Anfang 2004, hatten wir, seine Tochter Christine und ihr Mann Uwe, unsere Silberhochzeitsreise geplant. Wir wollten im Sommer 2004 nach Kanada fliegen, um dort mit einem Wohnmobil die Pazifikküste entlang und in die Rocky Mountains zu reisen.
Im Februar 2004 fuhren wir nach Ingolstadt, um Christines Eltern zu besuchen. An diesem Wochenende überreichten diese uns einen Briefumschlag mit den Worten, dass dieses möglicherweise unsere Reisepläne beeinflussen könnte. Darin war ein Bild des Hobby 600. Wir fragten ganz erstaunt, ob wir tatsächlich einmal den Hobby 600 für einen Urlaub nutzen könnten. „Nein, er gehört jetzt Euch!“ war die Antwort. Das war ein Hammer! Ein tadelloser Hobby 600 mit nur 136.823 km auf dem Tacho gehörte nun uns.
Natürlich konnten wir dann nicht nach Kanada fliegen. Wir traten unsere Silberhochzeitsreise im Hobby 600 an. Doch wohin sollten wir bei „nur“ vier Wochen verfügbaren Urlaub fahren? Wir überlegten hin und her. Schließlich beschlossen wir nach Sizilien zu fahren. So ging es über den Brenner zuerst nach Assisi und zu weiteren franziskanischen Heiligtümern. Als wir Rom passierten, waren wir gefühlt schon sehr weit im Süden. Nach Neapel und dem Vesuv konnte es nicht mehr weit sein. Doch die Strecke zog sich bis zur Fähre in Reggio die Calabria ganz schön hin. Die Reiseroute folgte dann der Ost- und Südküste der Insel.
In den Folgejahren waren wir oft - teils allein, teils mit bis zu drei Töchtern - in Italien, Frankreich, Belgien und Spanien. Dabei durchquerten wir mehrfach Österreich sowie Andorra und Luxemburg.
Aus beruflichen Gründen wurde der Hobby 600 dann 2010 für „kurze Zeit“ stillgelegt und zog wieder in die Garage in Christines Elternhaus ein. Die „kurze Zeit“ zog sich dann leider über neun Jahre hin.
2019 ergriff einer unserer Söhne die Initiative und schlug vor, das Wohnmobil gemeinsam zu nutzen, was konfliktfrei möglich wäre, da er noch nicht und wir nicht mehr auf Schulferien angewiesen seien. Er fand dazu eine Werkstatt bei Ingolstadt, die den Hobby600 wieder fahrbereit machte.
In den Folgejahren nutzten wir das Fahrzeug gemeinsam. Unser Sohn reiste mit Frau und später auch mit kleiner Tochter nach Norwegen bis weit in den Norden. Er stieg nach einigen Jahren aus der Co-Nutzung aus, da es ohne große Umbauten unmöglich ist, zwei moderne Kindersitze im Hobby 600 sicher zu befestigen.
Unsere Reisen finden seit der Reaktivierung vorwiegend in Deutschland statt, da wir hier viele Gegenden noch nicht kannten. Seit 2022 ist unser „Old_Smokey“ auch im Forum „Hobby600.de“ zu finden, die jährlichen Treffen bieten interessante Gespräche rund um den Hobby 600.
Für unsere 15 Enkel ist es ein Erlebnis, mit Oma und Opa im Wohnmobil Urlaub zu machen und all die Nachfragen können gar nicht so schnell erfüllt werden, da immer nur einer mitfahren kann. Zur Erstkommunion gibt es bisher immer einen Wohnmobilurlaub in Dänemark mit Besuch des Legolands als Geschenk, was nach den ersten Jahren die Enkel schon fast als Selbstverständlichkeit erwarten. Für unsere Enkeltochter war jedes Wohnmobil ein Bully, der Hobby 600 also „Omas und Opas Bully“.
So feiert der Hobby 600 am 29. April 2025 seinen 40. Geburtstag im Kreise der Familie. Dr. Heinemann, der erste Besitzer des Hobby 600, ist leider bereits verstorben. Was würde er wohl sagen, wenn er wüsste, dass sein 1983 geborener Enkel bereits den 1984 gekauften Hobby 600 fährt? Und was würde er dazu sagen, dass der Hobby 600 noch weitgehend die Original-Inneneinrichtung (Polsterbezüge, Gardinen, Schranktüren und -Klappen, Sitze, Tische u.a.m.) hat? Und wie würde er sich darüber freuen, dass seine zwischen 2014 und 2023 geborenen 15 Ur-Enkel begeistert mitfahren?
So reist bereits die vierte Generation im Hobby 600 und hat weitere 63.277 Kilometer auf den Tachometer geschrieben. In einem Fahrzeug, von dem Dr. H. nicht wusste, wie lange er es fahren würde und dass es sich damals nicht lohne, auf ein langlebiges Fahrzeug zu hoffen und es sich nicht lohne es nach dem „Crash“ im ersten Jahr zu ersetzen.
Zum Glück ist Irren menschlich!
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