Update 2014 | Unser Heckbett konnte bisher, wie bei den meisten Betten auch, auf einer Seite hochgehoben werden. Das war ziemlich schwer und das Bett blieb trotz Gasdruckfedern nicht immer in der höchsten Position stehen. Die Dinge auf der Hinterseite unter dem Bett waren schwer zu erreichen. Als wir dann auch noch feststellten, dass das Bett beim Hochheben wahrscheinlich die Innenverkleidung der Heckwand losgezogen hat, war es Zeit etwas Neues zu machen…aber was? Das Bett sollte nicht mehr geklappt, sondern vertikal hochgehoben werden. Das wäre schon Ideal, aber wie sollten wir es umsetzen?
Das alte Bett hatte zwei Gasdruckfedern, die wir möglichst weiterbenutzen wollten. Zusammengedrückt sind sie 39,5 bzw. 35,5 cm, ausgezogen 60,0 bzw. 63,0 cm. Sie hatten also einen Federweg von 24,5 bzw. 23,5 cm. Mit einer alten Waage haben wir anschließend die Federn gedrückt, um zu sehen wie viel Kraft man benötigt, um die Federn einzudrücken. Bei etwas über 50 kg war jede Feder völlig eingedrückt und bei 30 kg waren die völlig ausgezogen. Die Matratze mit Lattenrost wiegt ungefähr 50 kg, also mit zwei Feder können wir 2 x 25 cm weg = 50 cm hoch gehen, das reicht. Normal ist die Unterseite von Bett 33 cm hoch, dann wird es 83 cm hoch sein.
Der erste Gedanke war eine einzelne Scherenbühne zu benutzen. Aber ganz oben würde diese zu schmal und der Hub war mit unseren Gasdruckfedern nicht zu machen. Deshalb war eine Doppelscherenbühne die Lösung. Mit AutoCAD haben wir die Winkel und Länge zeichnerisch ermittelt, aber mit ein bisschen versuchen, zeichnen und messen wird es sicher auch gehen!
Und damit kommen wir nun zur Praxis. Das Holz: 8 Balken werden mit der Oberfräse bearbeitet. Wir haben zuerst eine Schablone gemacht, weil wir 8x das gleiche fräsen müssen. Die Winkel haben wir vorher mit AutoCAD ermittelt. Nach dem Fräsen müssen wir noch ein bisschen aussägen, weil die Kreuze sonst die höchste Position nicht erreichen können.
Der Drehpunkt von jedem Kreuz besteht aus einer Achse aus Kupferrohr (12mm) mit einer Schraube (M10).
Um die Befestigungspunkte der Gasdruckfedern zu ermitteln, haben wir Klebeband an die Balken von einer Scherenbühne geklebt und die Abstände pro Balken auf diesem Klebeband notiert: 2, 4, 6, 8, … 110 cm auf jedem Balken (also 4x). Dann haben wir die Scherenbühne auf die tiefste Position eingestellt und notiert wie die beiden Gasdruckfeder montiert werden könnten (z.B. B6cm + C65cm, B8cm + C67cm und viele, viele Anderen). Danach auf die höchste Position und wieder messen, bis die Montagestellen ermittelt waren.
Die Gasdruckfedern sind neben der Scherenbühne montiert. Das ist eigentlich nicht ideal, da die Kraft an die Seite angreift. Normalerweise wäre es besser gewesen, wenn die Gasdruckfedern mittig in der Schere montiert wären. Aber dann hätten wir 8 Kreuze gebraucht (= 16 x fräsen). Das war uns dann doch zuviel.
Die Scharniere zum Verbinden der zwei Kreuze haben wir auch selber gemacht, da im Baumarkt nichts Passendes zu finden war. Deshalb haben wir immer 4 Flacheisen an die Balken geschraubt und über eine Gewindestange verbunden. Dieses Scharnier trägt jetzt auch die seitliche Kraft.
Im Wohnmobil haben wir das alte Bett komplett heraus genommen. Jede Scherenbühne ist an einer Seite (vorne) fest am Boden verschraubt. Die andere Seite (hinten) läuft oben und unten auf Rädern. Nach der Montage der Scherenbühnen werden diese zunächst mit einem Spanngurt gesichert. Der alte Lattenboden wird nun wieder zusammen geschraubt, und an den 2 Scherenbühnen vorne befestigt. Hinten läuft gemacht das Lattenrost ebenfalls auf Räder.
Dann kommt das schwierige: die Matratze muss drauf und die Spanngurte müssen gelöst werden… eine Person muss auf dem Lattenboden bleiben, während die andere die Matratze auf den Lattenboden bringt. Dann können die Spanngurte gelöst werden. Die Person kann vom Lattenboden und die Matratze kann flach gelegt werden.
Bei der ersten Testfahrt kam das Bett an einer Seite hoch. Also musste eine Arretierung eingebaut werden, damit die Katzen, die während der Fahrt auf dem Bett eingesperrt sind, nicht durch das Wohnmobil fliegen. Das haben wir mit einem Holzklotz und einer Latte (10cm), die über den Lattenboden gedreht werden, erledigt.
Und nach die Arbeit kommt natürlich: Gute Nacht, Hans und Jackie
Update: Die Scherenmechanik hat sich bewährt. Mittlerweile ist der Antrieb komplett überarbeitet worden. Ein genaue Beschreibung dazu befindet sich bei den Downloads.
Anleitung zum Bau eines Bettlift mit einer Scherenmechanik und Elektroantrieb. Idee und Ausführung von Hansel. Erläuterungen im Beitrag TIP | Vertikaler Bettlift für das Heckbett
Hinweis zum Datenschutz
Die Email-Adresse ist kein Pflichtfeld. Das Anzeigen des Feldes ist systembedingt. Wenn Du keine Email-Adresse eingibst, funktioniert das Abonnieren eines Kommentares nicht!