Einem Wunsch von Wilfried folgend, versuche ich einen kleinen Beitrag zum Treffen in Enkirch zu leisten. Da aus meiner Sicht, der Bericht über das Treffen aus Wilfrieds Feder nicht zu toppen ist - ich möchte auch auf gar keinen Falle in den Verdacht geraten Wilfrieds Bericht mit meinen Worten zu verbessern - dachte ich mir, Euch mit einen kleinen Bildbericht zu meinem "persönlichen Gässchenrundgang" zu unterhalten.
Wie Ihr alle wisst, die Ihr am Treffen in Enkirch teilgenommen habt, liegt Enkirch, stromabwärts rechts, auf der Hunsrückseite an der Mosel, etwa 50 km südlich von Cochem. Funde, die im Heimatstuben-Museum zu sehen sind, belegen, dass dieser geschichtsträchtige Ort bereits im 3. Jahrtausend vor Chr. besiedelt war. Um also diesen interessanten Ort etwas näher kennen zu lernen, hatten wir Teilnehmer die Möglichkeit, an einem unter ortskundiger Führung angebotenen "Gässchenrundgang" teil zu nehmen. Auf Grund des großen Interesses, mussten mehrere Gruppen gebildet werden, das der Liebe jedoch keinen Abbruch tat.
Für den für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen nicht geeigneten, rund drei km langen Rundweg - es sei denn, Papa ist noch jung und kräftig - ist gutes Schuhwerk und etwas Kondition erforderlich, dem Auf und Ab der Gässchen zu folgen, die oft mit liebevollen handgeschnitzten Namensschildern bezeichnet sind. Abwechselnd auf historischem Gassenpflaster, Pfaden und Treppen oder auf so genannten "alten Feuerlöschwegen", wurde unser Rundgang dem Motto "romantisch, verwinkelt, malerisch" mehr als gerecht.
Einige der alten Feuerlöschwege, die in alter Zeit eine direkte, meist gradlinige Verbindung zur Mosel hatten und im Falle eines Brandes die Basis für die Eimerketten bildeten, sind noch heute vorhanden. Erst gegen Mitte des 19. Jh. entstanden die ersten Feuerwehren. Historisches Löschgerät und angeblich die älteste Wasserspritze Deutschlands sind in einem kleinen Museum im ehemaligen Arresthaus zu bestaunen. Zwischenzeitig, so erfuhren wir, diente das Arresthaus über Jahre hinweg als "Herberge" für Wohnsitzlose, die allerdings nur für eine Nacht eine Bleibe fanden, bevor es hieß, wieder weiter zu ziehen.
In unmittelbarer Nachbarschaft macht ein Wandbild darauf aufmerksam, dass die herrliche Landschaft an der Mosel und ganz speziell rund um Enkirch, mit zu den schönsten Wandergebieten gehört. Ein besonderes Erlebnis ist wohl die "Liederwanderung", die rd. 3 km durch die Weinberge bis zu den Kirster Höhen führt. An den bis zu acht Stationen werden altbekannte Wanderlieder unter musikalischer Begleitung gesungen. Selbstverständlich wird auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt und so bieten die einheimischen Winzer acht verschiedene "gute Tropfen" aus eigenen Kellereien und die örtlichen Metzger ebenfalls acht Wurstsorten aus eigener Herstellung an. Es versteht sich von selbst, dass auch diese Erzeugnisse aus nachvollziehbarer Herkunft aus der näheren Umgebung stammen. Alle, die noch einmal in Enkirch Station machen möchten um an einer Liederwanderung teilzunehmen, sollten sich den nächsten Termin, Samstag, den 30. Aug. 2014, vormerken und sich im Oberdorf "Off Schardt" einfinden. Start der Wanderung ist 13:30 Uhr. Nebenbei sei bemerkt, dass am 12. April dieses Jahres der "Moselsteig" offiziell eröffnet wurde und mit seinen 365 km, aufgeteilt in 24 Etappen, als längster Fernwanderweg Deutschlands gilt.
Zurück ins Städtchen. Neben den vielen beschaulichen Details machen auch die fein heraus geputzten Fachwerkhäuser auf sich aufmerksam und laden den Besucher zum Verweilen und betrachten ein. Dazwischen eröffnen sich immer wieder fantastische Ausblicke auf die Weinberge, die sich über fünf Seitentäler bis in die waldbedeckten Hügel des Hunsrücks ziehen
.Ab und an weisen Holztafeln auf die bewegte Geschichte des ein oder anderen historischen Gebäudes hin, aber auch auf die wohltätigen Taten einzelner Bürger und Bürgerinnen .
Während bei Einigen schon sichtlich die Kondition etwas nach ließ, bzw. die Füße schwer wurden, standen Andere noch voll ihren Mann und machen Herkules alle Ehre. Auch ich muss gestehen, dass ich nicht ganz des Weges mitgegangen bin und bitte deshalb um Verständnis, dass ich meinen "persönlichen Gässchenrundgang" an dieser Stelle beende.
Ich hoffe sehr, dass ich Euch liebe Leser, mit meinem Bericht nicht all zu sehr gelangweilt habe und freue mich über jedwelchen Kommentar von Euch.
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