Bestandsaufnahme
Nach dem Kauf wollten viele von uns wissen, wo hin denn die erste große Reise geht. Das wir ja ungeübte Camper waren, antworteten wir „zum See“, der sich etwa 8 km von unserem Wohnort befindet. Wir mussten den Hobby einfach erstmal kennenlernen! Doch vor der ersten Reise stand eine Bestandsaufnahme der zu erledigenden / geplanten Arbeiten an. Und dann kamen doch noch einige ungeplante Arbeiten hinzu. Diese setzten sich wie folgt zusammen:
- Große Dachbox abbauen (geplant)
Für uns Ältere wäre das Beladen zu unpraktisch außerdem finden wir den Hobby optisch schöner ohne Dachbox zumal es sich nicht um die original Dachbox handelte. - Lichtmaschinenregler tauschen (teilweise geplant)
Leider zeigte der durchgeführte Tausch des Reglers wenig Erfolg. Die Ladekotrollleuchte glimmte weiterhin beim Fahren. Die Wicklung schien beschädigt zu sein, da der Rotor eigentlich noch einen guten Eindruck machte. Deshalb wurde eine neue, jetzt 65A starke Lichtmaschine eingebaut. Beim Aus- und Einbau der Lichtmaschine sah ich durch Zufall, dass der Krümmer einen Riss hatte, den ein Freund, Anja und ich beim Laufen des Motors nicht festgestellt hatten. Es fehlte einfach das typische „Krümmerundichtgeräusch“. - Krümmertausch (nicht geplant)
Ein neuer Krümmer ist weiterhin für den 92PS Turbo-Diesel-Motor lieferbar, war uns aber zu teuer und nicht ganz geheuer, da wir die Qualität nicht kannten. Ein gebrauchter rissfreier, den ich im Netz fand war mir lieber, da der Guss durch die bereits erfolgte Erwärmung am Motor nun spannungsärmer ist. Der Verkäufer hatte mir bereits mitgeteilt, dass er den Krümmer nur getauscht hatte, da der Flansch zum Motor nicht plan sei. Mit
Hilfe einer Glasplatte und darüber gespanntem Schleifpapier plante ich den Flansch in Handarbeit. Es geht auch ohne Planschleifmaschine! Dauert halt etwas länger! Der Aus- und Einbau ist etwas fummelig, mit kleinen Rampen (ca.10cm hoch) aber auch ohne Bühne machbar.
- Dach von Flugrost befreien (geplant)
Mit 2000‘er Schleifpapier wurde das gesamte Dach mit dem sonst guten Lack abgeschliffen und anschließend mit Politur versiegelt. Die Beschreibung, die sich hier in einem Satz liest, dauerte mehrere Stunden und brauchte eine gute lange Stehleiter, da ich das Dach nicht unnütz belasten wollte. - Dachluken austauschen (geplant)
Die eigentlich intakten Dachluken mit verzogenem Grundrahmen wurden wegen des teilweise ausgehärteten Dichtmittels vorsorglich getauscht. Im Bereich des Bades fand sich eine kleine Undichtigkeit der Dachluke, die vorher nicht aufgefallen war.
- Zahnriemen mit Rollen und Wasserpumpe sowie Motorlager links und rechts erneuern (geplant)
Da wir nicht wussten, wann und ob der letzte Zahnriemenwechsel durchgeführt wurde, wollten wir auch hier auf Nummer sicher gehen. Mit Hilfe des Original Ducato Handbuchs und einem Drehmomentverstärker zum Lösen der Zentralmutter an der Kurbelwelle war dies eine gut zu erledigende Aufgabe. Im Zusammenhang des Zahnriemenwechsels wurde auch das hintere Wasserrohr und der Thermostat gewechselt, sowie das Kühlsystem mehrere Male durchgespült. Da der Kühler einige Ablagerungen hatte, wurde er gegen einen neuen getauscht. - Abwassertank tauschen (geplant)
Im Netz fand ich Steffen, der gerade einen Hobby 600 ausschlachtete. Wir fuhren hin, holten den Abwassertank und noch einige Holzteile, da wir langfristig noch kleinere Umbauten vornehmen wollen. Der Tausch ging problemlos. Alle Schlauchschellen ließen sich gut öffnen und wurden gegen V2A Schellen ausgetauscht. Die Schrauben des Füllstandgebers wurden erneuert. Ein nun erfolgter Test der Wasserversorgung verlief positiv. Tauchpumpe, die noch vom Vorgänger erneuert wurde, funktionierte gut. Lediglich der Wasserhahn in der Küche tropfte länger nach. Bei einem Test des Warmwassers lief aber leider Wasser unten aus dem Hobby. Da ich vermutete (leider falsch), dass der Boiler einen Frostschaden hat, entferne ich die Schläuche von Boiler und überbrückte diesen mit einem Schlauchverbinder. Dann haben wir halt erstmal kein warmes Wasser!
- Kühlschrank testen (geplant), instand setzen (ungeplant) und Lüfter einbauen (ungeplant)
Der Kühlschrankbetrieb auf Gas, Wechselstrom und 12v schien zu funktionieren aber er kühlte nur minimal. Ausbauen und auf den Kopf stellen sollte helfen. So habe ich es im Forum gelesen. Auf YouTube fand ich aber den Hinweis, dass eine lange Rüttelpiste oder eine Schlagbohrmaschine helfen sollte. Letzteres habe ich mit Erfolg durchgeführt. Da ich sowohl von vorne an den Kühlrippen als auch von hinten die Prozedur durchführen wollte, wurden die Lüftungsgitter ausgebaut. Dahinter ist im oberen Bereich kein Strömungsblech, so dass im Betrieb die aufsteigende Wärme nicht gut nach außen weggleitet wird. Aus zugeschnittenem Aluminiumblech bog ich eines passend. In verschiedenen Forenbeiträgen hatte ich über Zusatzlüfter gelesen, die es auch bei den üblichen Campingzubehörhändlern zu kaufen gibt. Aus dem Computerhandel besorgte ich zwei leise laufende Lüfter und einen stufenlosen Drehzahlregler. Auf einer thermostatgeregelten Schaltung wurde verzichtet, da ich der Meinung bin, dass die Luft immer beim Betrieb abgeführt werden sollte. Als Stromversorgung für die Lüfter kam das 12v TV-Kabel in Betracht, welches sich im Hängeschrank direkt über dem Gasflaschenschrank befindet und somit in der Nähe vom Kühlschrank ist. Der Erfolg war und ist beachtlich! Bei 25 Grad Außentemperatur kühlt der Kühlschrank innerhalb von 1,5 Stunden auf -11 Grad im Eisfach herunter. In Dauerbetrieb auf Gas oder Wechselstrom reicht die Einstellung auf MIN (bei Gas) und 4 bei Strom. - “Schwalbe“ am Dach erneuern und kleinere Roststellen an B-Säule und Schweller entfernen (geplant)
Die “Schwalbe“ in Bereich des Daches war mit den Jahren ausgeblichen. Nachdem die Zierstreifen vorsichtig angeschliffen und abgeklebt waren konnten diese mit einem fast passenden Lack nachlackiert werden. Leichte Roststellen am Schweller und an der B-Säule habe ich mit Stechbeitel und Drahtbürste entrostet, mit Brunox und Brantho-Korrux behandelt und anschließend lackiert. Jetzt schien uns der Hobby 600 ren noch warm genug, um im Hobby auch ohne Heizung schlafen zu können.
Eine etwas längere Testfahrt zeigte jedoch, dass die Aufbau Batterie weiterhin schlecht oder gar nicht geladen wurde. Somit galt es sich dem BCC zu widmen. Dank eines Berichtes im Forum über kalte Lötstellen auf der Platine fand ich auch bei unserem Hobby zwei kalte Lötstellen. Nachdem diese nachgelötet und sämtliche Kontakte mit Polfett gefettet waren, funktionierte auch die Ladung der Aufbau Batterie. Lediglich die Anzeige für Frischwasser und Abwasser funktionierte nicht so wie ich es gerne wollte. Auch hier steht noch eine Reparatur an. Eine erste Ausfahrt zum See verlief erfolgsversprechend. Leider erfasste auf dem Stellplatz eine Böe, die ausgefahrene, zwar abgestützte aber nicht verankerte Markise und riss diese nach oben. Geistesgegenwärtig griffig ich nach einer Stütze und verhinderte so einen größeren Schaden. Jedoch war das Aluminium des Gehäuses etwas verbogen, so dass die Markise abgebaut, gerichtet und wieder angebaut werden musste.





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