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Einbau einer Diesel-Heizung im Führerhaus des Ducato 280

Für größeres Bild bitte klicken!Im Hobby 600 ist ab Werk eine Truma Gasheizung verbaut. Sie sitzt im hinteren Bereich des Fahrzeugs und sorgt im Winter dort und im Bad für angenehme Temperaturen. Im vorderen Bereich des Wohnraums und im Fahrerhaus kommt allerdings mangels Luftverteilung wenig Wärme an. Dies ist einer der Gründe, warum ich nun eine Diesel-Heizung zusätzlich in unserem Hobby 600 verbaut habe. In diesem Beitrag nenne ich auch den anderen Grund und beschreibe den Einbau in einem Fiat Ducato Typ 280, der auch für andere Wohnmobile auf gleicher Basis interessant sein dürfte.

Der zweite und für mich entscheidendere Grund ist unsere geplante Fahrt im Herbst nach Lappland. Aus Erfahrung weiß ich, dass die Gasversorgung in Schweden für deutsche Flaschen nicht besonders gut ist. Um diesem Problem aus dem Weg zu gehen und dennoch nicht zu frieren, habe ich mich für den Einbau einer Dieselzusatzheizung entschieden. Diesel gibt es schließlich überall und etwas mehr Wärme im vorderen Wagen kann auch nicht schaden.

Eigentlich hatte ich die Dieselheizung von Planar bzw. Autotherm im Visier. Sie ist mit ca. 600 € im Vergleich zu den Produkten von Webasto oder Eberspächter preiswert und bekommt gerade von Selbstausbauern gute Kritiken. Bei der Recherche bin ich auch über sogenannte „China-Heizungen“ gestolpert. Sie werden für knapp über 100 € angeboten. Der Haken an der Sache: Sie haben keine Zulassung zum Einbau in Fahrzeuge und kamen für mich somit nicht in Frage, obwohl es auch zu diesen Heizungen durchaus gute Kritiken gab.

Für größeres Bild bitte klicken!Irgendwann fand ich aber auf YouTube ein Video zu einer China-Heizung mit Zulassung. Sie wird in Deutschland von einem Zubehörhändler, der sich auf VW-Bus Teile spezialisiert hat, vertrieben. Nach einem Telefongespräch mit dem Händler stand für mich fest: Diese Heizung sollte es sein. Ich bestellte bei g:part für 379 € die LF Bros E5.0 3KW 12V Kit (EU Version) und einen Einbauflansch für Böden bis 35mm. Im Kit sind alle wesentlichen Teile für den Einbau enthalten.

Für größeres Bild bitte klicken!Bevor ich die Heizung im Fahrzeug einbaute, machte ich auf der Werkbank einen Probeaufbau zum Funktionstest. Auspuff und Ansaugschlauch von unten angeschraubt, Dieselleitung angeschlossen, Kabelbaum zusammengesteckt und an eine 12V Batterie angeklemmt – und schon ließ sich die Heizung starten. Zunächst wurde die Dieselleitung gefüllt, dann zündetet die Heizung. Das Bedienpanel ist einfach und sehr selbsterklärend. Man kann alle Schritte der Steuerung grafisch nachverfolgen. Ich fuhr die beiden Betriebsmodi (Leistungs- und Temperaturregelung) durch und simulierte auch Fehler (kein Diesel mehr). Dabei überzeugte mich die Heizung sowohl von der Leistung als auch von der Geräuschentwicklung.

Lediglich bei der Kraftstoffversorgung traute ich den dünnen Kunststoffschläuchen nicht und verwendete „richtige“ Benzinleitung mit 5mm Durchmesser. Womit wir auch schon bei der Dieselversorgung wären.

Für größeres Bild bitte klicken!Mitgeliefert wird ein Tankentnehmer zum Einbau in den Original-Fahrzeugtank. Mir war der Montageaufwand mit Tank ausbauen, Loch bohren und alles wieder einbauen einfach zu viel, zumal es eine einfache Alternative gibt. Ich besorgte mit einen 7,5l Tank von Planar und baute ihn mit einem Einbaurahmen im Motorraum ein. Am Rahmen sind zusätzlich ein Benzinhahn und der Dieselfilter befestigt. Nun hat die Heizung ihren eigenen Dieselvorrat. Für größeres Bild bitte klicken!Man muss beim tanken nur ab und zu den Rüssel unter die Motorhaube halten. Bei eventuellen Reparaturarbeiten am Motor lässt sich der Tank mit 2 Schrauben und einer Schlauchschelle schnell ausbauen.

Für größeres Bild bitte klicken!Die Heizung kann mit einem entsprechenden Einbaukasten auch unterflur eingebaut werden. Dies wird oft bei den VW-Bussen so gemacht. Ich hatte auch kurz überlegt, die Heizung unter dem Fahrzeug zu montieren und dann nur den Warmluftschlauch ins Fahrzeug zu führen. Neben dem Verschmutzungsaspekt nahm ich davon aber wieder Abstand, da ich dann auch die Umluftansaugung aus dem Fahrzeug hätte holen müssen, da ich auf keinen Fall immer die kalte Außenluft erwärmen wollte.

Eine Montage im Motorraum kam für mich auch nicht in Frage, da es dort sehr eng wäre und auch das Problem mit zwei großen Luftdurchführungen zum Fahrgastraum bestand. So blieb nur der Einbau im Fahrzeug über.

Ein guter Platz wäre unter der vorderen Sitztruhe neben dem Boiler. Aber dort stehen schon meine 2x100Ah Batterien. Unter die Fahrer- bzw. Beifahrersitzkonsolen ging auch nicht, da dort unter dem Fahrzeug der Tank bzw. die beiden Längsholme des Rahmens verlaufen. So blieb nur der Bereich neben dem Beifahrersitz. Hier tauchte dann aber ein weiteres, kleineres Problem auf. In diesem Bereich ist die Fahrgestellnummer ins Bodenblech geschlagen. Die sollte man auf keinen Fall raustrennen. Also musste die Heizung etwas weiter nach vorne. Für die Warmluftverteilung war dies sogar günstiger, da sie dann nicht so weit in den Aufbau ragte. Nachteilig ist, dass der Einstieg über die Beifahrertür zugebaut wurde. Da wir eh immer durch die Aufbautür ein- und austeigen, können wir damit leben. … und aussteigen über die Beifahrertür geht notfalls immer noch.

Ich hatte noch zwei technische Fragen (dazu später mehr) mit g:part zu klären und dann konnte der Einbau beginnen. Zunächst baute ich die beiden Vordersitze mit Konsolen aus. Dann wurden Gummimatte und Teppich hochgeklappt, sodass das Bodenblech frei lag.Für größeres Bild bitte klicken! Ich hielt den Einbaukasten von oben auf die ungefähre Position. Eine Befestigungsbohrung passte ziemlich genau auf die Bohrung der vorderen rechten Sitzkonsolenbefestigung.  Die Bohrung im Flansch habe ich auf 13 mm erweitert und eine 10er Schraube diente fortan als Führung. Für größeres Bild bitte klicken! Eine 2mm Bohrung von oben nach unten markierte mir den Bereich, bis zu dem der Heizungsausschnitt gehen durfte, ohne die Fahrgestellnummer zu beschädigen. Nun wurde der Einbaukasten von unten bis zu dieser Bohrung angehalten und die Ausschnittgröße angezeichnet. Dabei lag eine Längsseite an den Verstärkungsblechen der Sitzkonsole an. Von unten bohrte ich die vier Eckpunkt nach oben durch, um dann von oben mit einer Stichsäge den Ausschnitt zu erstellen. Der Ausschnitt wurde auf Gummimatte und Teppich übertragen und dann der Einbaukasten von oben in das Loch gesteckt. Jetzt konnten die restlichen Befestigungsbohrungen vom Flansch im Boden durchgeführt werden. Für größeres Bild bitte klicken!Ich brachte am Einbaukasten noch zwei Aluwinkel für die spätere Befestigung der Verkleidung an. Für die Unterseite fertigte ich ebenfalls einen Aluwinkel, an dem später die Kabel und die Kraftstoffpumpe befestigt werden sollten. 

Vor der endgültigen Montage des Einbaukasten entfernte ich noch die werksseitige Isolierung auf dem Boden und legte von oben reichlich Dekaseal zwischen Bodenblech und Gummimatte bzw. Teppich und Einbaukasten. Vorsichtshalber hatte ich die Fahrgestellnummer vorher abgeklebt. Für größeres Bild bitte klicken!Entsprechend quoll das Dekaseal nach dem Festschrauben überall raus; ließ sich aber gut abtupfen. Von unten wurde der Einbaukasten mit Würth Karosseriedichtmasse (wurde von g:part mitgeliefert!) abgedichtet. 

Wie eingangs schon erwähnt, wurde die Heizung mit einem kompletten konfektionierten Kabelbaum geliefert. Die Heizung wird mit einem mehrpoligen Stecker verbunden. Dann teilt sich der Kabelbaum in 3 Stränge auf. Ein Strang dient der Spannungsversorgung und muss an die Batterie angeschlossen werden. Der zweite Strang führt zur Kraftstoffpumpe und der dritte letztendlich zum Anzeigedisplay. Alle drei Stränge waren sehr lang. Für größeres Bild bitte klicken!Im Vorfeld hatte ich mit g:part abgeklärt, dass man den Kabelbaum auch kürzen kann. So öffnete ich den Verteiler und trennte die Leitung zur Kraftstoffpumpe. Ich bohrte ein Loch für eine Gummitülle durch den Boden und zog dort von unten die Kabel für die Kraftstoffpumpe durch, sodass ich sie oben um einiges einkürzen konnte. Mittels Stoßverbindern wurden die beiden Adern im Verteilergehäuse wieder durchverbunden. 

Während meiner Testläufe hatte ich einige Werte zum Stromverbrauch erfasst. Das Display verbraucht im Standby 60mA. Während des Vorglühens fließen schon mal um die 12A. Beim Heizen werden es so um die 3 A bis 5 A. Ist die Temperatur bzw. Leistung erreicht sind es 1,1 A.  Deshalb habe ich die Spannungsversorgung der Heizung an die Aufbaubatterie angeschlossen. Ich wählte den Stromkreis der serienmäßigen Heizung. Um nicht den gesamten Strom über den Schalter zu schicken, baute ich ein Relais unter die Sitztruhe. Für größeres Bild bitte klicken!So habe ich eine Trennstelle im BCC und kurze Kabelwege von Batterie zur Heizung. Apropos Kabelweg: Hier verlegte ich den Kabelbaum der Heizung unter den Fußmatten an der Kante zum Aufbau in die Sitztruhe. Für eine saubere Verlegung war es erforderlich den Fahrersitz samt Konsole auszubauen. Dafür konnte ich den Kabelbaum aber unter der Sitztruhe einkürzen und brauchte ihn nicht zu trennen.

Blieb also noch der Kabelstrang für das Display. Hier wählte ich eine Verlegung in der B-Säule der Beifahrerseite. Für größeres Bild bitte klicken!Zwar musste ich den Sicherheitsgurt und die Verkleidung abbauen, aber glücklicherweise waren alle Löcher so groß, dass ich den Stecker für das Display nicht demontieren musste. Das Display bekam seinen Platz oberhalb des ehemaligen Kassettenfachs. Hier konnte ich auch den zu langen Kabelstrang verstecken. 

Bevor die Heizung endgültig montiert wurde, habe ich mich mit der Verkleidung beschäftigt. Das Gerippe besteht aus Alu-Profilen 20x20 Nut 5 und wurde zunächst an der Sitzkonsole befestigt. Für größeres Bild bitte klicken! Anschließend wurde das Gerippe um die Heizung und später um die Luftverteilung erweitert. Immer wieder probierte ich, ob sich die Heizung auch mit Verkleidung demontieren ließ.

Nachdem die Heizung endgültig festgeschraubt war, kümmerte ich mich zunächst um einen Probelauf. Für größeres Bild bitte klicken!Dazu musste ich noch eine Dieselleitung vom Tank im Motorraum zur Kraftstoffpumpe unter der Heizung verlegt werden. Einbaulage der Heizung und auch Besonderheiten der Verlegung von Ansaug- und Abgasleitung sind in der Dokumentation sehr gut beschrieben. So war die Ansaugleitung kein Thema. 

Für größeres Bild bitte klicken!Etwas schwieriger war da schon die Verlegung der Abgasleitung. Ich hatte im Vorfeld mit g:part abgeklärt, dass die mitgelierter Abgasleitung um ca. 2,0 m verlängert werden könnte, damit die Abgase auf die linke Fahrzeugseite geleitet werden können (und nicht unter der Aufbautür aufsteigen). Für die Befestigung setzte ich 10er Einziehmuttern in vorhandene Löcher der Längsholme und befestigte daran Halteschellen. Letztlich musste ich die Abgasleitung nur um 1,2m verlängern, sodass die Gesamtlänge unter 2 m bleibt. 

Beim anschließenden Probelauf musste zunächst erneut die Dieselleitung gefüllt werden. Danach lief die Heizung wieder problemlos. Für die Warmluftverteilung im Fahrzeug habe ich mir noch ein Reduzierstück von 90 mm auf 60 mm bei g:part bestellt und 2 Truma-Ausströmer zusätzlich eingebaut. Für größeres Bild bitte klicken!Somit habe ich einen 90er Ausströmer an der Seite zur Aufbautür und zwei 60er Ausströmer in Fahrzeugmitte. Bei einem entfernte ich die Regelklappe. Nun hat er einen ungehinderten Ausgang. Für größeres Bild bitte klicken!Bei Bedarf kann man hier einen zusätzlichen Warmluftschlauch einstecken und die warme Luft noch gezielter irgendwohin leiten. 

Nachdem nun auch die Luftverteilung feststand, konnte ich die Maße für die Verkleidung nehmen und die restlichen Profile zuschneiden. Das Gerippe der Verkleidung lässt sich auch bei montierter Heizung abnehmen. Für größeres Bild bitte klicken!Im Ansaugbereich müssen zwei Winkelverbinder gelöst werden. Vier Schrauben halten die Profile in der Sitzkonsole und zwei Blechschrauben fixieren sie am Einbauflansch der Heizung.

Für größeres Bild bitte klicken!Zur Verkleidung wählte ich im Bereich der Heizung Alu-(Loch-)blech und im Bereich der Luftverteilung 5 mm Pappelsperrholz. Für größeres Bild bitte klicken!Die Befestigung ist mit den Profilen und Kulissensteinen kein Problem. So lässt sich eine Verkleidung im Wartungsfall schnell mal abnehmen.

Der abschließende Probelauf wurde dann zur schweißtreibenden Angelegenheit. Für größeres Bild bitte klicken!Auf Grund der sommerlichen Temperaturen musste ich die Heizung im Leistungsmodus fahren. Da wurde einem ganz schön warm. Die Geräuschentwicklung ist im Fahrzeug nach dem Startvorgang annehmbar. Lediglich das Klacken der Kraftstoffpumpe stört etwas. Da werde ich mal schauen, ob man das noch dämpfen kann.

Für größeres Bild bitte klicken!Während des Probelaufs habe ich manchmal gedacht, dass vermutlich die 2 kW-Heizung auch gereicht hätte. Aber jetzt haben wir Sommer. Ich bin mal gespannt, wie sich die Heizung im Herbst in Lappland bewährt.

Wenn Du Fragen oder Anregungen zur Heizung und ihrem Einbau hast, dann benutze gerne die Kommentar-Funktion unter diesem Beitrag.

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Kommentare

alter_hollaender
1
alter_hollaender
28.07.2021
Heizung Hallo Wilfried, das sieht gut aus und ist mal wieder gut dokumentiert, Daumen hoch.
Bin auf dein Erfahrungsbericht nach Lappland gespannt.
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