1.2 Ausstattung und Zubehör
Bei einem Gebrauchtwagen muss man das Fahrzeug so nehmen, wie es angeboten wird. Oft ist das passende Zubehör dabei. Meistens fehlt es aber. Natürlich lässt sich einiges an Zubehör nachrüsten. Das wird dann allerdings mit Mehrkosten verbunden und von daher sollte man sich überlegen, ob man nicht doch noch etwas wartet, bis ein passendes Fahrzeug angeboten wird. Nachfolgend habe ich die häufigsten Zubehörkomponenten beschrieben. Weitere Tipps zum Zubehör findet ihr auf der Webseite.
1.2.1 FIAT oder Peugeot – welches Fahrgestell?
Der Hobby 600 basiert auf dem sogenannten Eurochassis, einer Kooperation von FIAT mit Peugeot Citroen. Anfangs wurde der Hobby 600 ausschließlich auf der FIAT-Basis ausgeliefert. Aber auf Grund der großen Nachfrage behielt es sich das Hobby-Wohnwagenwerk später vor, je nach Liefermöglichkeiten der Fahrgestell-Hersteller, ein Chassis von FIAT oder Peugeot auszuliefern. Neben kleineren Details, wie z.B. dem Kühlergrill oder dem Lenkrad, unterscheiden sich FIAT und Peugeot nur bei den verwendeten Motoren.
Deshalb sind der größte Teil der Ersatzteile für den FIAT oder Peugeot auch identisch. Bei speziellen Teilen für Motor oder Getriebe kann es bei Peugeot schon mal zu Engpässen kommen. Gerade bei der Beschaffung von Gebrauchtmotoren und –getrieben ist das Angebot für FIAT größer.
Generell kann man aber nicht sagen, welches die bessere Basis ist. Unter dem Gesichtspunkt der Ersatzteilbeschaffung würde ich bei zwei identischen Fahrzeugen aber einen FIAT vorziehen.
1.2.2 Motor - Benzin, Diesel oder Turbo?
In Jahr 1985 wurde der Hobby 600 mit einem 2,0 l 75 PS Benzin-Motor angeboten. Den 2,4 l Saug-Diesel mit 72 PS gab es nur gegen Aufpreis. Deshalb gibt es gerade bei den ersten 600er Baujahren relativ viele Benziner. Sie liegen im Verbrauch mit ca. 12 - 13 l/100 km deutlich über dem Diesel, sind aber im Führerhaus während der Fahrt wesentlich leiser. Gelegentlich wird bei den Benzinern von Schwierigkeiten bei der Ersatzteilbeschaffung berichtet.
Im Zuge der FIAT-Modellpflege wurde ab 1987 der 2,5 l Diesel mit 75 PS verbaut. Der 2,5 l Saug-Dieselmotor gilt als langlebig, ausgereift und robust. Bei hohen Drehzahlen der Dieselmotoren ist der Geräuschpegel in der Fahrerkabine allerdings sehr hoch.
Seit 1987 wurde der Hobby 600 auch mit einem 2,5l Turbo-Diesel mit 95 PS angeboten. Natürlich machen sich die 20 Mehr-PS des 2,5l TD gegenüber dem 75 PS Sauger vor allem am Berg bemerkbar. Werden vergleichbare Fahrzeuge angeboten, sollte der TD dem Sauger vorgezogen werden. Andersrum: Wer einen Hobby 600 fährt, dem kommt es nicht auf Geschwindigkeit an. Der reiht sich auch mit 75 PS hinter den LKWs ein.
Kritisch sehe ich die Sache beim 1,9l TD mit 82 PS, der Anfang der 1990er Jahre auch im Hobby 600 verbaut war. Er läuft sehr an seiner Leistungsgrenze. Da würde ich persönlich den 2,5l Sauger vorziehen.
Die Aussagen zu Benzin- und Dieselmotor gelten analog auch für die Motoren von Peugeot. Man kann nicht sagen, dass der FIAT- oder Peugeot-Motor besser oder schlechter ist. Hier gilt letztlich wieder die schon getroffene Aussage: Unter dem Gesichtspunkt der Ersatzteilbeschaffung würde ich bei den Motoren einen FIAT vorziehen. .. und wenn, dann einen Diesel und wenn möglich, dann mit Turbo.
1.2.3 Servolenkung
Sie wurde früher meist in Verbindung mit dem Turbo-Diesel verbaut. Sie konnte aber auch separat geordert werden. Wer sie nicht kennt, vermisst sie nicht. Wer aber einmal mit Servolenkung gefahren ist, möchte sie nicht mehr vermissen. Sie lässt sich mit etwas Aufwand aber auch nachrüsten.
Man erkennt die Servolenkung an den kleinen Ölbehälter neben der Batterie im Motorraum und an der Blechabdeckung über dem Lenkgestänge im Führerhaus.
1.2.4 Anhängerkupplung
Ein beliebtes Zubehörteil ist eine Anhängerkupplung. Damit lassen sich in der Regel gebremste 1800kg hinter dem Hobby 600 herziehen. Wer unbedingt eine AHK braucht, sollte nach einem entsprechend ausgerüstetem Fahrzeug Ausschau halten. Neu Kupplungen sind mit Rahmenverlängerung bei Spezialanbietern noch lieferbar. Man muss mit Eintragung so um die 1200 € rechnen.
1.2.5 Luftfederung
Nicht nur in Verbindung mit einer AHK ist eine Luftfederung sinnvoll. Gerade bei schlappen Blattfedern bringen sie einiges an Komfort und Sicherheit zurück. Ein nachträglicher Einbau kostet je nach Ausführung ca. 800 € bis 1000 €, bei Fahrzeugen mit AL-KO Fahrgestell deutlich über 2500 €!
1.2.6 Markise
Wer gerne vor seinem Wohnmobil sitzt wird auf eine Markise nicht verzichten wollen. Die Standardlänge beträt bei Hobby 600 zwischen 300 cm und 350 cm. Ein nachträglicher Anbau kostet ca. 800 €. Dabei ist auf eine ordentliche Befestigung bzw. Abdichtung am Dach zu achten.
1.2.7 Fahrradträger
Oft möchte man bei seinen Touren mit dem Hobby 600 auch Fahrräder oder gar einen Motorroller mitnehmen, um unterwegs mobil zu seien. Die normalen Fahrradträger sind an der Heckwand befestigt. Selbst bei guter Befestigung sollten aber nicht mehr als 2 Fahrräder dort transportiert werden. Handelt es sich dabei um E-Bikes, so ist auf jeden Fall der Transport auf einer Bühne, die an einer Rahmenverlängerung oder der AHK befestigt wird, vorzuziehen.
Beim Transport von Motorrollern sollte eine Luftfederung verbaut sein. Traglast der Reifen beachten!
1.2.8 Zulässiges Gesamtgewicht (zGG)
Bei der Auslieferung hatte der Hobby 600 ein zGG von 2800 kg. Er kann ohne technische Änderungen auf 3100 kg aufgelastet werden. Das Leergewicht ist natürlich entscheidend vom verbauten Zubehör abhängig. Je mehr Zubehör, desto weniger Zuladung bleibt über.
Wem diese Zuladung nicht ausreicht, der kann das Fahrzeug mit einigen technischen Änderungen auf 3500 kg auflasten lassen. Hinweise dazu gibt unser Forum.
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