Muss ein Wohnmobiltreffen immer auf einem Wohnmobil-Stellplatz stattfinden? Kann man ein Treffen mit 80 Wohnmobilen auch in einem Industriegebiet ausrichten? Diese und weitere Fragen stellten wir uns, als wir einen Stellplatz für das Jahrestreffen 2015 von Hobyb600.de suchten.
Bei dem Treffen in Enkirch hatten wir mit 93 Fahrzeugen eine Dimension erreicht, bei der wir mit unserer privaten Organisation an die Grenze kamen. Zunächst ist es schwierig überhaupt einen Stellplatz zu finden, der einem am Himmelfahrt-Wochenende eine solch große zusammenhängende Anzahl von Stellplätzen zur Verfügung stellen kann, die dann auch noch über die notwendige Infrastruktur wie Strom, WC usw. verfügen. Darüber hinaus muss man für eventuelle Wetterkapriolen gerüstet sein und zumindest ein (Zelt-) Dach für die Besatzungen über dem Kopf haben. Dazu kommt ein Programm, dass alle Teilnehmer ansprechen muss.
Aber warum sollte man nicht mal ganz was anderes machen? So griffen wir den Vorschlag von Gert und Gudrun dankbar auf, in ihrer Heimatstadt Hann. Münden ein Jahrestreffen auszurichten. Ziel sollte die Sportarena Münden im Guckucksnest sein. Eine Indoor-Socceranlage mit Veranstaltungshalle, in der sonst meist Flohmärkte oder Videoübertragungen stattfinden. Gerd und Gudrun erklärten sich auch bereit, die Organisation vor Ort komplett zu übernehmen. Trotzdem waren drei Vortouren nötig, bis das Programm stand und alle Details besprochen waren. Dafür wurde das Jahrestreffen 2015 von Hobby600.de dann aber auch wirklich ganz was anderes.
Es begann damit, dass die Teilnehmer erst am Mittwoch ab 14:00 Uhr zum Platz am Guckucksnest, etwa 4 km außerhalb des Zentrums in einem Industriegebiet gelegen, anreisen konnten. So dienten die offiziellen Stellplätze am Tanzwerder und am Weserstein ab Montag als Treffpunkt für die Hobby 600- Besatzungen. Dienstagabend standen insgesamt 11 Hobby 600 in der Stadt und scharrten mit den Hufen.
Als das Tor zur Sportarena um 11:00 Uhr geöffnet wurde, mussten noch Stromverteiler und V/E installiert werden, sowie die Dekoration und Beschilderung erfolgen. Der Platz füllte sich am Mittwoch dann aber auch sehr schnell. Heinrich1955 hatte die Aufgabe der Begrüßung und des Platzanweisers übernommen. Mit seinem Fahrrad musste er sich ganz schön sputen, um die Fahrzeuge auf das Unter-, Mittel- und Hinterdorf (so wurden die einzelnen Bereiche der Platzanlage scherzhaft genannt) zu verteilen. Einmal war er etwas überfordert. Da kamen 6 oder 7 Hobby 600 gleichzeitig an. Aber auch Hobbytreiber und alter_hollaender hatten mit der Anmeldung und Brötchenbestellung alle Hände voll zu tun. Überall wurde das Wiedersehen gefeiert oder neue Teilnehmer begrüßt.
Insgesamt besuchten 75 Hobby 600 aller Generationen das Treffen. Erstmals war auch ein Hobby 700, die 3-achsige Langversion des 600er, dabei. Der Hobby 600 im Überblick – besser konnte man die Geschichte und Entwicklung des Kult-Wohnmobils aus Fockbek nicht betrachten. Fast alle Typen, Grundrisse und Farbvarianten waren vertreten. Dazu kamen – besonders bei den älteren Fahrzeugen – verschiedenste Umbauten und Restaurationen.
Hier ist besonders das Fahrzeug von DJ Andy zu erwähnen. Acht Jahre stand er fast vergessen in einer Scheune, bevor Andreas ihn kaufte. Die Restauration dauerte fast ein Jahr und war zeitlich so eng auf das Treffen abgestimmt, dass der Hobby 600 am Mittwoch erst noch zur Hauptuntersuchung zum TüV musste. Mit Kurzzeitkennzeichen rollte er anschließend nach Hann. Münden, um am Freitag dann endgültig angemeldet zu werden.
Neue Kennzeichen hatte auch das Fahrzeug von Rowdy. Als erster bekannter Hobby 600 hat er das H-Kennzeichen bekommen. Entsprechend stand der Goldene auf einem roten Teppich und war zum 30-jährigen passend geschmückt. Ganz zum Stolz seiner Besitzer. Das wurde während des Treffens natürlich ausgiebig gefeiert.
Aber auch andere Fahrzeuge waren geschmückt. Im Zuge des Präsentationswettbewerbs hatten sich die Besitzer wieder etwas einfallen lassen. Mal gruselig als Vampirwagen oder mit „Tulpen aus Amsterdam“. Mal bunt mit Fahnen und Girlanden oder einfach nur mit knallgelben Gartenstühlen. Es war eine Augenweide durch die Reihen der Fahrzeuge zu schlendern. So gab es auch eine goldene Reihe – nur mit goldfarbenen Hobby 600.
Ein Vorteil der Sportarena war die Nutzungsmöglichkeit der Veranstaltungshalle. So brauchte bei diesem Treffen kein Zelt aufgebaut zu werden. Die Halle bot ausreichend Platz und verfügte über eine Musikanlage samt Beleuchtungstechnik.
Das Jahrestreffen 2015 wurde traditionell mit einem „Stößchen“ eröffnet. Diese Prozedur wurde von Monika (Buddymobil), Schwester Ilona und Marita (fritzflink) durchgeführt. Diese drei Damen waren als einzige bei allen bisherigen Treffen von Hobby600.de dabei und kennen Entstehung und Bedeutung des „Stößchen“ daher ganz genau.
Der erste Programmpunkt des Treffens war das „Schmakofatz“. Die Teilnehmer hatten wieder Spezialitäten aus allen Ecken Europas mitgebracht und zu einem tollen Büfett aufgebaut. Während im Hintergrund Bilder der vergangenen Treffen an die Leinwand geworfen wurden, genossen die Teilnehmer das Essen.
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