Im August 1984 wird auf dem Caravan-Salon Essen der erste Hobby 600 vorgestellt. Neben dem Ur-600er sind es aber auch die Nachfolgemodelle, die die typischen 600er Merkmale weitertragen und dafür sorgen, dass sich der Teilintegrierte aus Fockbek 30 Jahre später immer noch einer treuen Fangemeinde erfreut.
Dieser Beitrag beschreibt für alle Freunde des Kult-Wohnmobils die Entwicklung des Hobby 600 von 1984 bis zu seinem Produktionsende im Jahr 2006.
Die erste Generation 1984 - 1994
Nach zwei Jahren Entwicklungszeit präsentiert das Hobby-Wohnwagenwerk im August 1984 auf dem Caravan-Salon Essen sein erstes Reisemobil, den Hobby 600, und setzt damit neue Maßstäbe. Der Schiffsbauingenieur Harald Striewski hatte selbst Hand angelegt und ein Reisemobil entwickelt, dass seine Verwandtschaft zu einer Yacht nicht leugnen konnte.
Als Basis für den Hobby 600 dient das FIAT- Ducato Flachbodenfahrgestell mit langem Radstand. Auf dem Flachboden wird ein Holz-Styropor-Holz Sandwich-Fußboden so aufgebaut, dass er den Aufbau an jeder Seite um ca. 150 mm verbreitert. Die beiden Seitenwände bestehen aus einem Aluminium-Sandwichverbund. Als besonderes Merkmal des Hobby 600 sind die Seitenwände gewölbt und besitzen schräge Fenster. Heckteil, Dach und die Seitenpfosten am Übergang zum Führerhaus bestehen aus 4-lagigen GFK. Durch besondere Stilelemente im Dach und am Heck sowie die Außenlackierung (wahlweise in Gold, Rot oder Blau) wird das einzigartige Design des Hobby 600 vervollständigt. Die Innenhöhe von 186 cm bewirkt u.a. die mit 255 cm relativ geringe Außenhöhe dieses Reisemobils.
Durch diese Verbindung von FIAT-Führerhaus und Wohnmobilaufbau spricht man auch von einem Teilintegrierten (Wohnmobil). Zur damaligen Zeit, als Wohnmobile Alkoven hatten oder vollintegriert waren, eine Revolution!
Äußerlich erkennt man die ersten Hobby 600 an den schmalen Scharnieren der Aufbautür und an dem fehlenden unteren Kühlschrank-Lüftungsgitter. Die Zuluft kam damals noch über den Boden.
Der Innenraum ist durch mit Velours oder Skai verkleidete Wände und Möbelteile geprägt. Aufwendig verarbeitete Möbel in warmen Holztönen, Polster, Gardinen und Wandbespannung sind in ihrer Farbgebung sorgfältig aufeinander abgestimmt.
Für die Reise bietet der Hobby 600 ideale Voraussetzungen. Der gesamte Wohnbereich einschließlich Fahrerhaus ist durch 4 mm kaschierten Schaumstoff zusätzlich isoliert.
Das Bord-Control-Center (BCC) ist im Cockpit übersichtlich unter der Decke angebracht, sodass sich alle Funktionen des Reisemobils mit einem Blick erfassen lassen.
Die serienmäßige Ausstattung des Hobby 600 lässt kaum Wünsche offen: Warmwasserversorgung in Küche und Bad, 3-Flammen Gasherd, 60l Einbaukühlschrank, Gas-Heizung SL3002 mit Umluftgebläse, eine formschöne Nasszelle mit Dusche und Chemie-Toilette und ein komplett mit Berber-Teppichboden ausgelegter Innenraum.
Der Hobby 600 wird zunächst in den beiden Ausführungen Typ A und Typ B zu Preisen ab 42.980,- DM angeboten. Die Lieferung erfolgt ausschließlich auf Fiat- Fahrgestellen mit 78 PS Benzin- oder 72 PS Diesel-Motor (+ 2.529,80 DM) bei einem zulässigen Gesamtgewicht (zGG) von 2800 kg. Die Farbe Champagner (gold) ist bei der Außenlackierung serienmäßig. Andere Farben sind als Sonderlackierung gegen Aufpreis (+ 550,- DM) lieferbar. Die reichhaltige Serienausstattung kann durch Sonderausstattungen wie z.B. Pilotensitze (+ 1.580,- DM), Fernseher mit Antenne (+ 1.700,- DM), Heckleiter (+ 550,- DM), Kofferraumklappe (+ 580,- DM), Anhängerkupplung (+ 2.080,- DM), Federverstärkung hinten (+ 480,- DM) oder Frischwasserspültoilette (+ 1.395,- DM) ergänzt werden.
In der Fachpresse wird der neue Hobby 600 als beachtlich guter Wurf gefeiert: „Harald Striewski hat es geschafft, im immer enger werdenden Reisemobilmarkt eine neue Klasse zu etablieren und dort auch gleich Maßstäbe zu setzen. Nachahmer wird es bald geben, aber ob sie diese Qualität und pfiffige Raumaufteilung hinkriegen, bleibt fraglich (Zitat: promobil 1/85).“
Schon auf der Messe in Essen wurden 80 Exemplare des neuen Hobby 600 verkauft. Diesen Erfolg würdigten auch die promobil-Leser, die den Hobby 600 zwölfmal in Folge zum Reisemobil des Jahres wählten.
Ein Jahr später (Saison 1986) wird gegen einen Aufpreis von 2.907,10 DM auch der Peugeot J5 mit Diesel-Motor als Basisfahrzeug angeboten. Bei der Sonderausstattung sind nun u.a. eine Serviceklappe für den Gasflaschenkasten (+ 580,- DM), eine 38l Gastankanlage (+ 1.450,- DM), ein Alu-Dachstaukoffer (+ 1.680,- DM) und anstatt der hinteren Sitzgruppe ein französisches Bett (+ 420,- DM) lieferbar.
Anfang 1987 beträgt der Preis ab Werk für die Basisversion mit Benzinmotor 47.480,- DM. Dafür kann nun zwischen 3 Grundrissen ausgewählt werden. Neben den Typen A und B ist nun auch der Typ AF ohne Aufpreis lieferbar. Dabei ist anstatt der hinteren Sitzgruppe ein Festbett eingebaut. Erstmals wird der Hobby 600 auch als Turbo-Diesel angeboten. Gegen einen Aufpreis von 6650,- DM bekommt man neben dem 95 PS- Fiat Motor auch ein 16" Fahrwerk mit verstärkter Bremsanlage vorne.
Die Farbe Champagner (gold) ist bei der Außenlackierung serienmäßig. Andere Farben sind als Sonderlackierung gegen Aufpreis (+ 370,- DM bzw. + 900,- DM) lieferbar. Die Liste der Sonderausstattungen wird neben diversen Blaupunkt Cassettenradios (+ 615,- DM bis 960,- DM) u.a. auch um eine ausstellbare Sonnenmarkise (+ 895,- DM) und einen Tempomat (+ 980,- DM) erweitert.
Der Erfolg des Hobby 600 machte auch vor Grenzen nicht halt; er wurde auch exportiert. So gab es auf Grund der damals noch unterschiedlichen Gesetzeslagen spezielle Versionen für die einzelnen Länder. Die Fahrzeuge für Frankreich hatten Fenster mit Sicherheitsglas (Sekurit) im Aufbau. Für Italien war das Heckfenster aufklappbar und die Fahrzeuge für Schweden besaßen damals schon seitliche Markierungsleuchten. In Finnland betrug die Innenstehhöhe für Wohnmobile mindestens 1,95 m. So wurden der Hobby 600 auch mit einer Dacherhöhung gefertigt und nach Finnland geliefert.
Jeder Hobby 600 wurde als Einzelstück von Hand gefertigt und in vielen Details ständig weiterentwickelt bzw. verändert. Neben den schon beschriebenen Türscharnieren und Kühlschrankgittern wurden im Laufe der Jahre die Endspitzen der vorderen Aufbaufenster geteilt, da sie sich auf Grund der großen schwarzen Fläche bei Wärmeeinstahlung verzogen. Bei der Bordelektik erfolgte eine Entwicklung von Version 2 bis zu Version 5. Die ersten Kühlschränke besaßen noch Pietzo-Zünder, die ersten Heizungen Batteriezünder. Später wurden beide Geräte an die Bordelektrik angeschlossen. Andere Dinge wurden je nach Verfügbarkeit oder nach dem Zufall montiert. So gibt es verschiedene Ausführungen von Dachreling und Heckleiter. Letztere meist auf der rechten Seite, aber auch schon mal links.
Zum Caravan-Salon 1987 (Saison 1988) bekommt der Hobby 600 zwei Brüder. Das Hobby –Wohnwagenwerk präsentiert die beiden Alkoven-Modelle 550AK und 620 AK mit 555 cm bzw. 625 cm Gesamtlänge und fünf verschiedenen Grundrissen. Der Hobby 600 wird unverändert weiter gebaut. Allerdings ist die Standardfarbe nun zinngrau-metallic, da die AK-Modelle ebenfalls (zunächst nur) in zinngrau-metallic geliefert werden. Alle anderen Farben sind weiterhin gegen Aufpreis erhältlich. Erstmals sind nun auch eine Auflastung auf 3100 kg (+ 298,- DM) und bei den FIAT- Dieselfahrzeugen eine Servolenkung (+ 1.083,- DM) lieferbar.
Im Jahr 1990 erfolgt bei den Basisfahrzeugen von FIAT und Peugeot eine Überarbeitung des bisherigen Typs 280. Neben einer Verbesserung des Innenraums und der Technik änderten sich äußerlich vor allem der Fensterausschnitt in den Türen und die nun seitlichen Blinker neben den Frontscheinwerfern. Ab Juli 1990 liefen die Basisfahrzeuge nun unter der Bezeichnung Typ 290 vom Band. Dieser Modellwechsel bewirkt zunächst das es sich das Hobby-Wohnwagenwerk vorbehielt, dem Kunden je nach Liefermöglichkeit der Fahrgestell-Hersteller, den Hobby 600 auf einem Chassis von FIAT oder Peugeot auszuliefern.
Natürlich ging das Facelifting von FIAT auch an den Hobby Reisemobilen nicht spurlos vorbei. Ende 1991 wurden die ersten 600er auf 290er Basis vorgestellt. Optisch präsentieren sie sich nun mit weiß lackierter Motorhaube und Spoiler-Stoßstange. Die Basisversion mit Benzin-Motor (jetzt schon mit Katalysator) kostete damals 57.990,- DM. Dafür waren fortan aber auch Heckleiter, Dachreling, Außendusche, Stützen hinten, Kofferraumklappe und Serviceklappe für den Gasflaschenkasten serienmäßig. Als Sonderausstattung wurden erstmalig Solaranlagen (+ 1.255,- DM bzw. + 2.725,- DM) angeboten. Jetzt ist der Hobby 600 auch mit dem 1,9l Turbo-Dieselmotor gegen Aufpreis (+ 1.485,- DM) lieferbar.
Zu Beginn der Saison 1993 bringt das Hobby-Wohnwagenwerk mit dem Hobby 625 HI ein weiteres teilintegriertes Wohnmobil auf den Markt. Man mag spekulieren, ob es an den viereckigen Fenstern oder den weißen Möbeln lag; der 625 HI setze sich nie richtig durch. Aber in einem Punkt war der 625 HI wegweisend für den Hobby 600: Er besaß als erstes Reisemobil von Hobby ein AL-KO Fahrgestell!
So wird auch der 600er fortan mit dem AL-KO Fahrgestell ausgeliefert. Dieses Fahrgestell baut gegenüber dem Flachboden niedriger, hat Drehstabfedern an Stelle der Blattfedern, eine breitere Spur an der Hinterachse und ist vollverzinkt. Als positiver Nebeneffekt sind nun eine Thetford Kassettentoilette und Drei-Punkt-Sicherheitsgurte im Wohnbereich serienmäßig verbaut.
Die zweite Generation 1995 – 1999
Im März 1994 wird bei FIAT der Ducato Typ 290 durch den Typ 230 ersetzt. Entsprechend der geänderten Zulassungsbedingungen lag das zulässige Gesamtgewicht (zGG) nun bei 3200 kg. Hervorstechend am 230er war nun der 2,5-Liter-Turbodieselmotor mit Direkteinspritzung und 115 PS. Ein neu gestaltetes Armaturenbrett erlaubte den Einbau von Airbags und einen integrierten Gangschalthebel. Der Vorderwagen wurde „runder“ und machte für das Hobby –Wohnwagenwerk eine Neukonstruktion seiner Reisemobile erforderlich. Die Alkoven-Modelle werden zunächst nicht mehr gebaut!
Zur Saison 1995 (also im August 1994) präsentiert das Hobby-Wohnwagenwerk die zweite Generation des Hobby 600 auf Basis des Ducato Typ 230. Alle Fahrzeuge sind nun serienmäßig mit dem 2,5l 115 PS Turbo-Diesel, Servolenkung und dem AL-KO Tiefrahmenchassis ausgestattet. Auch der neue Hobby 600 wartete mit ungewöhnlichem Außendesign auf. So bleiben die gewölbten Seitenwände und spezielle Stilelemente am GFK-Dach erhalten. Das Heck bekommt nun eine senkrechte Lichtleiste und verzichtet auf den angedeuteten Stoßfänger. Die gravierendsten äußerlichen Veränderungen sind die hochformatigen Seitenfenster mit ihren blauen Rahmen in der glatten weißen Außenhaut. Bunte Dekorsets sorgen für eine optische Auflockerung.
Gegen Aufpreis sind anfangs auch beim Hobby 600 der 2. Generation die schrägen Fenster des Vorgängers und die typische Metallic-Lackierung noch erhältlich.
Der „neue“ Hobby 600 ist nun in 3 verschiedenen Fahrzeuglängen und Grundrissen lieferbar. Der Typ 600/650 entspricht vom Grundriss her noch am ehesten dem „alten“ Hobby 600 AF. Mit 660 cm Außenlänge entspricht er dem alten Typ AF, wobei seine Nasszelle deutlich länger ist. Der Aufbau ist gegenüber den Vorgängermodellen um 7 cm breiter. Die Stehhöhe wächst um 4 cm auf nun 190 cm. Der 600/600 hat anstelle des Doppelbetts im Heck zwei Einzelbetten übereinander. Dadurch ist er auch um 50 cm kürzer. Der Hobby 600/550 hat dann vorne links nur noch eine Halbdinette und ist dadurch nochmal um 50 cm kürzer.
Auch bei der Innenausstattung erfährt der Hobby 600 einen Generationswechsel. Die Dachschränke zeichnen sich nun durch gewölbte Klappen aus und verlaufen auch über dem Fahrerhaus. Das Bord-Control-Center befindet sich dafür jetzt über der Aufbautür. Wahlweise sind die Möbel in hellem oder hellgrauem Holzdekor erhältlich. Das Volumen des Kühlschranks wächst auf 70l. Die Nasszelle ist im Vergleich zum Vorgänger deutlich geräumiger. Ein 96 x 65 cm großes Dachfenster sorgt nun für mehr Licht im Innenraum.
Der Grundpreis für die Modellversion 600/650 beträgt 86.500,- DM. Somit kostet der Neue gegenüber seinem Vorgänger insgesamt rund 10.000,- DM mehr. Dafür gibt es nun allerdings den Turbo-Diesel und die Servolenkung serienmäßig.
Für die Saison 1996 bleiben der 600/550 und 600/600 unverändert, während das Hobby-Wohnwagenwerk den 600/650 nun mit zwei verschiedenen Grundrissen anbietet: als 600/650F mit französischen Bett und als 600/650U mit Rundsitzgruppe im Heck. Ein Jahr später wird der 600/650U wieder aus dem Programm genommen und durch den 600/650S mit Seitensitzgruppe im Heck ersetzt. Mit dem Hobby 600/650FSe kommt ein zusätzlicher Grundriss ins Programm. Neben Seitensitzgruppe und französischen Bett in Längsrichtung beinhaltet er ein sogenanntes Duschbad: Dusche und WC befinden sich in einer separaten Kabine, während sich das Waschbecken offen im Schlafbereich befindet.
In der Saison 1997 präsentiert das Hobby-Wohnwagenwerk den Hobby 700 auf einem AL-KO Fahrgestell mit Tandemachse. Mit 781 cm Gesamtlänge und einer Gesamtbreite von 230 cm vermittelt das neue Flaggschiff ein einzigartiges Raumgefühl. Und das bei einen zulässigen Gesamtgewicht (zGG) von 3800 kg. Dach und Lackierung des neuen Hobby 700 erinnern wieder stärker an den Ur-600er. Diese Merkmale macht sich das Werk zu Nutze und bietet den Hobby 600/650FSe gleichzeitig in der Version 600L/650FSe mit den Außenmerkmalen des Hobby 700 und einen zGG von 3400 kg an.
Weitere Details der Inneneinrichtung werden beim Hobby 700 erstmalig umgesetzt und finden sich auch im 600L/650FSe wieder. So zum Beispiel die Küche mit der als Raumteiler ausgebildeten Arbeitsplatte oder das neue BCC von Toptron über der Eingangstür.
Ein weiteres Jahr später (Saison 1998) ändert Hobby die Bezeichnung der Baureihen. Der bisherige 600er der 2. Generation wird unter der Bezeichnung Linie B angeboten, während der Hobby 700 und die mit ihm verwandten 600L-Modelle die Bezeichnung Linie C bekommen. Erstmal werden in der Linie C Fahrzeuge mit Garage unter dem Heckbett angeboten. Der Hobby 700 ist nun in vier verschiedenen Grundrissen, darunter auch mit Einzelbetten lieferbar.
Den Hobby 600L bekommt man in zwei verschiedenen Grundrissen, während die Fahrzeuge der Linie B auf vier verschieden Grundrisse bei drei verschiedenen Fahrzeuglängen zurückgefahren werden.
1998 wird der 115 PS 2,5-Liter-TDI-Motor bei FIAT und den Schwestermodellen von PSA durch den 122 PS leistenden 2,8-Liter-i.d.-TD ersetzt. Diese Änderungen machen sich mit entsprechendem Zeitversatz auch bei den Hobby Reisemobilen bemerkbar.
Die dritte Generation 1999 – 2006
Ab der Saison 1999 gehört das 122 PS- Triebwerk beim Hobby 600 zur Serienausstattung. Die Linie B ist nur noch in der mittellangen Version 600/600FS lieferbar. Neben zwei Grundrissen (FS und FSe) der Linie C in der Versionslänge 600/650 sind diese beiden Grundrisse auch als Linie D nun erstmals auch mit Doppelboden lieferbar. Die 3. Generation des Hobby 600 ist geboren.
Bei der Linie D wird auf dem AL-KO Tiefrahmenchassis zunächst ein 21 cm hoher Doppelboden montiert, in dem die Frisch- und Abwassertanks incl. der Versorgungsleitungen und die Heizung untergebracht sind. Serviceklappen im Boden gewähren Zugang zu den Wassertanks und Leitungen im Keller. So ist der Hobby 600 nun Winterfest. Nichts kann mehr einfrieren. Diese Maßnahme bedingt einen völlig neuen Aufbau und damit wird der Hobby 600 gegenüber seinem Vorgänger um 8 cm länger und 19 cm höher. Das zGG beträgt nun 3500 kg. Das neue einteilige GFK- Dach zeichnet sich wieder durch typische Stilelemente (Schwalbenschwanz und Sicken) des Hobby 600 aus. Die GFK-Abschlussstücke zum Heck werden so geformt, dass die Rückleuchten wieder nach unten in die „Stoßstange“ versetzt werden. Gemeinsam mit neuen Fenstern und einem eleganten Dekorset auf den gewölbten Seitenwänden ergibt sich die Linie für den Hobby 600 der 3. Generation.
Im Innenraum macht sich der Doppelboden durch eine zusätzliche Eingangsstufe bemerkbar. Zum Führerhaus gibt es keinen Höhenunterschied. Durch die hellen Möbelfronten mit Erle-Dekor und die helle Kunststoffverkleidung des Dachs wirkt der Innenraum freundlich und geräumig. Als Heizung und für die Warmwasserbereitung kommt nun eine Truma C3402 zum Einsatz. Sie ist gemeinsam mit der Wasserpumpe im Sitzkasten auf „Kellerniveau“ montiert.
Die Grundpreise betragen zwischen 89.500,- DM (600FS) Linie B und 92.500,- DM (650 FS) für die Linie C. Die Linie D ist für 95.300,- DM (650FS) serienmäßig gut ausgestattet. Leichtmetallfelgen, elektrische Fensterheber im Führerhaus, Dachreling , Heckleiter, Pilotensitze u.v.m. sind inclusive. Als Sonderausstattung sind u.a. ABS (+ 1.392,- DM), Führerhaus-Klimaanlage (+ 2.552,- DM), Tempomat (+ 1.450,- DM), Rückfahr-Videosystem (+ 1.520.- DM) oder Solaranlage (+ 2.780,- DM) lieferbar. Neben den 600er Modellen wird der Hobby 700 als 750FMSe in der Linie C noch für einen Grundpreis von 99.950,- DM angeboten.
Die Saison 2000 bringt eine Bereinigung der Typenvielfalt beim Hobby 600. Jetzt sind nur noch Fahrzeuge der Linie D in den beiden Aufbaulängen 600 und 650 im Programm. Erstmals seit dem Ur-600er sind die Fahrzeuge der Linie D jetzt auch wieder in einer modernen Silber-Sonderlackierung (+ 1600,- DM) erhältlich. Standard bleibt aber die Farbe Weiß. Lediglich der Hobby 700/750FMSe wird noch als Linie C ohne Doppelboden in Blau-Weiß angeboten. Dafür bietet das Hobby –Wohnwagenwerk erstmals seit 1995 wieder Alkoven-Fahrzeuge an.
In 2000 führte FIAT im Zuge der Modellpflege den 2,8-Liter-JTD/HDi mit 94 kW (128 PS) und Common-Rail-Einspritzung ein. Wer innerhalb der Bestellzeit im Zuge dieser Umstellung an statt eines 122 PS Direkteinspritzers den neuen 128 PS Motor bekam, für den verteuerte sich der Hobby 600 um 1000 DM.
Die Preise werden auf Grund der bevorstehenden Währungsumstellung nun sowohl in DM, als auch in Euro ausgewiesen. So beträgt der Grundpreis für einen Hobby 600/650FS 98.200,- DM bzw. 50.208,86 €.
ABS wird ab dem 1.1.2001 für Fahrzeuge über 3500 kg zGG Pflicht und ist für den Hobby 600 als Sonderausstattung (+ 1.890,- DM/+ 966,34 €) zu haben. Man kann aber auch ein Maxi-Chassis incl- ABS ordern (+6.800,- DM/+ 3.476,78 €), oder eine Luftfederung z. B. mit Niveauregelung (+ 4.375,- DM/+ 2.236,90 €). Im Führerhaus sind elektr. beheizbarer Außenspiegel (+488,- DM/+ 249,51 €), Zentralverriegelung (+ 348,- DM/+ 177,93 €) oder Fahrerairbag (+ 754,- DM/+ 385,51 €) lieferbar.
Zur Saison 2002 erfolgt auch beim Hobby 700 die Umstellung auf die Linie D (mit Doppelboden). Zu Preisen ab 58.600,- € wird der 4,5-Tonner mit drei verschiedenen Grundrissen angeboten. Beim Hobby 600 stehen jeweils zwei Grundrisse in den Aufbaulängen 600/600 und 600/650 zur Auswahl.
Im April 2002 erfuhr der FIAT Ducato ein Facelift (Typ 244), bei dem neben neuen Motoren auch eine neue Front mit größeren Klarglasscheinwerfern eingeführt wurde. Zudem wurden der Innenraum und die Instrumente überarbeitet. Der Fahrer-Airbag wurde Serienstandard, ebenso wie ABS bei den größeren Motoren. Ein Beifahrer-Airbag wurde als Option angeboten, ebenso wie eine Traktionskontrolle bei den größeren Motoren.
Die Saison 2003 bringt für den Hobby 600 eine gravierende Änderung mit sich. War die Aufbautür bisher auf der rechten Seite immer vorne, unmittelbar hinter der B-Säule, so sitzt sie jetzt ca. 1 m weiter in der Mitte. Entsprechend befinden sich in den Grundrissen die Küche oder eine Sitztruhe zwischen Beifahrersitz und Aufbautür. Die typische Linie der Hochkant-Fenster wird ebenfalls aufgeweicht. Je nach verbautem Grundriss ergibt sich ein anderes Fensterbild mit unterschiedlich großen Fenstern.
Motortechnisch sind alle 600er Modelle noch mit dem 127 PS 2,8l JTD-Motor ausgestattet. ABS, elektr. Außenspiegel und Zentralverriegelung (Führerhaus) sind nun serienmäßig. Fahrer- und Beifahrer Airbag sind aber immer noch nur gegen Aufpreis (+ 1.200,- €) lieferbar. Der Inhalt des Kühlschranks beträgt beim 600/600er nun 97 l und bei dem 600/650er stolze 114 l.
Entsprechend zeitversetzt machten sich die FIAT Motormaßnahmen bei der Einführung des Typ 244 auch wieder bei den Hobby Reisemobilen bemerkbar. In der Saison 2004 wird der Hobby 600/600 nun mit dem 2,0 l JTD Motor mit 84 PS angeboten. Gegen Aufpreis sind der 2,3 l JTD mit 110 PS (+ 1.000,- €) oder der 2,8 l JTD mit 127 PS (+ 2.000,- €) lieferbar. Der 600/650 bekommt den 2,3 l JTD mit 110 PS standartmäßig und nur der neu im Programm stehenden Hobby 600/690 mit 725 cm Gesamtlänge bekommt den 2,8 l JTD mit 127 PS serienmäßig. Er ist auch der erste 2-Achser mit einem zGG von über 3,5 t (3850 kg). Als weitere Neuerung sind einige Grundrisse des 600/690 (ebenso wie des 700/750) nun erstmals mit einer Garage unter den Heckbetten lieferbar. Erstmals werden von Hobby auch Einzelbetten in Längsrichtung angeboten. Die Grundpreise beginnen bei 45.900,- € für den 600FM und enden bei 54.500,- € für den 690KFL, bzw. 58.300,- € für den 750FMC bis 59.800,- für den 750KFL.
Insgesamt kann der Kunde zwischen 10 verschiedenen Grundrissen beider Modellreihen wählen. Zur Orientierung sind die einzelnen Grundrisse neben den verschiedenen Längen mit Buchstaben entsprechend der Ausstattung gekennzeichnet:
- F = Französisches Bett
- S = Seitensitzgruppe
- C = Couch
- L = L-Sitzgruppe
- M = Mittelsitzgruppe
- K = Kinderbetten
- E = Einzelbetten
- G = Garage
So ist 20 Jahre nach der ersten Präsentation des Hobby 600 eine Produktpalette entstanden, die mit ein paar kleinen Änderungen bis zum Jahr 2006 so weiter gebaut wird. Dann allerdings endet mit dem FIAT-Modellwechsel die Ära des Hobby 600. „Ungeachtet von Verkaufszahlen und Marktbedeutung hat sich der Teilintegrierte aus Fockbek über die Jahre eine Sonderstellung erkämpft und erhalten. Liegt es an seiner Formgebung, die man je nach Blickwinkel barrock oder avantgardistisch nenne könnte? Oder an seiner Lackierung, die schlicht weiße Modelle eben blaß aussehen läßt? Egal um welches Baujahr es sich handelt, nach einem Hobby 600 drehen sich nicht nur eingeweihte um.“ (treffendes Zitat aus Promobil 1/99)
Nebenstehend eine Zusammenfassung der verschiedenen Modellreihen und eine Übersicht aller Hobby 600- Modelle und Grundrisse. (Die Grafik kann auch zum DIN A3-Ausdruck als pdf-Datei heruntergeladen werden)
Mitte 2006 fand die Markteinführung des neuen FIAT Ducato (Typ 250) statt. Damit wurde für das Hobby-Wohnwagenwerk eine erneute Neukonstruktion der Aufbauten erforderlich. In weiser Voraussicht auf den anstehenden Modellwechsel präsentierte Hobby in der Saison 2005 mit den T-Modellen eine eigene Produktlinie auf Basis des Ford Transit. Die neuen Fahrzeuge auf dem Ducato Typ 250 wurden ab der Saison 2007 unter dem Namen HOBBY TOSKANA vertrieben. Dazu gesellten sich im Laufe der Jahre die Modellreihen Siesta, Van und Sphinx auf verschiedensten Fahrgestellen der Hersteller FIAT, Ford und Iveco.
Auf dem Caravan-Salon 2011 in Düsseldorf wurde die Designstudie eines Nachfolge-Hobby 600 präsentiert. Letztlich war er dann die Basis für die seit der Saison 2013 präsentierten Hobby- Reisemobile der Premium Baureihe. Der Hobby 600 bleibt also Legende!
Grundlage dieses Berichts sind Prospekte, Preislisten, Fotos und Zeitungsartikel, die mir von verschiedenen Usern von Hobby600.de, dem Hobby-Wohnwagenwerk, dem Hobby-Wohnmobilforum und Wohnwagen Schöler in Papenburg zur Verfügung gestellt wurden. Vielen Dank für die Unterstützung!
Natürlich kann auch diese Übersicht noch verfeinert werden. Ich würde mich über weitere Prospekte, Preislisten, Bilder und sonstige Unterlagen über den Hobby 600 sehr freuen. Bitte einfach an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! senden. Die bisher vorhandenen Unterlagen können für den privaten Gebrauch selbstverständlich hier heruntergeladen werden.
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