Als ich von der Ostertour nach Hause fuhr, habe mir die rechte Seite von unserem Hobby 600 aufgerissen. Unser Nachbar hatte Handwerker im Haus. Ihr Fahrzeug stand mitten auf der Straße vor meiner Einfahrt. Deshalb wollte ich schräg in meine Einfahrt fahren. Dabei rollte der Hobby zurück und blieb an der Begrenzungsmauer hängen und hat sich das Seitenblech aufgerissen. Nun war natürlich eine Reparatur angesagt. Ich hätte gern darauf verzichtet, aber so sollt Ihr wenigstens auch an meinen Erfahrungen teilhaben. Ich schildere Euch nun die Reparatur des beschädigten Seitenblechs.
Zunächst wurde das beschädigte Blech mit einer kleinen 22mm Elektro-Trennscheibe vorsichtig herausgeschnitten. Die kleine Scheibe habe ich gewählt, damit das Blech beim Herausschneiden nicht heiß wird und sich verformt.
Bei der Gelegenheit habe ich auch die untere Lüftungsöffnung für den Kühlschrank komplett verschlossen. Da ich einen Kompressor-Kühlschrank verbaut habe, benötige ich dieses Kühlgitter nicht mehr. Zum Ausspachteln der Unebenheiten im Styropor habe ich Moltofill Reparatur Spachtel verwendet, da er speziell für Styropor geeignet und dabei auch sehr preiswert ist. So wurde die Seite nun gespachtelt und für die Verklebung des neuen Bleches ausgeglichen. Das neue Blech hat eine Stärke von 1mm und wurde ca. 10 mm höher und breiter zugeschnitten. Diese 10 mm bilden die Überlappung zum Originalblech.
Als das beschädigte Blech entfernt war, zeigten sich auch Mängel im Holzaufbau der Seitenwand. Der untere Wandabschluss und der linke Teil des Türrahmens waren verrottet! Die untere Abschlussleiste war problemlos. Sie wurde aus 2 Buchenholzbrettern zusammen geleimt und auf Länge eingepasst.
Der Türrahmen ist aber an die Rundung der Seitenwand angepasst. Dabei fiel mir ein, dass ich von einem alten Bett noch einen gebrauchten Lattenrost hatte. Nach eingehender Untersuchung war er sehr gut für meine Zwecke brauchbar. Die einzelnen Latten hatten genau die notwendige Form der Wölbung der Seitenwand.
So habe ich 5 Stück dieser Latten zusammen geleimt und daraus den Ersatzrahmen für die Tür angefertigt. Vom Türrahmen wurde der vergammelte Teil soweit ersetzt, bis wieder festes Holz zu Verfügung stand. Den Ersatzrahmen habe ich an der Unterseite mit 2 Stück 8 mm Buchenholzdübeln eingesetzt und an der oberen Verbindungsstelle mit 2 Dübeln zur Sicherung verbunden.
Aus den übrigen Leisten des Lattenrosts habe ich Spannhölzer angefertigt und mit Schaumstoff-Streifen beklebt. Die Schaumstoffstreifen stammen von einer Isomatte die ich zerschnitten und mit Doppelklebeband befestigt habe.
Die obere Spannleiste wurde, da es für mich einfacher war, aus zwei Dachlatten hergestellt und an der Unterseite mit einer Randnut (10 x10 mm) versehen (s. Skizze) um die Spannleisten einsetzen zu können. Dadurch kann man einfach die Spannleisten oben einklemmen und unten mit Schraubzwingen an der Abschlussleiste festklemmen. Die obere Spannleiste habe ich mit drei Schalungsstützen an der gegenüberliegenden Wand verspannt. Dabei ist darauf zu achten, dass die Stützen nicht zu schräg anliegen, da sie sonst abrutschen und nicht genug Gegendruck erzeugen können.
Nachdem die Spannvorrrichtung vorbereitet war, konnte das Einkleben des Bleches beginnen. Zur Anwendung kam der „Caravankleber 145/31 HV“. Der Kleber wurde mit einem 3 mm Zahnspachtel aufgetragen und gleichmäßig verteilt. Anschließend wurde das neue Blech mit Wasser benetzt und eingebracht. Wie bereits erwähnt wurde es oben und an der Seite um 10 mm unter das alte Blech geschoben. Dabei muss es sehr schnell gehen, da der Kleber nach dem Kontakt mit dem Wasser schnell reagiert und dann das Blech dann nicht mehr verschoben werden kann. Mit Hilfe der vorbereiteten Spannvorrichtung und einiger vieler Schraubzwingen wurde das neue Blech fixiert.
Nach zwei Tagen wurde die Verspannung abgenommen und die Klebung untersucht. Bei der Firma „Lumos“ in Mosbach habe ich die Farben für die Lackierung bestellt. Die weiße Farbe ist Fiat „Bianco Corfu Code 224“, die grüne Farbe ist „Toyota Code Toy6P0“. Mit den im Forum angegebenen Farben hatte ich keinen Erfolg, deshalb habe ich bei der Farbbestellung ein Stück altes Blech mit geliefert.
Auf dem folgenden Bild seht ihr die fertige Arbeit. Kleine Fehler sind noch sichtbar, aber wer ist schon vollkommen. Nun müssen der Türrahmen und die Zierstreifen noch angebracht werden. Die Tropfnase über der Tür ist auch reparaturbedürftig und noch in Arbeit.
Dann fehlt noch ein neuer Radlauf. Ich habe mit der Herstellung einer Negativform zur Herstellung eines neuen Radlaufs aus GFK begonnen. Das ist aber ein Thema für sich.
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