Wieder oben auf der "Höhenrückenstrasse" steuern wir unser WOMO auf neu ausgebauter Straße gen Süden. Endlos aufgeschichtete Steinmauern säumen jetzt unseren Weg und lassen in uns Erinnerungen an unsrer Irland-Rundfahrt 2000 aufkommen. Wie viele Stunden und Generationen waren wohl erforderlich, um diesem gar so steinigen Boden ein wenig Ackerland abzutrotzen? Wer jemals in seinem Leben versucht hat aus Feldsteinen eine freistehende Mauer, so ganz ohne Mörtel aufzusetzen, der erstarrt förmlich vor Hochachtung vor dieser Leistung. Und sie stehen schon zig Jahre und werden wohl noch weitere zig Jahre stehen.
Am südlichen Ende der Insel Cres liegt das schon zur Zeit der Römer besiedelte Städtchen Osor (ca. 70 Einw.). Die Römer waren es auch, die an dieser Stelle einen Kanal gruben, um sich weite Umwege zu ersparen und somit aus dem ehemals einem Eiland zwei zu machen. Eine Drehbrücke verbindet in heutiger Zeit Cres mit der Insel Losinj, die wir nach unserem Aufenthalt in Osor besuchten.
Von der einstigen Bedeutung Osors, seit der Antike bis ins 15. Jh. einer der wichtigsten Häfen in der Kvarner Bucht, künden der Dom sowie der vom Bischofspalast und Bürgerhäusern eingerahmte Vorplatz der Kirche. Ein Ort, dessen Kulisse dem klassischen Konzertreigen der Musikabende von Osor (Juli und Aug.) einen stilvollen Rahmen beschert. Zur Musik hat sich die Kunst der Bildhauer gesellt. Die vor dem Dom stehende Plastik >>Ferne Akkorde<< stammt vom berühmtesten kroatischen Vertreter der Zunft.
Nur gut 20 km lagen auf Losinj noch vor uns, bevor diese Inselwelt für den Autoverkehr zu End ist. Soweit wollten wir es nicht kommen lassen und so wählten wir aus den insgesamt drei Campingplatz Angeboten, das ca. 3km vor der Inselhauptstadt Mali Losinj befindende Resort Poljana Camping Village aus. Umgeben vom Meer und zum Teil gelegen in einem dichten Pinienwald, besitzt das Resort eine eigene Badebucht und einen Bootsanleger. Für diejenigen, die es etwas sonniger lieben, stehen neu terrassierte Stellplätze mit prachtvoller Sicht auf Bucht und Meer zur Verfügung. Der leichte, mitunter auch etwas heftigere Wind, der zu dieser Jahreszeit durchaus typisch für diese Gegend ist, inmitten mediterranen Gewächsen, lassen den Aufenthalt angenehm und gleichzeitig spektakulär werden.
Den Römern gleich, die durch einen künstlichen Kanal Cres und Losinj teilten, hat man Losinj in neuerer Zeit durch einen Kanal, den Pivlaka Kanal zweigeteilt. Entstanden sind dadurch zwei Losinj, der größere nördliche Teil Mali Losinj ( Klein-Losinj) und der kleinere südliche Teil Veli Losinj (Groß-Losinj). Die gleichnamigen Ortschaften liegen beide auf dem Südteil. Ihre Größen verhalten sich jedoch genau umgekehrt zu ihren Namen.
Mali Losinj ist der Hauptort der Insel Losinj und hat rd. 8500 Einw.. Obwohl "mali" zu Deutsch "klein" heißt, ist Mali Losinj der größte Ort der Insel. Rund um das Hafenbecken wachsen die Häuser auf engem Raum die sanften Hügel empor. Die Seeschifffahrt hat sie reich gemacht. Viele der prächtigen alten Villen aus dem 19. Jh. wurden von Kapitänen gebaut, die Schätz aus aller Welt zusammengetragen haben.
Etwas weiter von unserem "Basislager" ist Veli Losinj (groß Losinj; ca. 1000 Einw.) entfernt und so kamen unsere Fahrräder wieder einmal zum Einsatz. Stets an der Küste entlang führt ein schmaler befestigter Weg, der keine der traumhaften Buchten auslässt. Immer wieder durch Fotostopps unterbrochen war das pittoreske Örtchen nach ca. einer Stunde erreicht. Den Eingang des engen Naturhafen beherrscht die imposante barocke Pfarrkirche des hl. Antonius aus dem 18. Jh.. Um das Hafenbecken reihen sich Cafés und Restaurants, deren Gäste in der Abendsonne dem Schattenspiel des Wassers unter den dümpelnden Booten zuschauen.
Losinj, die kleine grüne Insel ist fast noch immer ein "Geheimtipp" für den/die Naturfreund/in, aber auch für den Badegast, der Massenstrände verabscheut. Wer nicht unbedingt einen Sandstrand braucht, so etwas findet man hier nicht, der wird sich in den unzähligen Buchten Wohlfühlen, die u. a. bei den FKK-Anhängern bevorzugt aufgesucht werden. Besonderes Interesse findet der südliche Zipfel, der nur noch durch Wege und Pfade erschlossen ist, bei den Mountenbikern, die sich hier nach Herzenslust "austoben" können.
Wie bereits erwähnt, kann uns auch das schönste Fleckchen Erde nicht aufhalten vom Weiterziehen. Und so stand zum Abschluss unserer Reise noch die Insel Krk auf dem Programm.
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