Seit über 30 Jahren gehört der Bau von Wohnmobilen zu meinen Hobbys. Der erste Selbstbau basierte auf einen DB811 Chassis, bei dem ich den kompletten Aufbau aus selbstgefertigten Alu-Sandwichplatten (20 mm Isolierung) aufgebaut habe. Der zweite war ein VW LT und der dritte und größte Ausbau basierte auf einem Iveco R81 Bus mit fast 10 to zulässigen Gesamtgewichten.
Der Bus hatte einen 130PS Dieselmotor im Heck und sollte eigentlich nur umgebaut werden. Beim Abrüsten war dann so viel Rost, dass er bis auf den Rahmen, Achsen und Motor total in den Müll ging. Der Neuaufbau aus 50 mm Sandwichplatten und einer gekauften MAN Front lässt sich sehen - fast professionell (2 Jahre Bauzeit). Den habe ich zum Glück in 2003 noch verkaufen können denn die 6,5 Liter Maschine hätte mir die Haare vom Kopf gefressen. Heute bin ich eigentlich froh darüber, denn ich hätte auch meinen Führerschein Klasse 2 immer wieder verlängern müssen.
Meine Frau "verbot" mir einen weiteren Selbstbau, also landeten wir beim Hobby600, den ich wegen des durchgehenden, abgerundeten Daches und der Handlichkeit für 2 Personen immer schon ideal fand. Ich habe in 2008 einen rot/weißen 1991er Hobby 600 mit 69.000 km gekauft. Der Wagen war immer unter einem Vordach und so ist das Führerhaus einwandfrei. Kürzlich habe ich ihn außen weiß lackiert (jetzt wesentlich weniger warm im Innenbereich), die Fenster neu eingedichtet, hinten hat er ein Seitz-Schiebefenster bekommen, die Sitze mussten einem Doppelbett mit Federrahmen weichen, eine 400x400 Dachluke im Küchenbereich gibt mehr Luft und sonst noch wu
rden viele Dinge erneuert und repariert. Der Vorbesitzer hat ihn aus Angst vor der immensen Steuererhöhung abgestoßen. Zum Glück hat man bei der Steuer ja doch noch Gnade walten lassen und so kann es noch lange dauern bis wir uns was Neues überlegen müssen.
So kann ich also statt Neubau immer ein wenig an dem schönen Fahrzeug herumbauen. Eigentlich stand die Verwirklichung meiner Ideen immer im Vordergrund, weniger das Reisen mit dem Wohnmobil. Deshalb werde ich Euch hier ein paar meiner Veränderungen im Detail vorstellen.
Hier zunächst der Umbau des Gaskastens. Da ich den Zugang von Innen auf Grund der Außenklappe nicht nutze, habe ich dort eine Schublade und ein Regal eingebaut. Zur Seite zu den Absperrungen und den Rohren habe ich eine Blende gemacht und den ganzen Gasflaschenbereich luftdicht zum Wohnraum verschlossen.
Der Klapptisch der Seitensitzgruppe hat mir nicht gefallen. Zu schwer und ohne Halter am Fußboden rutschte er immer in der Gegend herum. Da ich den Platz nicht zum Schlafen brauche, habe ich die Sitze neu gebaut und gleich die Abmessungen etwas geändert. Das schwere Klappgestell ist einem Schiebebeschlag an der Wand mit einem einzelnen Klappfuß gewichen.
Die Unterbringung der Teller und Gläser war bisher unbefriedigend. Ich habe mir aus Sperrholz kleine Schuber gemacht, die auf Leisten liegen und so beweglich sind. Man kann sie hochklappen und kommt bequem an die Etage darunter. Im Bereich der Gläser habe ich oben Löcher gebohrt und bei verschiedenen Gläsern unten eine Zentrierung mit Armaflex befestigt. Da klappert nichts mehr. Der Boden der Schuber ist etwa 5 cm länger und dient als Tiefenschlag. Man kann dann schön einige Frühstücksbretter senkrecht dahinter stellen.
Der Beifahrersitz hat einen neuen Unterbau aus einem Safe bekommen. Einfach beim Schlosser zwei 3 mm Bleche abkanten lassen und mit Löchern an den Löchern des alten Sockels befestigt. Jetzt steht ein ziemlich sicherer Platz zur Verfügung. Nicht wundern, ich habe noch nicht gesaugt nachdem ich einige Bretter im Wagen zersägt hatte.
Es hat mich gestört, dass nach hinten wenig Belüftung möglich ist, denn auch bei mir funktionieren die Seitenfenster kaum noch. Also altes Heckfenster raus und ein Seitz-Fenster rein. Die Öffnung habe ich mit einer Sandwichplatte aus Isoliermaterial und Sperrholz verschlossen und von außen mit Gießharz und Glassfaser an das Fahrzeug angepasst. Innen wurde es mit einem hellen Teppich verkleidet. Es regnet garantiert nicht rein, wenn das Fenster offen ist.
Die hinteren Stützen habe ich durch zwei Wagenheber mit E-Motor ersetzt. Gesteuert wird das über eine Fernbedienung. Jetzt ist der Wagen immer schnell aufgebockt und per Knopfdruck sind beide Stützen wieder oben. Preis etwa 35 Euro für die Stützen und 25 Euro die Fernbedienung.
Um mehr Staufläche zu bekommen, habe ich alle Fächer mit einem Einsatz versehen. Alle Klappen haben einen Taster, der dann bei offener Klappe die LED Beleuchtung einschaltet. Es ist natürlich auch klar, dass ich längst die Halogenlampen durch 5 Watt LED ersetzt habe.
Ich habe mich ständig über die lange Blechblende im Führerhaus geärgert. Immer, wenn ich was an der Elektrik machen wollte, musste das ganze, sperrige Teil raus. Also einfach durchgeschnitten und verkürzt. So habe ich gleich Platz für ein doppelt hohes Multifunktionsgerät bekommen. Die Anzeigen zeigen den Spannungsstand der beiden Batterien an.
Zum Schluss noch ein Dachgepäckträger mit einem Rahmen aus einer verkleinerten Reling. Ich hatte zunächst die alte Reling abgebaut, weil ich keinen Nutzen dafür sah. Dann wollte ich für Tische und Stühle einen Lagerort schaffen und so habe ich einen handelsüblichen Dachkoffer von einem Golf mit dem verkleinerten Rahmen kombiniert und hinten auf dem Heck montiert.
Das war's erst einmal. Im Moment ersetze ich die Radläufe, habe den unnützen Boiler rausgeschmissen (steht zum Verkauf) und das Heckbett modernisiert. Der 91er hat erst 75.000 km gelaufen und muss erhalten werden. Angebote für die Radläufe um die 70 Euro per Stück einschließlich einer Negativform liegen schon vor, aber ich denke es kann noch preiswerter werden .
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