Seit 1990 müssen alle neu in den Verkehr gebrachten Fahrzeuge mit einer Leuchtweitenregulierung (LWR) ausgerüstet sein, d.h. der Lichtkegel eines Scheinwerfers muss in Abhängigkeit von der Beladung eines Kraftfahrzeugs einstellbar sein. Ziel ist es, dem Fahrer immer die optimale Ausleuchtung der Straße zu bieten unter gleichzeitiger Vermeidung der Blendung vorausfahrender oder entgegenkommender Verkehrsteilnehmer.
Beim Ducato wurde die LWR beim 280er zunächst manuell ausgeführt. Das Verstellen der Scheinwerfer ist mit einem kleinen Hebel am Scheinwerfer im Motorraum möglich. Beim 290er wurde dann eine hydraulische Lösung der Firma Hella eingebaut. Jeder Scheinwerfer wurde mit einem Stellzylinder ausgerüstet. Im Armaturenbrett sitzt ein Drehschalter. Beide Teile sind mit dünnen, mit Öl gefüllten Schläuchen verbunden. Eine Drehung am Schalter bewirkt eine Veränderung beim Öldruck und damit eine Veränderung des Zylinderweges. So kann die Scheinwerferstellung mittels Drehschalter vom Armaturenbrett aus verändert werden. Leider arbeitet das System nur solange es dicht ist. Mit der Zeit kommt es aber zu Undichtigkeiten und die Leuchtweitenregulierung funktioniert nicht mehr. Dies wird bei einer Hauptuntersuchung bemängelt und führt dann immer zu Handlungsbedarf.
Die Original Ersatzteile sind ziemlich teuer und haben den großen Nachteil, das sie eh nicht lange halten. In vielen Ducato- Foren wird deshalb der Umbau auf eine elektrische LWR empfohlen. In Netz gibt es auch schon fertige Umbausätze, die mit 80 Euros aber auch relativ teuer sind.
Preiswerter ist da ein Gang zum örtlichen Schrotthändler. So passen die Stellmotoren von einem VW Golf III ausgezeichnet. Wichtig ist allerdings, dass man auch den passenden Anschlussstecker mit ca. 20 cm Kabeln mitbekommt. Gleiches gilt für den Schalter im Armaturenbrett. Der Schalter vom VW Passat überdeckt genau den Ausschnitt des Original Ducatoschalter. Nun benötigt man noch ein paar Meter Kabel (ca. 1,0 mm2), Quetschverbinder und Schrumpfschlauch.
Zunächst werden die alten Stellzylinder aus der Halterung durch eine kurze Drehung nach links und heraushebeln des Kugelkopfes aus der Klipphalterung (mittels Schraubendreher) entfernt. Nun müssen die neuen Stellmotoren für den Einbau im Ducato modifiziert werden. Dabei am Besten einen alten und neuen Zylinder nebeneinander legen. Der Kugelkopf des neuen Motors muss genau die Maße des alten haben. Dazu kann durchaus der Gewindestift des alten Zylinders übernommen werden. Die Stellmotoren haben drei elektrische Anschlüsse: 31 = Masse; 56b = Plus vom Abblendlicht; G = Geberleitung. Die Leitungsenden der Stecker werden mittels Quetschverbinder verlängert. Für die neue Leitung verwendet man am besten drei Farben: Braun = Masse; Rot = Plus und blau = Geber. Die beiden Geber werden am (in Fahrtrichtung) linken Scheinwerfer parallel geschaltet. Zum Schutz vor Feuchtigkeit werden die Quetschverbinder mit Schrumpfschlauch versehen. Das braune Kabel wird an den Massestern im Motorraum gelegt. Die roten und blauen Leitungen werden durch die nicht mehr benötigten Hydraulikschläuche ins Wageninnere geführt.
Für eine bessere Montage wird der Ausbau der Anzeige- und Tachoeinheit empfohlen. Der alte hydraulische Drehschalter wird ausgebaut. Die Einheit aus dem Passat wird mittels Bohrmaschine und Feile in die Blende eingepasst. Hierbei ist es von Vorteil, dass die Passatblende den Ducatoschalter voll abdeckt.
Der Schalter hat fünf elektrische Anschlüsse. 2 x 31 = Masse; 56b = Plus vom Abblendlicht; G = Geberleitung und 58b = Standlicht (Schalterbeleuchtung). Bevor die Anschlüsse am Schalter erfolgen werden drei Leitungen vom Schalter unter dem Armaturenbrett zum Sicherungskasten gelegt. Eine braune Leitung geht auf den Massepunkt an der Beifahrertür. Eine rote Leitung geht auf die Sicherung 6 für das Abblendlicht und die blaue Leitung auf die Sicherung 8 für das Standlicht.
Die blaue Leitung von der Sicherung wird nun mit der Beleuchtung des Schalters (58b) verbunden; die braune Leitung mit den beiden Masseleitungen (31). Die Klemme G des Schalters wird mit der blauen Leitung zu den Stellmotoren verbunden. Bleiben zum Schluss noch die beiden roten Leitungen mit der Klemme 56b vom Schalter.
Das Einsetzen der Motoren funktioniert wie beim Ausbau. Federring nicht vergessen! Wenn man vorsichtig den Motor randrückt und dabei hin und her dreht, rastet er ein.
Nun noch alle Stecker drauf und Funktionstest. Die Scheinwerfer müssen so eingestellt werden, dass sie in Stellung „0“ des Schalters ganz oben sind. Je nach Schalterstellung fahren die Scheinwerfer den Lichtkegel nun runter. Wenn alles i.O. ist, kann man im Innenraum alles wieder zusammenbauen.
Streng genommen muss der Umbau als Veränderung durch einen Sachverständigen in die Papiere eingetragen werden.
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