Man kann die Aufbauelektrik eines 18 Jahre alten Wohnmobils im Originalzustand belassen und sein Reiseverhalten den Möglichkeiten des Wohnmobils anpassen oder man optimiert die Aufbauelektrik und passt sie seinem Reiseverhalten an. Für uns kam nur letzteres in Frage und somit beschreibe ich hier, wie wir die Aufbauelektrik unseres Hobby 600/690 GES optimierten.
Die Ausgangslage
Die Aufbauelektrik des Fahrzeugs war beim Kauf so wie vor 18 Jahren ausgeliefert. Die Verdrahtung entsprach dem Schaltplan HO 04. Das Fahrzeug war mit einer 100 Ah AGM Batterie ausgerüstet. An Zubehör war eine automatische SAT-Anlage incl. Fernseher verbaut. Bis auf die Spannungsanzeige der Starterbatterie im Bedienpanel (TCP HO 04 ) funktionierte bei der Besichtigung auch alles soweit (dachte ich). Bei Landstrom leuchte die entsprechende Ladediode in den verschiedene Farben und bei einer bestimmten Spannung auch die LED für das Laden der Starterbatterie. Umgekehrt leuchtete die rote LED auch wenn der Motor lief. Also vermutete ich eine Fehler im Bedienpanel. Leider bekam ich weder vom Hobby-Wohnwagenwerk noch von Toptron über die bekannten Schaltpläne hinausgehende Information zur Kabelverlegung oder zu Details der Anzeigeeinheit. Somit musste ich selber die Kabelwege und Zusammenhänge der Verdrahtung erkunden.
Während in unserem „alten“ 600er jede Menge roter LEDs die verschiedenen Schaltzustände anzeigten, konnte man im „neuen“ 600er nicht mal erkennen, ob der Hauptschalter eingeschaltet ist. Das war dann auch eine der ersten Maßnahmen. Nun signalisiert eine rote LED im Bedienpanel den eingeschaltete Hauptschalter. Eine weitere Maßnahme bestand darin, alle verbauten Halogenleuchtmittel durch LEDs zu ersetzen.
Wie in einen anderen Beitrag beschrieben, wurde die Gasanlage mit einer Caramatic SafeDrive Plus ausgerüstet. Dafür musste ein Abgriff für die Fernanzeige im 12V- Verteiler erstellt werden.
Auf Grund der guten Erfahrungen mit dem MaxxFan in dem „alten“ 600er lag es natürlich nahe, den „neuen“ auch mit solch einem Ventilator auszurüsten. Dafür wurde die Dachhaube im Schlafbereich ausgebaut und ersetzt. Hier ist positiv anzumerken, dass seitens des Hobby-Wohnwagenwerk bereits eine Leitung für solch einen Einbau im Dach vorbereitet war. Sie endete über dem Bedienpanel. (Eine zweite Leitung liegt übrigens zum großen Dachfenster über der Sitzgruppe.) Da wir später auf LiFePo4 umrüsten wollten und ich die Diskussion mit (angeblichen) Überspannungen der MaxxFan-Platine verfolgt hatte, baute ich sicherheitshalber einen DC/DC-Wandler für die Spannungsversorgung des MaxxFan im ein.
Auf dem Dach des Hobby war eine automatische SAT-Anlage installiert. Da wir aber nicht vorhatten, darüber Fern zu sehen, wurde die Anlage entfernt. Die Dachdurchführung sollte später für die Solaranlage genutzt werden. Den Spannungsabgang über dem Kühlschank nutze ich aber nun für einen Titan TTC- Kühlschrank-Doppellüfter mit ø 140 mm.
Damit kam ich zum nächsten Problem: Der Kühlschrank lief während der Fahrt nicht auf 12V. Das wunderte mich doch sehr, da sowohl die rote LED für die Ladung während der Fahrt im Bedienpanel leuchtete als auch die elektrische Trittstufe automatisch einfuhr. Also hieß es mit Messgerät und nicht vorhandenen Schaltplänen auf Fehlersuche zu gehen. Obwohl die Lösung sich ganz simpel anhört, war ich doch erstaunt: Die 40A Sicherung für die Starterbatterie im Motorraum war durch. Sicherung ersetzt und der Kühlschrank lief wieder auf 12V. … und die Spannungsanzeige der Starterbatterie funktionierte auch wieder. Somit waren alle anderen Aussagen zum Ladeverhalten der Starterbatterie im Bedienpanel etwas für den Po.. . Diese Erkenntnis war aber für die spätere Verschaltung des Ladeboosters noch sehr wichtig.
Bevor ich nun die weiteren Modifikationen der Aufbauelektrik beschreibe, möchte ich zunächst unsere Anforderungen auf Grund unseres Reiseverhaltens beschreiben. Da das Fahrzeug von drei Familien genutzt wird, sind diese Anforderungen in gewisser Weise ein Kompromiss.
- 12 V- Verbraucher: Licht, Wasserpumpe, Heizung, MaxxFan und 5V- Ladegeräte
- Kein Fernseher, keine Klimaanlage
- Wechselrichter für max. 1200 W (Fön, Ladegeräte; keine Kochplatten!)
- LiFePo4- Akku mit ca. 300 Ah und Heizung (die schönsten Stellplätze haben keine Steckdose!)
- Solaranlage mit 420 Wp in der ersten Ausbaustufe
- Ladebooster 30 A für Ladung während der Fahrt
- Zentrale Montage der gesamten Elektrik in der vorhandenen Hälfte der Sitztruhe
- Montage von bewährten Komponenten deutscher Hersteller
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