesetzt werden.


Nun wurde das Getriebe wieder hingelegt und nochmals Probeschaltungen durchgeführt. Dabei habe ich auch die Funktionalität des Rückfahrschalter getestet.


Alles okay; Feierabend für heute.

Mit freundlichen Grüßen und Glückauf
Wilfried


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Letzte Änderung: 09 Sep 2015 22:02 von Lollo_C. Grund: Tippfehler
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20 Sep 2015 09:04 #22 von Lollo_C
Lollo_C antwortete auf Getrieberevision
Moin Moin,
nachdem ich in der vergangenen Woche nicht besonders viel Zeit für das Getriebe hatte, war gestern Gelegenheit etwas voran zu kommen.

Vorab: am Vergangenen Wochenende hatte ich mir aus der Nähe von Bremen für kleines Geld ein defektes Getriebe abgeholt.



Der Kontakt war über den Marktplatz des Ducatoforum zu Stande gekommen. Dort wurden mir auch noch weitere Schaltgabeln angeboten. Will damit sagen: Wenn Ihr mal gebrauchte Teile für Eure Basis benötigt, so fragt ruhig mal im Ducatoforum nach.

Zurück zur Getriebereparatur. Nachdem das Schaltgetriebe soweit zusammen ist, galt es nun das Differential neu zu lagern. Dafür wurden zunächst die einzelnen Bauteile in ihrer Lage markiert.



Das Diff vorsichtig mit Alubacken in den Schraubstock gespannt und die Schrauben SW17 lösen. Dann das Zahnrad abnehmen.



.. und die obere Gehäusehäfte



Nun kann man auf die Ausgleichsräder gucken



Die Einzelteile vorsichtig auseinander nehmen und in der passenden Position lagern.



Nun kann das Achskegelrad entfernt werden. Darauf achten, dass sich zwischen Achskegelrad und Gehäuse eine Ausgleichsscheibe (Einstellring) befindet. Der Einstellring besitzt eine Schmiernut. Diese muss zum Ausgleichsrad hin zeigen.

Nun kann das alte Lager mit der Abziehvorrichtung abgezogen werden.



Nach dem Aufpressen des neuen Lagers erfolgt die Montage des Ausgleichsgetriebes in umgekehrter Reihenfolge. ... und morgen geht's dann weiter!

Mit freundlichen Grüßen und Glückauf
Wilfried


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21 Sep 2015 08:57 - 21 Sep 2015 09:03 #23 von Lollo_C
Lollo_C antwortete auf Getrieberevision
Moin Moin,
kurz noch ein Nachtrag zum Aufpressen der neuen Lager. Es ist wichtig, dass die Kraft nur auf den Innenring des Lagers wirkt. Deshalb nehme ich immer, wenn kein passendes Rohr verfügbar ist, den Innenring eines defekten Lagers und benutze ihn als Hilfswerkzeug.



Nun werden die beiden Hälften des Ausgleichsgetriebes, entsprechend der vorher gemachten Markierungen, übereinandergelegt und das große Zahnrad montiert. Vor dem Einsetzen der Schrauben noch einmal kontrollieren, ob die Wellen der Ausgleichsräder eingeschoben sind. Die Schrauben dienen später als Sicherung gegen heraus wandern der Wellen. Die Schrauben SW17 werden über Kreuz mit einem Drehmoment von 88 Nm angezogen.
Nun kann die Differentialeinheit mit den Lager-Aussenschalen in das Gehäuse gelegt werden. Kurze Drehung, bis das Zahnrad schnäbelt ...





...und nun werden die beiden Gehäusehälften dünn mit Curil T eingeschmiert.



Nach einer kurzen Ablüftzeit kann der Gehäusedeckel aufgesetzt werden. Damit der Tachoantrieb besser schnäbelt, habe ich einen Gang eingelegt und während des Andrückens die Getriebeeingangswelle gedreht und den Tachoantrieb beobachtet. Die Mutter werden auf den Stehbolzen mit 27Nm (M8-SW13) bzw. 49Nm (M10 - SW17) angezogen.

Im nächsten Schritt wird der Getriebedeckel FR rechts montiert. Vorher aber noch einen neuen Simmerring (= Wellendichtring) und einen neuen O-Ring eingesetzt. Für die Montage des Simmerrings habe ich ein Achskegelrad aus dem ET-Getriebe benutzt.



Noch ein Wort zu dem O-Ring: Axel Augustin liefert in seinem Dichtsätzen einen O-Ring 73x1,6 mm. Das erschien mir zu dünn, da der alte O-Ring ebenfalls 2,0 mm stark war. So habe ich mir die stärkeren O-Ringe für 2,50 € im Netz bestellt und eingebaut.



Der rechte Deckel wird dann auch mit Curil T eingesetzt und die Schrauben mit 27Nm angezogen.

Anschließend wird das Getriebe so hingelegt, dass der linke Getriebedeckel oben liegt. Mit Schieb- und Tiefenlehre werden die Maße vom Flansch zum Außenlagerring (a) bzw. Getriebedeckel (b) genommen. Die Stärke des Einstellrings (s) ergibt sich aus:

s = a - b + 0,15 (bei einer Lagervorspannung von 0,15 mm)

bei mir ergab dies

s = 13,54 - 8,64 + 0,15
s = 5,05 mm

Da sowohl der alte, als auch der Einstellring aus dem ET-Getriebe, 5 mm stark waren, passte dies für mich. Also zusammenbauen!



Nun kam mal wieder etwas Spielerei. Getriebe alle Gänge durchschalten und schauen, ob sich Tachowelle und Antriebswellen drehen bzw. sperren lassen. Alles okay, jetzt noch den Ausrückhebel in der Kupplungsglocke wieder montieren.





Im Grunde ist das Getriebe nun einbaufertig. Ich werde in den nächsten Tagen schon mal Öl auffüllen, um eventuelle Undichtigkeiten zu erkennen (was ich aber nicht glaube). Das Wechseln des Getriebes erfolgt aber erst nach dem Treffen zum Saisonausklang. Dann werden wir sehen, ob alles ruhig läuft bzw. sich ruhig schalten lässt.

Mit freundlichen Grüßen und Glückauf
Wilfried


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Letzte Änderung: 21 Sep 2015 09:03 von Lollo_C. Grund: Tippfehler
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19 Okt 2015 20:02 - 20 Okt 2015 12:08 #24 von Lollo_C
Lollo_C antwortete auf Getrieberevision
Hallo Zusammen,
Heute konnte ich die Getrieberevision endlich abschließen. Ein paar private Dinge haben die Aktion etwas verzögert, aber jetzt ist alles wieder gut.
Zunächst noch einmal ein Bild vom Getriebeausbau:



Kurz zusammengefasst sind folgende Schritte erforderlich:
  • Zentralmutter der Antriebswellen lösen (SW41)
  • Fahrzeug aufbocken
  • Räder abschrauben
  • Antriebswellen ausbauen
  • Auspuff am Krümmer abschrauben
  • Tachowelle am Getriebe ausbauen
  • Kupplungsseil und Halterung abschrauben
  • Montagehilfe anschrauben
  • Motorhaube abschrauben
  • Reserverad und Halterung ausbauen
  • Luftfilter ausbauen
  • Anlasser ausbauen
  • Schaltgestänge und RF-Schalter trennen
  • Motor mit Kran abfangen
  • Bleche am Motor an Riemenscheibe und Getriebeglocke abschrauben
  • Getriebehalterung FR links im Motorraum komplett abbauen
  • Getriebehalterung hinten 12er Schraube SW19 ausdrehen
  • 4x Befestigungsschrauben Getriebe SW19 aus Motor herausschrauben
  • Motor und Getriebe mit Kran absenken und Getriebe trennen
  • Getriebe nach unten rausnehmen
...dann habt Ihr den Zustand, den das Bild zeigt.

Bei der Montage darauf achten, dass die Verzahnung der Antriebswellen im Getriebe sauber und leicht gefettet ist. Der Sicherungsring (am Ende) und der O-Ring (verhindert Verschmutzung) sollten i.O. sein bzw. erneuert werden.


Die Montage erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Zum Schnäbeln der Tachowelle ist eine Antriebswelle leicht zu drehen. Die Zentralmuttern der Antriebswellen werden mit 500Nm angezogen. Alles andere ist reine Schraubarbeit. (Wenn Bedarf besteht, kann ich da ja bei Gelegenheit genauer drauf eingehen).

So, und dann kam der Moment der Wahrheit: Probefahrt. 50 km durch Stadt und über Autobahn. .. und was soll ich sagen:
  • Getriebe lässt sich sauber schalten
  • Getriebe macht keine Geräusche
  • Getriebe verliert kein Öl
Was will man mehr?

Wenn ich zusammen fasse, dann hat mich die reine Getrieberevision rund 600 € an Ersatzteilen bzw. Öl und ca. 16 Arbeitsstunden gekostet. (Dazu kommen ca. 200 € für Werkzeuge und das Ersatzteil-Getriebe.) Rechne ich die Monteurstunde mit 100 €, dann liege ich für die Revision bei 2400 €. Das sind auch die Preise, die mir von verschiedenen Getriebeeinstandsetzern genannt wurden.

Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie z.B. ein polnischer Instandsetzer ein Ducatogetrieb (mit Versand) für 990 € anbieten kann.
Da wird mit Sicherheit irgendwo gespart.


...übrigens: Es hätte schneller gehen können, wenn mein Helfer nicht dauernd eingeschlafen wäre

Mit freundlichen Grüßen und Glückauf
Wilfried


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Letzte Änderung: 20 Okt 2015 12:08 von Lollo_C. Grund: Tippfehler
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30 Okt 2015 19:29 #25 von Renjamagnum
Renjamagnum antwortete auf Getrieberevision
Hallo Wilfried,
dein Helfer hat bewust die Augen verschlossen, da er vor so einer großen Reparatur mit sehr vielen Unbekannten ob es was wird sich richtig verhalten.Bin selbst KfZ- Mechaniker (NFZ.) Hut ab und Glückwunsch das alles so gut gelaufen ist. In PL sind die Stundenlöhne noch günstig und die Jungs trauen sich alles zu.
Gruß von der Ostsee
Dieter
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