Nach unserem Treffen im letzten Mai lag der Oktober ja noch weit weg. Plötzlich waren die Monate vergangen, und ich war froh, dass ich rechtzeitig in die Puschen kam, um mal eher bei unserem Treffen zu sein. Als ich vom Berchtesgadener Land abfuhr, konnte ich im Internet über die Webcam sehen, das schon einige Fahrzeuge am Marienbad in Bad Marienberg waren.
Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 85 km/h schaffe ich die 650 km nicht an einem Stück. Konzentriertes Fahren durch Autobahn-Baustellen, Staus usw. lassen mich zwischendurch müde werden. Dann lege ich mich schon mal für 30 Minuten mit Eieruhr aufs Bett. Die Nacht vor Freitag (meiner Ankunft) parkte ich zunächst auf einem Autohof. Als aber ein Mann Geld kassieren wollte, setzte ich mich wieder hinters Steuer und suchte mir ein einsames Plätzchen in irgendeinem Feldweg.
Ich fuhr eine Abkürzung über einen Schotterweg, dann scharf links auf den großen, tollen Stellplatz. Im ersten Sichtbereich standen schon die Fahrzeuge von Lollo_C, Hobbytreiber und Buddymobil. Das war eine Begrüßung! Schwester Ilona, die Frau von Hobbytreiber, hatte schon Selbstgebranntes parat. Nee, erst einparken.
Ich suchte einen Schattenplatz (für meinen Hund) und quetschte mich zwischen die Fahrzeuge von Luc und Jojo. Dort fiel von den Bäumen ein langer Schattenstreifen auf den Platz. Luc meinte, da sei überall so viel Platz, warum hier so eng? Stimmt ja, aber wenn man einen Hund an Bord hat, denkt man nur an sein Wohlergehen. Sorry von hier aus noch mal, lieber Luc! Und danke für den Hinweis, bei der Stromsäule die Nr. 6 zu wählen. Du hattest ja schon Geldmünzen auf Vorrat für Dich reingesteckt!
Ich begrüßte die nächsten Nachbarn und lief dann zum „Thing-Platz", wo Wilfried (Lollo_C) mit Frau Ulrike und Sr. Ilona mit ihrem Manni waren. Ich sage mal Thing-Platz, weil das am Wochenende der Versammlungsplatz für uns war. Gleich dem Thing-Platz der alten Germanen damals, wenn sich die Dorfältesten unter der Linde trafen.
Sr. Ilona reichte mir einen selbstgemachten Nussschnaps und eine tolle, bunte Tasche vom Hobby-Wohnwagenwerk, mit Badetuch, Lesestoff, Stellplatzheft und einem Kochbuch für Wohnmobilisten „Kochen auf drei Flammen". Auf der Wiese standen schöne Strandkörbe im Kreis, davor Tischchen mit Knabberzeug, richtig vornehm.
Zurück zu meinem Mobil, hatte sich Luc schon von seinem Stellplatz entfernt und ist weiter vorgefahren. Ohjee, das wollte ich aber nicht! Luc meinte, kein Problem, Suzanne und er lieben die Sonne. Der Cockerspaniel lag angebunden in der Wiese.
Manni (Hobbytreiber) half mir noch, den WDR im TV einzurichten. Ich wollte die Sendung sehen, in der es um allein fahrende Frauen im Wohnmobil ging. Einige davon kannte ich ja.
Vor Einbruch der Dunkelheit trafen wir uns noch zum gemeinsamen Begrüßungssekt. Sr. Ilona und Ulrike hatten schon alles aufgebaut. Alle hatten ihre Sektgläser in der Hand. Wilfried hielt eine Begrüßungsrede.
Dann wurde es auch bald dämmerig. Ich ging vorher noch eine große Runde mit dem Hund. Nahe dem Platz ist der Basalt-Park mit mittig liegendem Basalt-See. Eine Kulisse für einen futuristischen oder aber mittelalterlichen Film. Dazu die Abendsonne, die bunten Blätter, der Wahnsinn! Später fragte ich Alfred (Wille Wäller), ob man darin wohl schwimmen darf. Ich als Schwimmerin umgehe ja schon mal Verbotsschilder gerne. Er erklärte mir, was da unten im Wasser noch von den Resten des Steinbruchs von vor 100 Jahren lag, Schienen, Eisenstangen, spitze Gegenstände etc. Da wäre ich mit dem Oberschenkel womöglich irgendwo drangekommen, hätte mir die dicke Ader aufreißen können und wäre schön schmerzlos untergegangen. Nee, ich dachte daran noch abends im Bett!
Inzwischen war es dunkel geworden. Die Wohnmobile standen in der romantischen Abendbeleuchtung des Stellplatzes. Einige Gruppen hatten ihre Tische und Stühle rausgestellt, und sich zum gemeinsamen Abendessen zusammengesetzt. Ich hatte mir eine Schüssel Salat mit Mozarella usw. gemacht und ging zum Thing-Platz. Sr. Ilona rührte in einem Spezialtopf, der auf passendem Feuertopf stand, ihren „Zaubertrank". So richtig mit Ofenrohr dran! Manni (Hobbytreiber) schürte das Feuer unter einem Dreibein-Grill, damit jeder sein Grillgut darauf legen konnte. Es war ein Schwätzen und Treiben und Lachen. Alte Bekannte umarmten sich, neue Forumsteilnehmer stellten sich artig vor.
Ein paar Meter weiter war eine schöne Terrassenbestuhlung, überdacht. Dahinter eine Bude, wo Wolfgang, der Platzwart, mit seiner Frau besondere Schnäpschen ausgab. Ich setzte mich zu Franz und Karin („Mickymaus63") an den Tisch. Nachdem ich meinen gesunden Salat gegessen hatte, bot mir Karin noch von ihrem leckeren, versauten Kartoffelsalat mit viel Ei an. Ach, Diät hin oder her, ich griff dankbar zu und haute rein. Am Nebentisch bot mir Ulrike, die Frau von Wilfried (Lollo_C) auch noch was Selbstgemachtes an. Ja leeecker! Dann stellte
mir Schwester Ilona einen Becher mit ihrem heißen Keltictrunk hin. Ooh, leeecker! Dann kam Wolfgang, der Platzwart, an meinen Tisch. Wenn ich nicht von seinem Spezialschnaps naschen wolle, dann wäre er aber beleidigt. Er schenkte mir ein Gläschen davon ein. Ich nippte erst, dann kippte ich den Rest herunter. Mir brannte die Speiseröhre. „Der hat 50 %", sagte Wolfgang dann auch noch. Ich guckte gar nicht mehr hoch, starrte nur auf einen Punkt vor mir auf dem Tisch und redete mir ein: mir geht's gut, mir geht's gut, ich muss nicht brechen... . Karin sah mich schon von der Seite an.
Ich: „Nicht sprechen jetzt!". Dann hatte ich mich wieder gefangen.
Mit meinem leeren Teller und Sektglas in der Hand plauderte ich noch eine Zeitlang mit den anderen, Sr. Ilona gab mir noch einen „Zaubertrank", dann zog es mich doch langsam zu meinem Wohnmobil. Noch eine Runde mit dem Hund und das Fußballspiel angemacht. Wilfried rief mich an, wo ich bliebe. Och, ich komme gleich, sagte ich,
gucke das Spiel. Ich konnte nicht mehr. Begrüßungsschnäpschen, Sekt, Wein, Zaubertrank und diesen 50%igen Schnaps, das war zu viel. Als ich schon eingeschlafen war, rief mich noch mal Wilfried an: „Wie steht's?" Ich ganz verschlafen: „Wie!? Was steht? Hier steht nix!". „Ja, das Spiel!", meinte Wilfried. Als ich schlafen ging, stand es 1:0. Ich nahm noch mal die Fernbedienung, da stand es 3:0 (Anmerkung: Deutschland gegen Türkei).
Nächster Tag, Samstag. Verabredung 10:30 Uhr zum gemeinsamen Marsch Richtung Wildpark. Die Fußkranken fuhren mit Wolfgangs Bus-Shuttle. Nach dem Kaffee ging ich meine Morgenrunde mit dem Hund, dann lief ich der Gruppe hinterher, die sich schon in Bewegung gesetzt hatte. Wir marschierten vorbei an Schottischen Hochlandrindern, vorbei am Hedwigsturm, von wo aus man einen gigantischen Ausblick auf den
Westerwald hatte, bis zur Umfriedung des Falkners, der uns schon alle erwartete. Sein fachlicher Vortrag über die Greifvögel und insbesondere die Falken, war sehr spannend. Auch die irrige Annahme, dass der große Uhu dort nur nachts sehen kann,
wurde uns Unwissenden erklärt. Der Uhu sieht sehr wohl am Tage.
Während der Flugshow des Falken „Mäbu" erspähte der Vogel inmitten der Wiese, die von -zig Leuten umsäumt war, eine kleine Wühlmaus. Statt auf den Lederhandschuh von Kai dem Falkner zu fliegen, schnappte er sich das Mäuschen und flog dann erst auf den Handschuh. So
was erlebt man auch nicht immer bei einer Falknerschau. Anschließend erklärte Kai uns noch, wie wir die Frettchen richtig zu halten haben, wenn wir sie kurz streicheln wollen. Ein Frettchen krabbelte durch den Ärmel von Ilse (Steppenwolff),
das andere Frettchen kringelte sich gemütlich in die Kapuze eines Jungen. Die Vorführung war ein wirkliches Erlebnis!
Dann gingen wir noch die vorgeschriebene Wanderrunde durch den Wald. Zwei Stunden Marsch und Vorführung waren vorbei. Zurück am Platz, fuhr gerade Ducato-Mario mit seinem großen Luxus-mobil vor. Wilfried hatte ihm vorher einen Platz freigehalten. Wir begrüßten uns herzlich und Mario fuhr seine speziellen Ständer für einen festen Stand in der Waage aus (Anmerkung: Hubstützensytem von Goldschmitt). Wahnsinn, was es alles gibt!
Dann wollte ich jetzt erst mit meinem Santos gehen. Ich hatte Hunger. Mache ich mir erst was zu essen oder danach? Vor ihren Mobilen saßen Eddie und Ruth, daneben Gudrun und Gert. E
ddie hatte schöne Gläser mit kühlem Prosecco dort stehen, bot mir auch ein Glas an. Ohjee, das tat gut, das zischte! Ich zog das volle Glas in einem weg. Eddie schenkte mir nach. Ruth lachte herzlich. Dann fragte mich Gudrun nebenan, ob ich von ihrem Salat haben möchte, der muss weg. Och gerne!!
Nun kamen nach der langen Fahrt und dem Begrüßungsabend und dem Programm und dem zügigen Marschieren die ersten ruhigen Glücksgefühle in mir auf! Der Sonnenschein, die lieben Leute rundherum, das Lachen von Ruth, der sofort nachgeschenkte Prosecco von unserem hochlöblichen Eddie, der volle Teller Reissalat mit Thunfisch und Schafskäse von Gudrun, ich war richtig dankbar für diesen Moment. Später kratzte ich mir noch Gudruns restlichen Nudelsalat mit Ei an Majonaise aus dem Töpfchen. Wir philosophierten alle über das Glück, mit unseren Mobilen zu reisen, unabhängig überall stehen zu können, sich unter Freunden zu treffen und gemeinsam hier zu sitzen. Die Freude war richtig ansteckend.
So, um 15:00 Uhr ist allgemeiner Aufbruch zur „Langen Theke" im Ort Bad Marienberg. Nee, ich muss vorher meinen Hund bewegen. Also ging ich - gestärkt durch Essen und Trinken der Freunde - mit meinem Santos noch mal die ganze Runde durch den Wald, die ich vorher gegangen bin. Auf dem Weg zum Stellplatz dachte ich, ob ich mich noch etwas hinlegen kann? Nee, da standen schon einige, die auf den Bustransfer warteten, andere waren schon vorgegangen. Schnell den Hund ins Mobil, Ochsenpimmel zum Knabbern, braver Hund! ... und ab zum Kleinbus. Nach der Lauferei wollte ich doch mitfahren.
Der Ortskern von Bad Marienberg war bei dem herrlichen Wetter eine riesige Partymeile. Das gefiel mir! Die ganzen Fressstände, dort der Metzger, hier der Bäckermeister Wäller mit seinem saftigen Zwiebelkuchen, dort der Stand mit Federweißem. Glas 2,00 €, nicht zu süß und nicht zu herb. Das erste Glas wieder ex runter. Zwiebelkuchen, selbst gemachte Erbsensuppe der Freiwilligen Feuerwehr, kleine Kuchenstückchen, die eine Bäckerei zum Naschen herumreichte. Klasse! An Kalorien denke ich erst wieder morgen. ![]()
Beim Gang durch den Ort kamen wir immer wieder an schönen Basaltfiguren vorbei, die von Steinmetzen gearbeitet worden waren. Diese Stücke waren auch Inhalt des Fragebogens, der Frank in gemeinsamer Arbeit mit Jackie erstellt hatte. Auch z.B. der Basaltpark mit dem mittigen See. Dies war nicht nur eine Genuss-Tour sondern auch eine Kult-Tour, wie sie perfekter nicht gestaltet werden konnte! Und immer wieder trafen wir andere Grüppchen unseres Hobby-Forums, wo man hängen blieb und die anderen verlor. Egal, wir waren eine große Familie.
Alfred (Wille Wäller) hatte gleich eine ganze Flasche Federweißen gekauft. An ihm kam ich nicht vorbei ohne nicht noch ein Gläschen zu trinken. Zurück ging ich dann zu Fuß mit Monika und Jochen und Enkelin Eileen, nachdem wir uns noch an einem Würschtelstand Pommes mit doppelt Majo einverleibt hatten.
Auf dem Stellplatz hatte Mario gerade seinen Vortrag über das Getriebe beim Ducato beendet. Fast entschuldigend sagte ich später zu Mario, dass es mir Leid täte, nicht dabei gewesen zu sein. Aber wenn ich wirklich was am Getriebe hätte..., also wirklich! Ansonsten kamen wir nicht viel zum Reden. Überall wurde Mario gebraucht. Hier ein Rat, da eine defekte Schiebetür am Auto, irgendwas war immer.
Abends saßen wir noch gemütlich beieinander. Schwester Ilona braute wieder ihren Zaubertrank, ich hatte ein Plätzchen in einem der luxuriösen Strandkörbe erwischt und den Platz neben mir für unseren Mario reserviert, der vor lauter Fachsimpelei und Beratung erst spät kam. Dann wurde ich doch immer müder, sagte nur noch „jaja, ist auch wahr" zu allem und ging irgendwann zu meinem Mobil. Die Womogruppe „Wille Wäller", „eileen" und „Rallyefreak", die in U-Form neben meinem Mobil standen, hatte es sich noch bei beleuchteter Abendtafel und Schinken und Käse und Kirschkapern und Gürkchen gemütlich gemacht. Dort saß ich noch auf ein Schwätzchen. Und später beim hochlöblichen Eddie, wo ich noch von Detlef (maxe) einen leckeren Erdbeer-Limes bekam. Dann lag ich aber flach!
Am nächsten Morgen, Sonntag, schien wieder die Sonne ins Mobil. Die Heizung konnte ich nach der kühlen Nacht ausmachen. Nach der morgendlichen Pflichtrunde mit Santos ging ich gemütlich über den Stellplatz und besuchte alle. Susanne (Fritz) saß in ihrem Mobil am Laptop. Ooh, super! So was möchte ich auch für unterwegs haben. Susanne zeigte mir Fotos, konnte ins Forum usw. Alles mit so einem Stick an der Seite. Ich bewunderte ihr vormals olles Führerhaus, was jetzt schön weiß im Lack stand! Das hatte was! Gegenüber standen Monika und Wolfgang (Buddymobil). Unterm Tisch lag unangeleint das kleine, süße Hündchen. Das liegt da brav und muss nicht gesichert werden. Wolfgang war schon wieder mit seiner Kamera beschäftigt. Stativ aufgebaut, gleich kommen die Abschiedsaufnahmen. Ob ich auch eine DVD haben wollte. Na klar! Seit Kemberg im Mai d.J. hatte unser Buddymobil über 20 Kilo abgenommen. Respekt, kann ich da nur sagen.
Einige von uns waren am Vormittag noch zum Schwimmen ins Bad nebenan gegangen. Mit den Namensschildern, die wir um den Hals trugen, bekamen wir Gratis-Eintritt ins Schwimmbad. Beim nächsten Mal will ich mir auch die Zeit dazu nehmen. Aber mir war am Samstag die „Lange Theke" lieber. Auch hatte ich mir vorgenommen, beim nächsten Mal den „Barfuß-Weg" in der Nähe zu begehen. Das nächste Mal!
So ging ich am Mobil von „fritzefling" vorbei. Sein schöner Rhodesien Ridgeback stand angeleint vor dem Wagen und freute sich, als er mich kommen sah. „Mein Schätzelein, du freust dich so, und ich habe nicht mal ein Leckerchen mit!", sagte ich. Friedhelm (fritzefling) meinte nur: „Und dann traust Du Dich hierher!?".
Mario hatte wieder Fachgespräche und diverse Fragen zu beantworten. Der hochlöbliche Eddie studierte ein Drehbuch, weil er für ein anderes Stück daheim die Regie machen soll. Ruth fragte mich, ob ich ein Gläschen Sekt haben wollte. Nee, ich muss ja gleich fahren. Es kam plötzlich Abschiedsstimmung auf.
Wir hatten auf unserem Thing-Platz unsere Stühle im Kreis aufgestellt. Schwester Ilona und ihr Manni standen neben einem Tisch, unter dem mehrere Kartons vom Hobby-Wohnwagenwerk platziert waren. Buddymobil stand mit seiner Kamera in Position und guckte und prüfte den Sonnenstand.
Zuerst wurde der älteste Teilnehmer geehrt. Georg war ein Jahr vor seinem achtzigsten Geburtstag und wirkte erstaunlich jung und dynamisch. Dann kam die zweijährige Tochter von Anne und Paul, die sich so über ihre Ehrung als jüngstes Mitglied freute, dass sie laut klatschend und quiekend alle im Umkreis zum Lachen und Mitklatschen animierte. Sie wollte gar nicht mehr weg von ihrer Ehrung, bis ihr Papa sie einfach schnappte und wegtrug. Dabei quietschte sie immer noch vor Freude und jubelte allen zu.
Dann wurde der Teilnehmer mit der längsten Anreise aufgerufen. Das war ich mit meinen 650 Kilometern. So ein toller Orden um den Hals, das hat was! Dann noch als Geschenk, einen schönen Reisetrolly mit Rädern und Teleskopstange mit Hobby-Aufschrift, vom Feinsten!
Dann kam es zur Siegerehrung der Hobby 600-Rallye. Wer hatte bei dem Wissens-Fragebogen die meisten Punkte? Vorne im Kreis standen Frank und Jackie und Hansel aus Holland, die gemeinsam die Fragen zusammengestellt hatten. Frank sprach dazu und rief die Gewinner nach vorne. Vorher musste er aber noch schnell loswerden, dass das Kinder-Team punktuell besser als unser Webmaster war! Es gab vier Zweite Plätze. Und wer machte wieder den Ersten Preis mit den
meisten Punkten? Unsere Susanne (Fritz), wie letzten Mai in Kemberg. Die Sieger bekamen ebenfalls solch einen schönen Reisetrolly; Susanne zusätzlich eine Medaille. Danach überreichte Wilfried an Frank, Jackie und Hansel als Dankeschön jeweils eine Jacke mit Hobby-Emblem. Mit dem Wissens-Spiel hatten sie sich richtig Mühe gemacht. Sie sind sogar deswegen schon vorher nach Bad Marienberg gefahren, um sich über den Wildpark, den Basaltpark und den Ort zu informieren.
Im Anschluss bekamen Alfred (Wille Wäller), der den Vorschlag für das Treffen in Marienberg machte, Wolfgang, der „Platzwart des Jahres", Ducato-Mario, Hobbytreiber, der als Schwertransporter unterwegs war, Paul, der Zelte und Anhänger zur Verfügung stellte, und Buddymobil, der sonst ja immer hinter der Kamera steht, von Wilfried eine Medaille und einen Regenschirm als Dank und Anerkennung für ihre Mitwirkung. Danach stellten sich alle noch für ein Gruppenfoto auf.
Wilfried hatte am Anfang des Treffens einen Fragebogen an alle ausgeteilt, der nun ausgefüllt abgegeben werden sollte. Es ging darin um die nächsten Treffen, wo sie stattfinden sollten, was gewünscht wird, Stadtführung, Stellplatz mit Strom, evtl. die Möglichkeit, in ein Restaurant einzukehren usw. Jeder bekam bei Abgabe des Zettels noch eine wertvolle Reisetasche vom Hobby-Wohnwagenwerk als Geschenk.
Ich sprach noch ein paar Worte zum Dank an unseren Forumsadmin Wilfried, der sich mit allem immer so eine Mühe macht und nun selbst nicht mal ein Geschenk bekam außer einem kräftigen Applaus. Aber für das nächste Mal lassen wir uns was einfallen. Noch ein Gruppenfoto von allen Teilnehmern, dann löste sich so langsam alles auf.
Einige, Anne und Paul, Eddie und Ruth, sie wollten noch bis Donnerstag bleiben. Ich überlegte schon, ob ich vielleicht nach dem Besuch bei Mutti in Witten am Dienstag wieder zum Stellplatz kommen soll. Mal sehen.
Wir drückten und umarmten uns, ich stieg in mein Wohnmobil. Mein Keilriemen jaulte. Die Womo-Dreiergruppe, die neben mir in U-Form stand, wedelte mit den Armen, ich solle stehen bleiben. Ich machte nur die Scheibe runter, ja, ich wüsste, der Keilriemen jault, geht aber gleich wieder weg. „Nein! Dein Auspuff hängt unten runter!". - Oh neee, ne? Ich schmiss mich auf den Boden, da war wirklich das Rohr vom Topf ab. Wo ist Ducato-Mario? Der war schon weg.
Norwegenangler kam und guckte sich das an. „Kein Problem", sagte er, ich soll wieder in den Schatten fahren, wo ich vorher war. Dann kam er mit einer Perserbrücke mit Fransen und einem Werkzeugköfferchen und legte beides neben mein Wohnmobil. Jürgen legte sich unter den Auspuff und machte eine Metallmanschette mit Schelle daran fest. Ich wunderte mich, dass er so was dabei hatte. Es war eine Mandarinen-Konservendose, die er aufgeschnitten und wie einen Verband um meinen abgerissenen Auspuff legte. Ich war so begeistert, dass ich rief: schnell Wilfried, hol Deinen Fotoapparat, das musst Du knipsen! Thomas (Rowdy) assistierte Jürgen. Für das Foto nahm ich schnell eine Zange in die Hand, damit das auf dem Bild wichtiger aussieht. Dieser "Verband" hielt dann wirklich bis zur Werkstatt, wo ein ganz neuer Auspuff montiert wurde.
Noch mal alle drücken und umarmen, jetzt aber weg zu Mutti. Bevor ich Richtung Autobahn fuhr, hielt ich noch gegenüber auf dem normalen Parkplatz, um mit dem Hund zu dem mystischen Basaltsee zu gehen. Ich war gestern nicht ganz rumgegangen, bis zum Informationshäuschen.
Vorbei an der knallroten Lok, die vor hundert Jahren die mit Basaltsteinen gefüllten Wagen zog, kam ich zu einem vergrößerten Schwarz/Weiß-Foto von 1920. Darauf war in einem Halbkreis eine Gruppe Arbeiter zu sehen, die sich auf Schaufeln und Hacken abstützte. Ich sah an dem Foto vorbei auf die hohe Steinwand, wo anstelle der Gruppe nun der See war.
Ich ging ein paar Meter weiter zu einer Baumelbank. Mit meinen 1,65 m musste ich draufhopsen, so hoch war sie. Ich baumelte mit den Beinen in der Luft und blickte noch auf den schönen, ruhigen See, der glatt wie ein Spiegel war. Ich weiß, ich schweife aus. Aber ich brauche diese Überlegungen für meinen Schlusssatz, der für jeden Roman und auch einen wahren Erlebnisbericht immer schwierig ist.
Im Wohnmobil steckte ich den Schlüssel ins Zündschloß ohne umzudrehen. Ich sah immer noch das Bild mit den Arbeitern und dem Rottenführer vor Augen. Neunzig Jahre später kommen wir zu 50 gleichen Wohnmobilen mit Heizung und vollem Kühlschrank und Sekt außerhalb von Weihnachten und Sylvester hierher, um zu feiern und zu lachen. Ich sah Buddymobil mit der teuren Kamera herumlaufen, dachte an die lange Theke in Bad Marienberg, wo wir bekamen und bezahlen konnten, was unser Herz begehrte.
Ich dachte an das hübsche Lachen von Ruth und die mattgrüne Proseccoflasche von Eddie. Dann drehte ich meinen Schlüssel um und hatte wieder dieses glückliche Gefühl, was ich immer habe, wenn der Dieselmotor so tuckert. Und nun kommt der letzte Satz:
Leute, was geht's uns doch so gut!



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