Wer wissen will, was sein PKW Wert ist, der schaut entweder in die Liste des ADAC Gebrauchtwagenpreise 2016 oder lässt sein Fahrzeug online für 7,90 € bei Schwacke bewerten. Aber wie erfährt man, was sein Hobby 600 noch Wert ist?
Zwar gibt es (für Gewerbetreibende) von Schwacke auch eine Liste für Caravan und Reisemobile, allerdings sind dort nur Fahrzeuge bis zu einem Alter von 12 Jahren aufgelistet.
Zur Erstellung dieser Liste beobachtet das Fahrzeugbewertungsunternehmen Euromaxx Schwacke GmbH mit Sitz in der Schweiz ständig die Angebote und Nachfragen auf dem Caravaningmarkt und befragt Händler zu ihren Erfahrungen. Bei älteren Fahrzeugen weichen die ermittelten Notierungswerte allerdings zu stark von den tatsächlichen Werten ab und hätten daher keine Aussagekraft.
Laut Promobil beträgt der Wertverlust von Wohnmobilen rund 20% im ersten Jahr, 12 % im zweiten Jahr und acht bis zehn Prozent in den Folgejahren. Legt man diese Rechnung zu Grunde, so beträgt der Wert eines 30 Jahre alten Hobby 600, der 1986 einen Neuwert von 50.000 DM (entspricht rund 25.000 €) hatte, gerade mal 31 € (Bild 2). Diese Betrachtung ist ab einem gewissen Alter also unrealistisch und belegt, warum die Schwacke-Liste bei 12 Jahre alten Wohnmobilen endet und warum Promobil schreibt, das man marktübliche Preise am einfachsten in den Internetbörsen recherchiert. Bevor ich aber zu diesem Punkt komme, möchte ich ein paar grundlegende Dinge zur Wertermittlung eines Wohnmobils erläutern.
Neben dem Neupreis (incl. Sonderausstattungen) und dem Alter ist vor allem die Laufleistung eines Fahrzeugs für den Wert bedeutend. Sie gibt Auskunft darüber, wie intensiv das Fahrzeug in der Vergangenheit genutzt wurde. So basieren die Listenpreise auf einer definierten Jahreskilometerleistung von 20.000 km bei ausgebauten Kastenwagen, 15.000 km bei Alkoven, 12.000 km bei Integrierten und 10.000 km bei Teilintegrierten. Laut Promobil und anderer Quellen rechtfertigt die Laufleistungskorrektur bei 10.000 km Mehrfahrleistung einen Abzug von drei Prozent, während 10.000 km weniger Fahrleistung einen Zuschlag von einem Prozent bedeuten (Bild 3).
Außerdem bildet die Schwacke-Liste nur Fahrzeuge in der entsprechenden Serienausstattung ab. Sonderausstattungen und nachgerüstetes Zubehör haben einen vergleichsweise hohen Wertverlust und nicht immer wirkt sich dieses Zubehör positiv auf den zu erzielenden Preis aus, da manche Käufer gar keinen Wert auf diese Features legen. Wer sich über die damaligen Preise des Hobby 600 und das lieferbare Zubehör informieren will, findet im Download-Bereich dieser Webseite die Prospekte und Preislisten der einzelnen Jahrgänge.
Ein wichtiges Kriterium für den Wert eines Hobby 600 ist auch der Pflegezustand. Da sind zunächst die zwangsläufig erforderlichen Wartungs- und Reparaturarbeiten am Basisfahrzeug. Zahnriemen, Betriebsflüssigkeiten und Bremsen sind hier nur Stichworte. Der Prüfbericht der letzten Hauptuntersuchung kann – muss aber nicht – hier sehr aufschlussreich sein. Beim Aufbau sind durchgeführte Feuchtigkeitsmessungen und Austausch von Dichtmassen an Fenstern und Dachhauben ab einem gewissen Alter des Fahrzeugs zu beachten. Wer sich einen Hobby 600 zulegen will, sollte auf jeden Fall den Leitfaden zum Hobby 600 Kauf beachten.
Nichtraucherfahrzeuge erzielen häufig höhere Preise; Unfall- oder Reparaturfahrzeuge erzielen häufig niedrigere Preise. Selbst wenn aufgetretenen Schäden offensichtlich vollständig behoben wurden, sind viele Käufer nicht bereit, den marktüblichen Preis zu zahlen.
Ein guter Indikator für den Pflegezustand eines Wohnmobils ist auch die Anzahl der Vorbesitzer. Je größer ihre Anzahl, desto wahrscheinlicher ist ein Reparaturstau oder ein verdeckter Mangel.
Prinzipiell bestimmen Angebot und Nachfrage den Preis eines Wohnmobils. So ist die Nachfrage im Frühjahr meist größer; entsprechend steigen die Preise. Umgekehrt trennen sich viele Wohnmobilbesitzer nach der Saison im Herbst von ihren Mobilen und die Preise sinken - zu mindestens in der Theorie. Ebenso gibt es regionale Einflüsse. Wer fährt schon gerne lange Strecken zur Besichtigung, wenn er vergleichbare Fahrzeuge in der Nähe kaufen kann?
Das wohl größte Problem bei Wohnmobilen ist die Dichtigkeit. Gerade wenn das Mobil die meiste Zeit ungeschützt Wind und Wetter ausgesetzt ist, tritt Feuchtigkeit ein und über kurz oder lang fängt das Fahrzeug an zu schimmeln. Außerdem führt die Feuchtigkeit zu Korrosion und bei Holzausbauten zu Zersetzungserscheinungen. Reparaturen sind sehr kostspielig oder meist nur in Eigenarbeit zu leisten.
Nach diesen grundlegenden Betrachtungen kommen wir wieder zur ursprünglichen Frage: Was ist mein Hobby 600 Wert? Auch wenn die Antwort bei vielen Hobby 600- Besitzern „unbezahlbar“ lautet, spätestens bei einem unverschuldeten Unfall benötigt man eine konkrete Antwort. Dann ist es auf jeden Fall vorteilhaft, wenn man ein halbwegs aktuelles Wertgutachten für sein Fahrzeug vorweisen kann. Andernfalls ermittelt ein Sachverständiger- womöglich im Auftrag der gegnerischen Versicherung - den Marktwert. Der Marktwert ist - laut Wikipedia - der geschätzte, auf einem ökonomischen Markt erzielbare Preis für ein Wirtschaftsgut. Er kann anhand des Marktpreises ermittelt werden, zu dem das Gut aktuell gehandelt wird, oder durch verschiedene Bewertungsverfahren.
Da es wie bereits erwähnt, keine Bewertungsverfahren für den Marktwert eines alten Wohnmobils gibt, bleibt nur eine Schätzung des auf einem Markt erzielbaren Preis. Damit sind wir wieder bei der eingangs erwähnten Aussage aus Promobil, dass man marktübliche Preise am einfachsten in den Internetbörsen recherchiert. Und nichts anderes machen Sachverständige, wenn sie den Marktwert eines Hobby 600 bestimmen sollen. Blöd nur, wenn in dem Zeitraum kein vergleichbarer Hobby 600 auf den bekannten Plattformen angeboten wird. Dann wird auch schon mal ein Hymer oder Bürstner als Vergleich herangezogen! Habe ich selbst schon in einigen Gutachten gesehen.
Seit ich die Webseite Hobby600.de betreibe, beobachte ich den Hobby 600 auf verschiedenen Internetportalen. Einige Erkenntnisse gingen auch in meinen Leitfaden für den Hobby 600 Kauf ein.
Wenn möglich, erstelle ich von jeder Offerte ein Screenshot oder speichere die komplette Seite auf meinem Rechner. So sind im Laufe der Jahre fast 200 Fahrzeuge auf meiner Festplatte gelandet. Auch wenn die „Sammlung“ nicht komplett ist, da ich zwischenzeitlich – z.B. wenn on Tour - nicht die Möglichkeit hatte, alle Offerten zu speichern, so bildet sie dennoch die Basis für mein neues Projekt:








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