In Ermangelung eines Übernachtungsplatzes vor Ort und noch immer mit ausreichend Zeit bis zum Treffen ausgestattet, entschieden wir uns noch für einen Abstecher nach Enkhuizen. Das historische Hafenstädtchen überraschte uns mit einem neu eingerichteten Stellplatz für 6 Mobile auf dem Parkplatz "Dirck Chinaplein" am Hafen (Bild 59). Für 10,00 €/Nacht durften wir stehen, nachdem wir am Automaten am Hafenbüro unseren Obolus entrichtet hatten. Toilettenbenutzung 10 ct, Duschen 1 €. Wir stehen nicht allein in dieser Nacht, aber nicht nur WOMOs leisten uns Gesellschaft, nein, auch auf den umliegenden Plattbodenschiffen herrscht noch reger Betrieb. Am nächsten Morgen dringen schon beizeiten die ersten Sonnenstrahlen durch die Ritzen der Verdunklung. Ein Satz und ich war aus dem Bett, um den direkt vor uns liegenden Großsegler in der aufgehenden Sonne abzulichten (Bild 60). Noch einmal zurück ins warme Bett, doch gegen 9.00 Uhr war es dann doch Zeit aufzustehen. Nach dem obligatorischen Frühstück, bestehend aus frischen Brötchen, beschmiert mit Butter und selbst gemachter Marmelade aus dem Bordvorrat, war es Zeit, der Hafenstadt unsere Aufwartung zu machen. Vorbei am alten Hafen (Bild 61), direkt gegenüber, befindet sich der Haupteingang zum Snouck van Loosen Park (Bild 62), einer ehemaligen "Sozialwohnungsanlage", deren Häuser nach aufwändiger Sanierung mit zu den begehrtesten Wohnungen in der Stadt zählen. Das Stadtbild schlechthin, erinnert mit fast jedem Gebäude, seien es die Wohnhäuser selbst, das Rathaus oder die mächtigen Kirchen an die ruhmreiche Vergangenheit der Stadt und deren Handelsleute. Besonders eindrucksvoll steht noch immer am Hafeneingang der mächtige Drommedaristurm (Bild 63). Woher bzw. warum er ausgerechnet den Namen eines Kamels bekam, konnten wir nicht klären.
Mittlerweile war es an der Zeit - inzwischen war es Mittwoch und für Freitag war die offizielle Anreise geplant - darüber nach zu denken, wann wir in Berhout eintreffen wollten und so fuhren wir noch am gleichen Tag nach Hoorn, einer weiteren historischen Hafenstadt am Ijsselmeer. Hier, so sagte man uns, sollte es auch einen Stellplatz am Jachthaven geben, den wir als erstes aufsuchten. Tatsächlich fanden wir am Zaun des Yachthafens einen Hinweis und in unmittelbarer Nähe dazu eine Sprechanlage zum Hafenkontor. 13,25 € sollte die Übernachtung kosten, was wir uns zunächst noch überlegen wollten. So parkten wir erst einmal auf dem angrenzenden Parkplatz für eine Pauschale von 2,00 €. Beim Blick durch die Umzäunung sahen wir die WOMOs stehen und mitten drin einen grünen HOBBY 600 (Bild 64). Aha, der will bestimmt auch zum Treffen war unser erste Gedanke. Nur ca. 20 min, immer am Wasser entlang (Bild 65) waren nötig, um am historischen Hafen (Bilder 66+67) unseren Rundgang zu beginnen. Den zweifellos besten Eindruck vom einstigen Reichtum der Stadt mit seinen weltumspannenden Handelsbeziehungen, bekommt man am "Rode Steen"-Platz (Bild 68) mit der historischen Waage (heute Café) und dem prachtvollen Haus des Rates von Westfriesland. Auf der Mitte des Platzes erinnert ein Denkmal an Jan Pietersoon Coen, der Anfang des 17.Jh. die niederländische Kolonialherrschaft in Ostindien begründete. Wieder zurück am WOMO entschieden wir, noch am gleichen Tag nach Berkhout auf den Campingplatz Westerkogge zu fahren.
Abschließend sei noch erwähnt, dass wir während des Treffens ein weiteres mal in Hoorn weilten und unter anderem auch im "Café zur Waage" einkehrten. In Ermangelung eines freien Tisches, setzten wir uns an einen Tisch, der nur mit einem Herrn besetzt war. Schon nach wenigen Minuten waren wir mit ihm im Gespräch und erfuhren, dass auch er mit einem Wohnmobil, aus Groningen kommend, in Hoorn Station mache (Bild 69). Wir erzählten, dass wir aus Deutschland kommend, mit einem Hobby 600 an einem Treffen der Forengemeinde HOBBY 600.de in Berkhout teilnehmen, worauf er erwiderte, dass auch er einen Hobby 600 fahre und auf dem Stellplatz am Jachthaven stehe. Aha, der grüne HOBBY! Sogleich entwickelte sich ein "Fachgespräch unter Experten". Leider konnten wir es dann doch nicht erreichen, dass er als Gast nach Berkhout kam.
Ich hoffe, dass ich mit meiner Schilderung der Anreise zum Treffen am Ijsselmmeer nicht gelangweilt habe und würde mich freuen, wenn der ein oder andere Tipp für eine eventuell geplante Holland-Tour hilfreich ist.
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