Erste größere Fahrt - Juli 2023
Unsere erste etwas längere Fahrt mit Übernachtung führte uns ins Lahntal nach Nassau. Einen schönen Stellplatz gibt es relativ zentral in Zentrum. Das hintere Bett mit den Polstern
und der dünnen Matratze erwies sich als relativ bequem aber auch hier sollte noch eine Veränderung stattfinden.
Der Motor lief gut, einige Schlauchklemmen mussten nochmals nachgezogen werden, da wir geringen Kühlwasserverlust feststellten. Das Bläuen des Motors war beim Start aber weiterhin vorhanden. Sollte doch die Einspritzpumpe falsch eingestellt gewesen sein? Nach unserem schönen Wochenende fuhren wir über den Westerwald kommend, zurück in unser Städtchen.
Zu Hause angekommen, stellte ich fest, dass Öltropfen an mehreren Stellen des Unterbodens auf die Straße tropften. Der Motor hatte Öl aus der Kurbelgehäuseentlüftung gedrückt und dieses hatte sich dann vom vorderen Querträger bis zur Hinterachse verteilt. Völlig frustriert studierte ich abermals diverse Foren und fand einen Beitrag von „Olli‘s Renovierungsbericht Wasserschaden etc.“ auf der Hobby 600 Seite. Was wenn auch bei unserem Motor ein oder mehrere Ölabstreifringe verschlissen oder gebrochen waren? Wir dachten schon über einen gebrauchten Motor nach aber entschieden uns zunächst unseren Motor zu zerlegen.
Motor zerlegen (Juli 2023)
Da ich keine Lust hatte den Motor auszubauen, zerlegte ich ihn im eingebauten Zustand. Zylinderkopf runter, Ölwanne ab, dann lassen sich, natürlich nach dem Lösen der Pleullagerschrauben die Kolben ziehen.
Erstaunlicherweise war weder ein Kolbenring oder Ölabstreifring gebrochen oder stark verschlissen. Lediglich bei den Ölabstreifringen stellte ich Verklebungen fest. Vielleicht lag das daran, dass der Hobby die letzten 26 Jahre nur 22tsd. Kilometer bewegt wurde. Nachdem Kolben und Zylinderlaufbahnen vermessen und keine Abweichungen aus der Toleranz aufweisen und der Zylinderkopf neue Einlassventile (die nur eingeschliffen wurden) erhalten hatte, bauten wir den Motor mit neuen Dichtungen und Schrauben wieder zusammen. Am Zylinderkopf wurden die Wasseranschlüsse ebenfalls direkt mit erneuert.
Ein erster Startversuch verlief erfolglos, da die Batterie zu schwach war. Am nächsten Tag sprang der Motor widerwillig (ich wollte schon aufgeben aber Anja ermutigte mich es weiter zu versuchen) an. Es lag wahrscheinlich am nicht gut entlüfteten Dieselsystem. Dank der neuen Einlassventile und dem eingestellten Ventilspiel lief er sehr ruhig. Aus der in den vorderen Querholm endenden Kurbelgehäuseentlüftung kam wesentlich weniger Ölnebel als vorher. Aber es roch weiterhin nach Öl, was wohl bei diesen Motoren scheinbar üblich ist. Da ich die gesamte Konstruktion nicht sehr gut finde, entschied ich mich einen “Oil-Catcher“ einzubauen. Mit dieser Vorrichtung ist nun selbst im Stau (fast) kein Geruch von Ölnebel feststellbar.
Im Zuge der „kleinen“ Motorrevision wurden auch die vorderen Reifen gewuchtet, das Fangband der Aufbautür erneuert und eine USB Ladeport im Armaturenbrett eingebaut, der gleichzeitig auch die Spannung der Starterbatterie anzeigt.
Unser Herbsturlaub über den Bodensee nach Italien und zurück verlief gänzlich ohne „Zwischenfälle“. Lediglich im Bereich der Fenster hinten rechts und vorne bei der Sitzgruppe zeigen sich leichte Undichtigkeiten, die noch behoben werden müssen.
Fenster und Arbeiten am Aufbau Frühjahr 2024
Die Fenster im Bereich des Küchenblocks, der Sitzgruppe und der Aufbautür ließen sich gut ausbauen und wurden mit Dekaseal neu eingedichtet. Beim „Küchenfenster“ ließ sich erkennen, dass wohl bereits ab Werk das Dichtmittel nicht richtig aufgetragen wurde. Eine kleine Spur, wo sich das Wasser den Weg gesucht hatte, war gut sichtbar. Die eingedrungene Feuchtigkeit hat jedoch keinen Schaden im Innenbereich verursacht, höchstwahrscheinlich aber nur deshalb, weil das Fahrzeug bei Nichtbenutzung immer in einer Halle stand. Jedoch kann diese Undichtigkeit zum geringen Alufraß (Gürtelrose) unerhalb des Fensters auf Höhe des Bodens geführt haben. Bei dem hinteren rechten Fenster tauschte ich zunächst den Moosgummistreifen zwischen Fenster und Aluprofil aus und hoffte, dass ich damit die Undichtigkeit beseitigt hatte. Dem war aber leider nicht so. Also baute ich auch dieses Fenster mit Hilfe von Anja aus. Der Ausbau war wesentlich schwieriger, da das Fenster (wohl schon ab Werk) mit Sikaflex und nicht mit Dekaseal eingesetzt wurde. Nach dem Ausbau ließ sich auch hier die Undichtigkeit genau lokalisieren. Im oberen Bereich war an einer Stelle das Alublech leicht nach innen gebogen. Das Sikaflex konnte wohl auf Dauer diesen ca. 2,5 mm breiten und ca. 2 cm langen Spalt nicht abdichten. Mit Dekaseal eingesetzt zeigt sich bis jetzt keine Undichtigkeit mehr. Das linke hintere Fenster ist dicht und bleibt auch erstmal drin.
Bei der Besichtigung vor dem Kauf des Hobbys waren die etwas verrotteten Holz-Abschlussleisten bereits aufgefallen. Dieser Bereich wurde als nächstes instandgesetzt. Hierfür wurden die unteren Aluminiumprofile abgeschraubt. Bis auf zwei Schrauben ließen sich alle anderen herausdrehen, obwohl einige doch schon recht angerostet waren. Ein passendes neues Unterlegprofil mit Butylband ist weiterhin im Handel erhältlich. Schwieriger gestaltete sich der zerstörungsfreie Abbau der Radläufe. Für mich als Schreiner war die Instandsetzung der Holzleisten eine schöne Aufgabe, da die Leisten individuell hergestellt und eingepasst werden mussten. Das Sperrholz im inneren Bereich der Seitenwände war nicht angegriffen. Lediglich im Bereich der Radkästen wurden einige Stellen neu angefertigt.
Auf der rechten Seite im Radkasten entdeckte ich einen kleinen Spalt zwischen dem Aluminiumblech und dem Stahlblech des Radkastens. Eine wohl eher seltene Stelle, da sie in Wilfrieds Kaufberatung nicht explizit aufgeführt wird. Hier hatte Kontaktkorrosion dazu geführt, dass sich das Aluminiumblech aufgelöst hatte. Diese Instandsetzung gestaltete sich etwas schwieriger aber ein angefertigtes, eingepasstes und überlappendes Stück Aluminium hat nun diese Stelle wieder richtig abgedichtet. Auch hier scheint es von Vorteil für die Karosserie gewesen zu sein, dass der Hobby wohl meist nur bei schönem Wetter bewegt wurde. Sonst hätte sich der hinter dem Radkasten befindende Boden unterhalb des Porta-Pottis sicherlich schon aufgelöst gehabt.





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