Kurz vor unserem Sommerurlaub habe ich unseren Hobby 600 gewartet. Dabei wurden auch die hinteren Radlager demontiert und gereinigt. Nach dem ich sie ausreichend mit neuem Fett gefüllt hatte, hab ich die Lager wieder montiert und das Lagerspiel neu eingestellt. Dabei musste ich für jede Seite eine Sicherungsplatte anfertigen, da die alten Nabenmuttern nicht mehr gesichert werden können. Das Anfertigen ging schneller als Neu bestellen. Nachdem die Hinterachse fertig war, hab ich mir auch die vordere Radlager angeschaut: Da war beidseitig zu viel Spiel. Na ja, dann auch vorne die Radnaben auseinander nehmen! Nur diesmal mit Kamera, damit ihr sehen könnt, wie das geht.
Zunächst wird die Achswellenmutter gelöst. Das geht am besten, wenn der Wagen noch auf den Rädern steht. Dann auch gleich die Radschrauben lösen. Anschließend habe ich den Wagen vorne angehoben und aufgebockt, die Räder abgenommen und die Bremssättel abgeschraubt. Damit die Bremsschläuche nicht beschädigt werden, wurden die Sättel mit Draht an den Federbeinen befestigt. Im nächsten Schritt wurden Bremssattelträger und Bremsscheiben demontiert. Jetzt nur noch die 4 Schrauben am Federbein/Lenkhebel und das untere Kugelgelenk lösen und man kann die Radnabe von der Antriebswelle abziehen.
Ja und dann kommt der Moment, an dem man eine Werkstattpresse oder einen Riemenscheiben-Abzieher benötigt. … oder man bringt die Radnabe zum Lagerwechsel in eine Werkstatt.
Ich habe zwar keine Werkstattpresse, aber verschiedene Abzieher. Damit habe ich die Radnabe aus dem Gehäuse drücken und das alte Lager abziehen können. Nach der Demontage sah ich, dass ich auch nicht viel länger mit der Reparatur hätte warten können: drei von insgesamt vier Dichtringen waren bereits kaputt. Bei zwei der Simmerringe war die Feder, welche normalerweise die Dichtung andrückt, bereits um das Lager gewickelt.
Nachdem ich alle Teile entfernt, gesäubert und kontrolliert hatte, war es Zeit die neuen Teile zu montieren. Wichtig ist dabei die neue Lager vor der Montage komplett zu fetten und auch das Achsgehäuse mit Fett zu füllen, damit nicht nach wenigen Kilometern alles wieder kaputt ist.
Als erstes wird das Außenlager in das Gehäuse gepresst und dann der Simmerring ganz vorsichtig eingesetzt. Die Radnabe habe ich mit einer Gewindestange eingezogen, ebenso wie später die Abstandsbuchsen und das Innenlager. Nun noch den zweiten Dichtring drauf und alles ist wieder fertig zum Einbau.
Beim Anziehen der Antriebswellenmuttern darauf achten, dass hierfür ein Drehmoment (500 Nm) vorgeschrieben ist, welches mir damals nicht bekannt war. Deshalb habe ich mich auf meine Erfahrung und mein Gefühl verlassen und ein 2m langes Eisenrohr als Hebel benutzt.
Zum Schluss noch eine Anmerkung zum Lagerspiel. Es wird mit Hilfe der Abstandsbuchsen zwischen Innen- und Außenlager eingestellt. In der Regel kann man das alte Maß übernehmen.
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